Den eigenen Ansprüchen gerecht werden und Ansprüche haben
Ansprüche? Lesen Sie, was Sie dann tun sollten!
Ehrlichkeit bedeutet für uns Menschen, gelegentlich auch zugeben zu können, dass wir unvollkommen sind.
Mich beruhigt zunächst, wenn Partnersuchende wenigstens Ansprüche an sich selbst haben – und nicht nur an andere. Ich empfinde dies als einen wichtigen Schritt zum Erwachsensein und als wichtigen Baustein eines gesunden Selbstbewusstseins.
Doch wie gehen Ansprüche an sich selbst mit Ansprüchen an die Adresse anderer zusammen?
Die aktuelle Analyse nach den Maßstäben der Logik und unter ökonomischen Gesichtspunkten sagt: Ansprüche an sich selbst sind immer in Ordnung, Ansprüche an andere hingegen zumeist fragwürdig.
Welcher Partnersuchende hat die meisten Probleme?
Besondere Probleme hat derjenige, der kaum Ansprüche an sich selbst hat, aber einen riesigen Forderungskatalog an andere. Wer zu dieser Gruppe gehört, dem ist kaum noch zu helfen, es sei denn, durch eine Art „Mauser“ der Denkweise. Typisches Merkmal: Ewige Suche und Ständiges „an den Falschen geraten“.
Ebenfalls schwierig wird es, wenn man keine Ansprüche an sich selbst hat und auch keine an andere. Außer gähnender Langeweile erwartet ihn Ablehnung, weil Menschen ohne Anspruch an sich selbst kaum nachgefragt werden. Typisches Merkmal: Kaum Kontakte, häufige Ablehnung, selbst noch beim Date.
Das Ungleichgewicht zwischen dem eigenen Anspruch und der Anspruchslosigkeit gegen andere kann hingegen positiv genutzt werden, birgt aber in den „extremen Randbereichen“ auch Schwierigkeiten, weil Partner, die eher geringen Wünschen genüge tun, oft mit Ansprüchen an andere aufwarten. Merkmale: zickige Partner, wenn man nicht aufpasst, aber auch ungleiche, aber ökonomisch sinnvolle Zweisamkeit, wenn beide es so wollen.
Hat man hohe Ansprüche an sich selbst und an andere, so ist die Partnersuche nur dann einfacher, wenn man sorgfältig zwischen Anspruch und Realität unterscheiden kann. Man befindet sich sozusagen beim „Tanz auf dem Vulkan“, weil der Andere ja auch Ansprüche an sich und an sein Gegenüber hat. Typisches Merkmal: lange, mit großem Aufwand verbundene Suche.
Haben denn alle nur Probleme?
Nein, die wenigsten Probleme haben Partnersuchende, die zwar Ansprüche an sich und Forderungen an andere haben, die aber mit sich selbst auch tolerant sein können – und deshalb auch tolerant gegenüber anderen. Sie denken. Sie/er ist zwar nicht genau das, was ich suche, aber er/sie passt in den Rahmen meiner Bedürfnisse an eine Partnerschaft.
