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Was passt den eigentlich zu Weihnachten?

Passt Bratwurst zu Weihnachten?

Passt Partnersuche zu Weihnachten? Eine Verlobung unter dem Weihnachtsbaum? Ein Hightech-Dildo als Weihnachtspräsent? Oder ein schwul-lesbischer Weihnachtsmarkt? Wenn Sie es gerne etwas harmloser hätten: Wie passt der Weihnachtsmann, das Christkind, ein Mistelzweig oder ein Tannenbaum zu Weihnachten?

Mal ehrlich liebe Christen: Im Grunde genommen passt dies alles nicht. Nur: wenn wir schon darüber reden, wie passt denn eigentlich dieses orientalische Märchen vom Kind im Stall zu Bethlehem dazu?

Eine Religion ist kein Kindermärchen, sondern der Glaube an gemeinsame Werte. Die bekam, wer Ohren hatte, aus dem Mund des Religionsstifters zu hören – und wir können sie nachlesen, ob wir nun Christen sind oder nicht. Wer liest, versteht und verinnerlicht, der wird finden: Dieser Religionsstifter war ein wundervoller Mensch, der sich lange und ausführlich mit seiner Religion auseinandersetzte und sie von Grund auf erneuern wollte. Wir erinnern uns: Der Ort seines Wirkens war das besetzte Palästina, und dort herrschten Verhältnisse, wie wir sie auch aus anderen Regionen kennen, die von fremden Herrschern besetzt wurden. Jedenfalls blühte dort die Prostitution, um nur mal einen Umstand zu nennen – und der Religionsstifter riskierte buchstäblich Kopf und Kragen, als er gerade ihnen das Himmelreich versprach.

Übrigens hat dieser Mann kein Wort über die Ehe verloren, und er hat seine Mutter ignoriert – ganz anders, als dies die Kirche darstellt. Ach, das passt nicht zu Weihnachten? Ja, liebe Christen – gibt es bei euch denn „passende“ und „unpassende“ Versatzstücke zu Weihnachten zum Aussuchen?

Die Kirche hat in den Jahrhunderten ihres Bestehens nicht geschafft, uns die Freude am Lichterfest auszutreiben. Wir kommen zur Besinnung, sehen das alte Jahr mit der Wintersonnenwende vergehen, und freuen uns auf das Licht. Die Skandinavier feiern bewusst kein Christfest, sondern Jul, weil sie besonders intensiv in die Wintersonnenwende verstrickt sind. Wir, in Deutschland, feiern eine Mischung aus Heidenfest und Christenfest: die geweihten Nächte, kurz „Weihnachten“ genannt, deren wichtigstes Symbol bei uns der Weihnachtsbaum ist – und nicht die Krippe.
Partnersuche und Weihnachten? Es passt und es passt auch nicht. Die Triefaugen, die Herzen, die zu Gelee werden? Schnell noch einen Bettwärmer für die Feiertage, die allein so trostlos sind? Passt das oder passt das nicht?

Es gibt keinen passenden oder unpassenden Tag zum Kennenlernen. Ob leuchtende Augen, Kindheitserinnerungen oder eben nur Glühwein – die Tage vor Weihnachten putzen manche Hürden des Kennenlernens weg. Manche nennen dies leichtfertig, andere begrüßen gerade die Tage vor dem Fest als typische „Enthemmer“, die sinnliche Gefühle hervorbringen.

Wer will denn eigentlich darüber urteilen, was dem Religionsstifter gefallen hätte? Würstchenbuden und Glühweintheken doch wohl eher nicht. Es ist, mit Verlaub, auch völlig unwichtig. Weihnachten wollen wir Menschen uns entspannen, erfreuen und sicherlich auch verlangende, sinnliche Augen spüren, die auf uns gerichtet sind. Manche von uns wünschen sich noch mehr: dass diese Christen endlich aufhören, darüber zu bestimmen, wie wir Weihnachten feiern sollten.

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