Mobile: Wenn man die Frauen hat, hat man den Umsatz
Mann kann Mobile Dating (mit Verortung, andere Formen zählen hier nicht) auf eine einfache Formel bringen: Niemand braucht es wirklich, aber es ist ein nettes Spiel – und ein gefährliches Spiel.
Abseits der „Märkte“, die überhaupt kein Gefühl für die Erwartungen und Sorgen der Menschen haben, wird Mobile Dating durchaus kontrovers diskutiert.
Das wichtigste Problem sind Sicherheitsbelange, und genau sie werden weltweit unterschätzt.
Mehr Vergewaltigungen durch Mobile Dating?
Sie werden eine ungeheure Zunahme von sexueller Belästigung und von Vergewaltigungen feststellen – weil Leute genau wissen, wo Sie sind, (und vielleicht …) wie viele Drinks Sie schon hatten.
Das ist nicht alles – wenn ein Mitglied einer derartigen Flirtbörse weiß, wo sich eine Frau befindet, kann er diesen Ort auch an andere weitergeben – es ist noch gar nicht abzusehen, wie viel Unheil damit angerichtet werden kann.
Zweifel am Mobile Dating: Ganztätig ohne Privatsphäre?
Dating-Experten gehen noch weiter: Sie bezweifeln, dass es außerhalb der Party- und Bar-Szenerie überhaupt eine sinnvolle Anwendung für Mobile Dating mit Verortung gibt. „Die Applikationen kann jeder herunterladen, und Single zu sein kann auch jeder behaupten“, sagte uns spontan eine Dame, die wir fragten, was sie von solchen „Apps“ hält. Andere bezweifeln, dass man die „Apps“ überhaupt ganztägig und an jedem Tag aktiv hält.
Wenn sie nur dann angeschaltet werden, wenn man ausgeht und sich wirklich schön gemacht hat, nützen sie wenig,
weiß die Liebepur – denn dann kommt die „kritische Masse“ niemals zustande, die man benötigt, um wenigstens in Großstädten Erfolg zu haben.
Andere Dating-Experten stimmen dem zu: „Nicht jede Frau möchte sich überall begaffen lassen“, sagte eine US-amerikanische Expertin sinngemäß.
Sie möchte wenigstens vorher die Lippen nachziehen und etwas Nettes anziehen.
Wenn Mobile Dating seriös wäre – was dann?
Nehmen wir einmal an, dass Mobil Dating etwas Seriöses wäre (was allgemein bezweifelt wird), dann müsste ein Frauenanteil von wenigstens 50 Prozent erreicht werden, damit Dates zustande kommen – denn ohne Dates werden auch Flirt-Apps schnell langweilig. Tatsächlich beträgt der Anteil aber gegenwärtig nur 20 Prozent – wobei zusätzlich gilt: Das „Radar“, also sie Verortung, wird von Frauen oft abgeschaltet. Zudem wird immer wieder behauptet, dass Frauen oft nur die Apps herunterladen und ausprobieren, aber niemals aktiv einsetzen.
Was wird also in Zukunft mit „Mobile Dating“ geschehen?
Die Branche ist skeptischer als sie in der Öffentlichkeit zugibt, unter hinter vorgehaltener Hand sagt Ihnen jeder in der Branche (nicht nur beim Mobile Dating):
Ein schmutziges Geheimnis der Branche ist, dass du etwas brauchst, was Frauen anzieht. Dann kommen die Männer von selber.
Frauen, Frauen, Frauen – im Mobile Dating ist es schwerer, mit Fakes zu arbeiten als bei Sexbörsen. Bekanntlich kann man mit einem Frauenanteil von sieben Prozent eine florierende Sexbörse betreiben. Die Zukunft des Mobile Dating wird also dadurch bestimmt werden, wie viele Frauen man dazu bringen kann, sich ganztags verorten zu lassen – und wie viel davon wirklich ein Date wollen.
Das Fazit ist eher ernüchternd: Gewinnen wird der Unternehmer, der viele Frauen an Land zieht – denn wer die Frauen hat, der wird auch Umsatz erzeugen. Doch wie man die Frauen dazu bekommen will, sich jederzeit verorten zu lassen, das steht bislang in den Sternen.
Mehr und Herkunft der Zitate Nicht wörtlich übersetzt): NPR.
Via: Online Personal Watch.