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Prämie für Unbildung oder Zusatzeinkommen für Reiche?

Die Deutsche Regierung, die behauptet, allenthalben sparen zu müssen, hat die „Herdprämie“ beschlossen. Das sogenannte „Betreuungsgeld“ wird dabei mit der Gießkanne an Mütter verteilt, die ihr Kind nicht in eine Kita bringen wollen. Die Gründe dafür spielen, wie sich erwiesen hat, überhaupt keine Rolle. Die bayrische CSU hat ihren Willen durchgesetzt – das war der ganze Grund für dieses Danaergeschenk an das deutsche Volk.

Man kann nur den Kopf schütteln über den Unverstand dieser Regierung. Eine Prämie für Unbildung? Den existierenden bildungsfernen Randgruppen ohne eigenes Einkommen nützt dieses Geld weder noch schadet es ihnen, weil sie es ohnehin verrechnet bekommen. Es nützt im Grund nur jenen, die ohnehin bereits „zu Hause“ sind, die traditionelle Rolle der Hausfrau und Mutter wahrnehmen – sie bekommen jetzt ein Taschengeld, das man als verdient oder unverdient bezeichnen kann.

In jedem Fall aber ist es ein Geschenk, weil es ungeplant in die Haushaltskasse fließt. Nehmen wir nun einmal an, eine dieser Damen hätte bisher einen leidlich gut bezahlten Job gehabt und ihre Zwillinge jeden Tag in die Kita gebracht. Dann lohnt es sich zu rechnen. Da wären also Kita-Beiträgen von 160 Euro pro Monat und Kind, die man in Zukunft einspart, macht 320 Euro. Dazu kommt die Herdprämie ab 1.1.2014 also 300 Euro, macht insgesamt 620 Euro Nettogewinn, wenn man die Zwillinge nicht in die Kita bringt – nun muss man nur noch den Nettolohn und das Ehegattensplitting neu kalkulieren und die täglichen Fahrten zur Kita und zurück in Anrechnung bringen – und schon ist die Entscheidung gefallen: Arbeitsplatz, ade …

Wer selbstständig ist und sein „Betreuungsproblem“ anderweitig löst, spart zunächst noch mehr ein: Bei täglich einer gewonnen Arbeitsstunde, für eine Selbstständige knapp gerechnet zu 40 Euro und 10 eingesparte Kilometer Fahrtkosten zu 35 Eurocent kommt ein Zusatzgewinn pro Tag von EUR 43,50 täglich dazu, macht 1.305 Euro pro Monat plus die bereits erwähnten 620 Euro Kita-Einsparung (inklusive Herdprämie) kann die Selbstständige Frau so ein Netto-Zusatzeinkommen von 1.925,00 Euro erzielen – nicht ganz schlecht, nicht wahr? Ich bin mir bewusst, dass es dennoch Betreuungskosten geben wird – aber für diese Summe kann man sich mancherlei Dienstleistung kaufen.

Doch zurück zur Regierung: Heidewitzka, Frau Kapitänin – das haben Sie aber fein hingekriegt, um die konservative CSU-Klientel in Bayern glücklich zu machen – und die Wohlhabenden nebenbei noch ein bisschen reicher. Dem Rest des Volkes darf man ja gerne ein wenig Schlafsand in die Augen zu streuen, nicht wahr?

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