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Die Woche in Dating: Einfacher ist meist besser, oder doch nicht?

Wenn eine Sache sehr kompliziert ist, dann ist sie auch sehr schwer zu erklären. Sobald aber eine Sache kompliziert wird, dann sagen gewisse Mitmenschen „ach das ist doch ganz einfach, sieh mal, du musst nur“ … ja und dann schicken Sie mir eine DIN-A-4-Seite mit Instruktionen. Genau genommen liegen eigentlich vier Dokumente vor mir und noch ein relativ komplizierter Auszug aus den AGB einer neuen Dating Seite: PayMyDate.

Um mal Tacheles zu reden: Nein, ich begreife immer noch nicht, warum jemand wirklich 50 Euro „Liebespfand“ pro Date an den Eingeladenen zahlen soll und der Eingeladene 15 Euro „Einladungsgebühr“ (an den Betreiber). Wenn es stimmt, dass sich im Internet nur durchsetzt, was einfach ist, dann werden sich die Leute von PayMyDate gehörig anstrengen müssen. Was an der Idee nun wirklich so viel „besser“ sein soll, leuchtet mir ebenfalls nicht ein. (Übrigens musste ich den Artikel ändern, weil ich wirklich etwas falsch verstanden hatte, was sehr selten vorkommt).

Es ist ja so: Ein Date ist kein Date – man benötigt so gut wie immer mehrere, um zum Ziel zu kommen, und wer für ein Date bezahlt (egal, ob an den Betreiber oder an seinen Datingpartner), dem mache ich eine einfache Rechnung auf, dass die Sache ebenso verwirrend wie teuer werden könnte.

Was mich seit Monaten verwundert: Frauen sind im Internet-Dating immer edel, hilfreich, blauäugig und keusch – jedenfalls nach Eigenaussagen. In Wahrheit sind sie es nicht: Frauen, gebt bitte zu, dass ihr im Internet gelegentlich auch durchtrieben, eigensinnig, offensiv und lustvoll seid, sonst macht ihr euch unglaubwürdig. Dazu passt auch mein Artikel „Online-Dating ist kein Warenhausbesuch“. Es gibt ja immer noch viele Leute, die nichts wirklich begreifen: zum Beispiel, dass sie auf dem Partnermarkt Verkäufer und Käufer zugleich sind. Die Sache mit dem “Kaufen können“ haben fast alle im Hirn, aber dass die Ware „ICH“ auch kritisch geprüft wird, das wollen sehr, sehr viele Menschen nicht wahrhaben. Positiv von außerhalb: Eine PR-Frau gibt Dating-Tipps. Daraus kann man wirklich einen Nutzen ziehen.

Aus meinem Artikel über Selbstveränderung hätte man auch Nutzen ziehen können, aber mit ihm habe ich mal wieder bewiesen: Alles, was über „10 Tipps, um an deinen Traumpartner zu kommen“ hinausgeht, ist dem Partnersuchenden fremd: Er rennt lieber zwei Jahre lang mit einem Affenzahn auf dem Holzweg, als sich einmal hinzusetzen und nachzudenken. Wer das nicht will, dem kann ich übrigens auch nicht helfen – anderen aber schon: Mein Ohr ist offen für Sie. Kostenlose Beratung gibt es übrigens bei mir schon immer – daran wurde ich erinnert. Als ich „Datingtipps für Senioren“ vernahm.

Die Wissenschaft haben wir mal in Ruhe gelassen – doch eine Dame in den USA forscht gerade darüber, ob und wie Frauen „Ja“ zur körperlichen Liebe aka GV sagen sollen – nun, mit irgendetwas muss man sich ja beschäftigen.

Ausgesprochen ärgerlich war ich diese Woche über die Behauptung, dass irgendeine „Krise“ für alles verantwortlich ist: Manche Menschen mögen gerade von Krisen betroffen sein, aber für die Zunahme oder Abnahme der Partnersuche ist „die Krise“ kaum verantwortlich – das ist eine bloße Behauptung, die jeder Grundlage entbehrt.

Warnungen gab es gleich mehrere: das ZFD warnte vor unseriösen Partnervermittlern, und auch vor Spammern wurde einmal mehr gewarnt – immer sehr berechtigt, wie ich finde.

Eher im Spaßbereich liegt die Information, dass man Orgien besser geheim hält oder dass Dolly Buster jetzt Botschafterin wird – freilich nur für die VENUS. Dass Pheromone unwirksam sind, und das ganze Gedöns, was um die „geheimen Düfte“ gemacht wird, nicht restlos standhält, allerdings auch. Flirten ist eben „sauschwer“, vor allem, wenn man die Damen gleich immer ins Bett labern will.

Wirklich Neues diese Woche in Dating? Nein – da zeigt sich kein rosa Wölkchen am Horizont. Es scheint, als wollten alle weiterhin mit ihren Geländewagen über die ausgefahrenen Sandwege fahren, solange sie eben noch nutzbar sind. Selbst der Wirbel um Facebook als Datingbeschleuniger ist irgendwie zum Rohrkrepierer geworden, und deswegen: Ladys und Gentlemen, lassen Sie sich bitte keinen Sand in die Augen streuen: Dating ist eine Sache der Persönlichkeit, und alle Dienste, die sich anbieten, sind nichts als die Knechte, die Ihnen dabei helfen, ihre Persönlichkeit auch an den Markt bringen zu können. Darüber mögen Dating-Junioren vielleicht anders denken – aber die müssen ja auch noch lernen.

Bis zur nächsten Woche wieder – hoffentlich dann die ganze Woche ohne Schnitzer in Artikeln – und wenn Sie mir etwas schreiben wollen, dann beachten Sie bitte dies: Beleidigungen, dummes Zeug und Werbung rotte ich radikal aus meinem Kommentaren aus – ernsthafte, kurze Beiträge nehme ich hingegen gerne an.

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