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Männer einkaufen – kein Problem in Frankreich

Bild © 2010 by Adopter Un Mac, France

Einen Mann zu suchen, kann ganz schön kompliziert sein – und weil sich das offenbar inzwischen herumgesprochen hat, gibt es ihn jetzt – den Mann aus dem Regal. Ganz so einfach ist die Sache zwar nicht, aber das Prinzip einer neuen Single-Börse ist schon IKEA-ähnlich: Aussuchen, mitnehmen, verzehren – wobei man vor dem letzten Schritt noch die Wahl hat: Sofortverzehr heiß eigentlich befristet und auf französisch „contrat à durée determinée“ (CDD) und das Stammmenü oder Beziehung hieße dann „contrat à durée indeterminée (CDI).

Selbstverständlich gibt es auch Sonderangebote (Promos de Jour) und andere Begriffe, die auf das Männer-Shoppen hindeuten. In Frankreich wird das Konzept inzwischen heftig in Blogs diskutiert – aber nach Deutschland drang es erst durch eine Veröffentlichung in der WELT.

Das vordergründige Konzept von Adopter Un Mec ist zunächst, der Partnersuche die Leichtigkeit zurückzugeben, die keine Online-Partneragentur bieten kann: Man suggeriert den Frauen sozusagen: „Nimm‘s leicht, nimm einfach einen mit!“ Allerdings hat die Sache nach außen einen völlig neuen Charme: Frau sucht aus, Frau nimmt mit, Frau konsumiert.

In jedem Fall hatten die Erfinder des Konzepts eine völlig innovative Idee, und weil Frauen Männer „einpacken“ dürfen, hat die Sache auch Charme.

Ich kann mir leicht vorstellen, wie die deutschen Feministinnen, Kirchgänger und Gutmenschen reagieren würden, wenn es umgekehrt wäre: „Sack eine Frau ein, nimm sie mit und konsumiere sie“ – da fühlt man sich doch beinahe wieder an die noch gar nicht so alte Diskussion um Discount-Bordelle erinnert, nicht wahr?

Doch bevor wieder alle Puppen der Agathe kotzen: Auch bei den Franzosen kann der Mann immer noch „nein“ sagen – und in Wahrheit ist das Ganze nichts als eine humorvolle Variante der Singlebörse.

Hinweise zur Agathe: Der Spruch wird zwar zitiert in dem Buch der Agathe Gräfin v. Wedel – „Agathe: Eine Jugend in der Kriegs – und Nachkriegszeit“, aber seine eigentliche Herkunft ist nach wie vor unbekannt. Ich kenne den Spruch mit dem Zusatz: „Kind, pass auf den Teppich auf“. Der Spruch wird benutzt, wenn übermäßig „fein tuende“ Damen sich über etwas so echauffieren, dass man es ihnen ihre Empörung nicht abkauft.

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