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Sicherheit im Dating anno 1985

Die Frage nach dem Ort des Treffens war auch schon 1985 eine der zentralen Fragen des Blind Dates. Die Ratschläge in Kurzform klangen damals wie heute abgeschmackt – mit einer Ausnahme. Das Autorenpaar Drenk und Drenk weist in einer ausführlichen Begründung darauf hin, dass man sich nicht in der eigenen Wohnung treffen soll. Neben der Möglichkeit, dass diese Begegnung möglicherweise „äußerst unangenehm, wenn nicht gefährlich werden“ könnte, geben die Drenks aber auch noch etwas anderes zu bedenken: Wenn zehn Männer innerhalb kurzer Zeit an der Haustür einer Frau klingeln, verliert sie möglicherweise schnell ihren guten Ruf. Die Drenks schreiben wörtlich:

Wenn ein Mann jeden Abend eine andere Frau zu Besuch hat, wird bei aller Kritik der Nachbarn eine gewisse Bewunderung und unausgesprochener Neid überwiegen. Das gleiche Verhalten einer Frau wird hingegen als unmoralisch oder nymphoman verurteilt.

Auch, wenn man sich in Lokalen trifft, so die Drenks, sollte man darauf achten, sich nicht immer im selben Lokal zu verabreden – auch darin sehen sie eine Gefahr für den Ruf.

Daran, „in schlechten Ruf zu kommen“ dürfte sich bis heute wenig geändert haben. Damen werden immer noch gerne bezichtigt, ein Lotterleben zu führen, wenn sie Herren empfangen – und dies insbesondere in ländlichen Gegenden und Vorstädten, in denen nachbarschaftliche Kontrolle weit verbreitet ist. Eines allerdings hat sich grundlegend verändert: Man muss die „zehn Herren“., von denen die Drenks schreiben, nicht mehr „am Band“ treffen, seit es Online-Dating gibt. Mehr als zwei Dates pro Woche verkraften die meisten Menschen ohnehin nicht.

Übrigens ist sehr interessant, dass sich auch damals einige Damen über diese Regeln hinwegsetzten. „Sie können mich nirgendwo so gut kennenlernen wie in meiner Wohnung“, war damals ein Argument, das öfter gehört wurde – und sehr selbstbewusste Frauen gab es damals eben auch schon.

Zitat aus: Drenk und Drenk – „Aktive Partnersuche per Inserat“, Reinbek 1985

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