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Begreift die Psychologie den modernen Menschen eigentlich?

Man kann den „modernen Menschen“ auf alle möglichen Umstände unserer Entwicklung zurückführen, doch heutige Psychologen haben Scheuklappen: Sie erfassen nur etwas über einhundert Jahre.

In diesen letzten hundert Jahren hat sich der „moderne Mensch“, also der westliche, urbane Mensch, sehr stark anpassen müssen – aber genau darauf hat ihn die Evolution ja einige Millionen Jahre vorbereitet. Das heutige Zusammenleben man ein Test für die Belastungsgrenzen des Menschen sein – aber das waren die Ereignisse der Vergangenheit auch. Wer sich heute noch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse in Deutschland vor Augen hält, von der Zerstörung der Städte über die Hungersnot bis zur großen Kälte 1947, der hat das Beweismaterial, wie Menschen „dennoch“ überleben können.

Pop-Psychologie: Wenig wissen, viel Religionsersatz

Die Psychologen machen immer wieder denselben Fehler: Sie greifen das auf, von dem sie etwas verstehen (und das ist sehr wenig) und überhöhen dieses Wissen mit einem Hauch von Religion. Das tat bereits Freud, indem er sein Super-Ego (Über-Ich) in die Welt setzte und dem Unterbewussten unglaubliche Kräfte beimaß. Heute glauben insbesondere Pop-Psychologen, mit diesem angeblichen Potenzial als Glücksbringer auftreten zu können: indem sie Bücher schreiben, die eigentlich „Heilswege“ aufzeigen sollen.

Psychologie-Konsumenten: Einmal Fell waschen, bitte

Allerdings: Der Erfolg gibt den Autorinnen und Autoren Recht. Sie stoßen nämlich dabei auf eine Leserschaft, die danach giert, das Fell gewaschen zu bekommen, ohne dabei nass zu werden. Mit anderen Worten: Sie will eine Art Autowaschanlage, aus der man trocken und mit polierter Seele wieder herauskommt und dann glänzen kann. Also: Vorne den Preis fürs Buch reinstecken – und hinten kommt die geläuterte Seele heraus – ein ausgezeichnetes Geschäft, aber nur für die Autoren und Verleger, denn es funktioniert natürlich nicht.

Wer es ändern könnte? Sie!

Bauen sie alleine auf das, was Sie mit Sicherheit im Alltag erfahren können – das kann etwas mehr sein, als Sie bisher erfahren haben. Verändern sie Ihr Verhalten durch vorsichtige Erweiterungen und Reduzierungen, und achten Sie sorgfältig auf die Resultate. Erfreuen Sie sich an dem Glück, dass sie allein genießen können, und erweitern Sie dieses Glück durch einen anderen Menschen, der Ihnen das Leben bereichert.

Mehr brauchen Sie in der Regel nicht – und wenn Sie schon Ratgeberliteratur haben müssen: Kaufen Sie sich ein Buch, das Ihnen pragmatische (Ihr Verhalten betreffende) Wege aufzeigt und keines, das auf ihrer Seele herumschrammt.

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