Ein neues Datingportal schießt Breitseite – doch wohin?
Teenie-Deutsch als billiger Werbegag ist mir nicht ganz neu, befremdet mich aber immer wieder. Auf der Webseite einer „neuen, innovativen“ Partnerbörse lese ich gerade dies:
„Yeeva macht Schluss mit Abzocke bei der online Partnersuche“
Mit „Abzocke“ sind dabei wohl die jedem seriösen Kaufmann und Dienstleister zustehenden Einnahmen gemeint, und in der Tat greift man die Branche deswegen an:
„Dass die Nutzer dafür bis zu 180 € für eine halbjährige Mitgliedschaft zahlen, empört Mirko Riedel, Gründer von Yeeva.de. „Bei uns gibt es keine Mitgliedsbeiträge. Wir bieten schon heute die inhaltliche Qualität der großen Player, ohne Kosten für den Nutzer“.
Das habe ich dankend zur Kenntnis genommen – allerdings unterscheidet sich das vorgelegte Geschäftsmodell nicht von den Hoffnungen anderer Glücksritter auch. Denn wo sich die „neuen Impulse“ beim Anbieter verstecken, die er dem „trägen Markt“ geben will, erfuhr die Liebepur leider nicht.
Statt dessen gab es etwas Küchenphilosophie:
„Ein heute 30jähriger hatte bereits 3-4 Beziehungen in seinem Leben. Aus jeder einzelnen kann er lernen und Wissen über sich selbst und den richtigen Lebenspartner schöpfen. Mit Yeeva.de geben wir ihm das Werkzeug dazu.“
Was soll ich noch sagen – wir wünschen hier bei Liebepur jedem Neustarter viel Glück – wohlwissend, dass andere Mütter auch schöne Kinder haben und man eine ganze Menge Kohle braucht, um die Lok im ersten Jahr am Dampfen zu halten – trotzt eines „schlanken Kostenapparates“ –was immer das heißt.
Ich würde mir von allen Neulingen im Geschäft wünschen, dass sie den Mund nicht so schrecklich voll nehmen würden – denn ich kann keine Alleinstellungsmerkmale bei Yeeva entdecken. Und der Schuss auf die großen der Branche? Ich denke, die werden lächelnd zusehen, wie das neue Schiffchen seine ersten Fahrten absolviert.