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Frauen: schöner Ekeln

Ekel überwinden, unterdrücken oder zeigen?

Manche Frauen sagen ja angesichts gewisser sexueller Wünsche: „Nein, davor ekle ich mich“. Nun wollen Männer natürlich nicht, dass sich Frauen ekeln – aber sie ekeln sich gelegentlich ja selbst, nicht wahr? Dies weiter auszuführen, wäre natürlich möglich, aber „grenzwertig“ um das Dummwort mal zu benutzen.

Also sagen wir hier nur: Es gibt ein Mittel, den Ekel zu reduzieren. Wer nun denkt: „Klar, eine halbe Flasche Schampus, dann reduziert sich der Ekel sowieso“, der weiß noch nicht, was eine niederländische Forscherin „herausgefunden“ haben will: Sexuelle Erregung senkt die Ekelschwelle.

Die Methode könnte aus einer billigen Fernseh-Seifenoper stammen: Von 90 Frauen wurden je einem Drittel nachweislich aufreizende Frauenpornos gezeigt, ein Drittel sah Sportfilme und ein weiteres Drittel Bilder einer Zugreise. Dann wurden die Damen aus ziemlich jungen Jahrgängen (wahrscheinlich Studentinnen, die hat man ja zur Verfügung) auf die Ekelstationen geschickt – 16 an der Zahl. Soweit bekannt wurde, waren keine unmittelbaren „ekligen“ sexuellen Handlungen gefordert, sondern nur solche, die „irgendwas mit Sex zu tun hatten“, wie Zeitschriften zu wissen glaubten. Bei ihnen sollen sich die Frauen, die zuvor Pornos sahen, weniger geekelt haben als die Kontrollgruppen. „Schöner ekeln durch Pornos?“ Na, schönen Dank an die Forschung, die damit beweisen wollte, dass sexuelles Verlangen die Ekelschwelle herabsetzt.

Ja, wo sind denn nun die Privatsender? Da kann man doch nur noch zum Zyniker werden, und vorschlagen, dies als Pseudo-Dokumentation in den Dschungel zu verlegen, oder? Dann braucht man nur noch eine Wissenschaftlerin, die erklärt, dass dies alles der Forschung diene – und fertig ist die erotische Edelfremdschäm-Seifenoper fürs Abendprogramm.

Gelesen im FOCUS, der seine Weisheit von der dpa hatte, die offenbar die Daily Mail gelesen hatte.

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