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Wenn Singlebörsen nerven – Fakeaktvitäten und Dauerbeschuss

Drei Mal pro Tag macht es „kling“ in der Mailbox eines Freundes. Der machte den Fehler, sich bei einem britischen Dating-Portal anzumelden – die Damen dort hätte er so schick gewunden, meinte er. Aber nun lassen sie ihn nicht mehr los. Da zwinkern diesem Freund Frauen, Damen und Hotties zu, dass er gar nicht mehr so schnell zurückzwinkern könnte, auch wenn er wollte. Kann er aber nicht, weil er ja nicht bezahlt hat. Das allerdings wird er auch nicht tun, weil das Portal ganz offensichtlich darauf aus, mit dem zu arbeiten, was man vornehm „von Mitarbeitern erstellte Profile“ nennt. Normale Leute nennen so etwas „Fakes“. Nachweisen kann man es allerdings kaum, was meinen Freund an sich nicht stört, denn er hat schnell gecheckt, worum was es geht: Mal ganz fix ein Abo zu verscherbeln, das für ihn völlig wertlos ist.

Die Strategie des Unternehmens ist Woche für Woche immer dieselbe: Man alterniert mit „Zuzwinkern“, angeblich eingegangen E-Mail und Chat-Einladungen. Vor allem aber deutet man ihm an, dass seien Mailbox schon überquillt von tollen Frauen, die er dringend abschöpfen muss – sonst sind die Frauen „für immer weg“. Offenbar gehen sie gar „weg wie warme Semmeln“, und ungefähr so werden sie auch gehandelt. Sie sehen ja auf den Bildchen schon zum Anbeißen aus, diese Frauen, wenngleich – nun ja, die Bilder sind sehr klein. Wenn der Freund größere oder mehr Bilder sehen will, muss er natürlich bezahlen – ja, so ist das Leben, nicht wahr? Und seinen reisigen E-Mail-Verkehr muss er ebenfalls langsam verrotten lassen – auch an den darf er nicht heran. Das hindert den Dating-Anbieter nicht, jeden Tag drei weitere E-Mail zu senden: Mal hat wieder jemand gezwinkert, dann wird der Freund aufgefordert, dringend „nachzuschauen“, wer ihm geschrieben – und das alles drei Mal täglich. Seit sein Anbieter den Werbeschwerpunkt gewechselt hat, sind allerdings keine „Hotties“ mehr dabei – allerdings sehen sie immer noch alle gleich aus: jung, schön und nichtssagend. Wie zuvor die „Hotties“.

Selbst, wenn er meschugge wäre (ich kann Ihnen versichern, dass ich derzeit keine Freuden habe, die derart meschugge sind) würde er am zehnten Tag kaum noch glauben, dass er die vielen Damen abgrasen müsste, bevor sie „weg wären“. Denn der Anbieter liefert ständig neue Frauen nach.

Diese sogenannten Fakeaktvitäten, so las ich diese Woche, seien keinesfalls ein Einzelfall – gerade „in den ersten Tagen nach Anmeldung“ seien die Kunden besonders empfänglich dafür. Das mag sein – aber nach mehreren Wochen offenbar nicht mehr. Nun, und ich frage mich: Wofür halten Webseitenbetreiber eigentlich Ihre potenziellen Kunden? Glauben sie etwa, dass Benutzer von Singlebörsen schon deshalb bescheuert sind, weil sie Singlebörsen benutzen möchten? Manchmal scheint es mir so zu sein.

(1) In Computer-BILD

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