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Wie viel zahlende Mitglieder haben Singlebörsen?

Die Frage, wie viel zahlende (und damit aktive) Mitglieder Singlebörsen wirklich haben, wird mir häufig gestellt. Sie ist auch für den Kunden höchst interessant, weil sich daraus die Quote der möglichen Partner errechnen ließe. Offiziell gibt es ja das „Millionenspiel“, wonach selbst ausschließlich deutschsprachige Singlebörsen und/oder Partneragenturen über 3 Mio. Mitglieder haben wollen. Die meistgenannte deutsche Seite, FS24, wird sogar mit 10 Mio. Mitgliedern angegeben. Neu.de behauptete, deren 5 Mio. zu haben, und der Europa-Marktführer Meetic soll sogar irgendwann einmal 42 Mio. Mitglieder gehabt haben. Allerdings haben alle niemals behauptet, dass dies aktuell zahlende Mitglieder wären.

Seid umschlungen, Millionen – auf dem Papier

Tatsächlich haben die wenigen, wirklich großen deutschen Singlebörsen in der Spitze zwischen 25.000 und maximal 250.000 aktuell freiwillig zahlende und dabei zudem aktive Mitglieder. Wenn irgendeine Singbörse oder Partneragentur darüber anderer Meinung sein sollte, so steht es ihr frei, dies anhand ihrer Bilanz zu beweisen. Ich bin mir so gut wie sicher: Niemand (außer den Aktiengesellschaften, die es sowieso schon tun) wird diese Zahlen herausrücken.

Wie wir Mitgliederzahlen erfahren und errechnen

Ganze generell gehen alle Firmen mit den tatsächlichen Mitgliederzahlen äußerst geheimnisvoll um. Lediglich Aktiengesellschaften zeigen dem Publikum in der Bilanz die tatsächlichen, zahlenden Mitglieder. Bei Nicht-Aktiengeselslchaften kann man die aktuellen Mitgliederzahlen aus dem Firmenumsatz generieren. Diese Rechenmethode ist äußerst großzügig gegenüber den Unternehmen, weil die tatsächliche Anzahl aktiver Mitglieder noch wesentlich geringer ist, zum Beispiel durch kürzere Laufzeiten oder dadurch, dass Abos zwar finanziell aus rechtlichen Gründen weiterlaufen, die Benutzer aber längst nicht mehr suchen.

Was wir also wissen, ist die Anzahl der Benutzer bei Aktiengesellschaften und Übernahmen von Singlebörsen durch Aktiengesellschaft. Was wir nicht wissen, aber großzügig zugunsten einiger Anbieter errechnen können, ist die Anzahl der zahlenden Benutzer bei Firmen, die Umsatzzahlen veröffentlichen. So ergeben sich für diese Anbieter etwas mehr als zwei Prozent, nämlich gegen fünf Prozent zahlende Mitglieder.

Angeblich suchende Singles – wer sucht wirklich?

Die Berechnung, dass in Deutschland etwa sieben Millionen Singles im Internet unterwegs sind, um einen Partner zu suchen, beruht auf zwei Annahmen: erstens auf einer Hochrechnung der „tatsächlichen“ Mitglieder, und zweitens auf der Gegenrechnung, dass einer von 10 Singles, die irgendwo registriert sind, tatsächlich aktiv ist. Beide Annahmen werden von der Liebepur nicht unterstützt: Die siebzig Millionen Singles existieren nicht, und deswegen können auch nicht 10 Prozent aktiv sein – und bei der Hochrechnung kalkulieren wir anders. Wenn in Deutschland knapp 140 Mio. Euro mit Standardsinglebörsen und Partneragenturen umgesetzt wird, dann würde dies bedeuten, dass übers Jahr gesehen bestenfalls 20 Euro brutto erlöst würden. Diese Summe bezieht sich auf zahlende und aktive Mitglieder in Partneragenturen und Bezahl-Singlebörsen. Der Umsatz von sogenannten „kostenlosen“ Singlebörsen wird im Wesentlichen aus Provisionen (Werbeeinnahmen) generiert, die schwer kalkulierbar sind.

Bei den hohen Werbungskosten pro Mitglied sind soclhe geringen Einnahmen (nicht Gewinne!) zumindest sehr unwahrscheinlich. Wir gehn daher davon aus, dass zwei Mio. deutsche Singles pro gegebenen Tag im Internet gezielt nach einem Partner suchen. Sollten die 140 Mio. Euro stimmen, so ergäbe sich damit ein durchschnittlicher Erlös von 70 Euro pro Single. Es gäbe Möglichkeiten, diese Zahlen noch zu vertiefen, doch dazu fehlen der Liebepur die nötigen Grundlagen.

Werbungskosten zum Abwinken – und kaum Umsatz?

Jedenfalls hat man bei zwei Millionen suchenden, aktiven und zahlenden Mitgliedern pro Jahr Werbungskosten in Höhe von wenigstens 100 Mio. Euro, denen dann Einnahmen von gegen 140 Mio. Euro gegenüberstehen würden. Diese Rechnung beruht auf relativ mageren 50 Euro Werbungskosten pro Mitglied – ein Satz, der beispielsweise von den Partneragenturen deutlich überschritten wird. Bei sieben Millionen aktuell Partnersuchenden hätte man bereits Werbekosten von 350 Mio. Euro – also wesentlich mehr als der Umsatz. Berücksichtigt man nun noch, dass der Umsatz ja eventuell nicht aus dem Beitrag pro Mitglied, sondern dem Beitrag pro Mitglied und gegebenem Zeitraum besteht, so würden gigantische Werbe- und Umsatzmillionen zusammenkommen, die völlig unrealistisch sind.

Unsinnige Angaben – wie Unternehmen Nebelkerzen werfen

Wie viele Mitglieder „pro Monat deutschlandweit aktiv“ oder gar „täglich aktiv“ sind, und wie viele sich „täglich registrieren“ spielt in Wahrheit eine völlig untergeordnete Rolle, da auch nicht zahlende Mitglieder als „aktiv“ gezählt werden, wenn sie auf die Webseite gehen. Die Liebepur unterstützt solche vagen Angaben daher nicht.

Nach Auffassung der Liebepur ist bezeichnend, dass einige Unternehmen der Branche besonders aktiv darin sind, „Nebelkerzen“ zu werfen, wenn es um die tatsächliche Anzahl der aktiven Mitglieder geht. Veröffentlicht wird alles, was nach Größe aussieht, aber in Wahrheit heiße Luft ist, also beispielsweise, wie viele Mitglieder man seit Gründung hatte (die zum großen Teil niemals bezahlt haben), wie viele sich täglich „neu registrieren“ – und von denen ebenfalls nur ein Bruchteil jemals zahlendes Mitglied wird.

Ich nehme persönlich an, dass Größe für den Kunden im Grunde gar nicht entscheidend ist – er will wissen, wie viel zahlende und aktive Mitglieder in seiner Region sind – und wie viel davon er wirklich kennenlernen könnte.

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