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Strenge Auswahlkriterien bei der Partnersuche Online – eine Farce

Eine gängige Behauptung geht dahin, dass etwa vier Promille (vier von tausend) der Partner, die in einer Datenbank sind, mit Ihnen charakterlich kompatibel wären.

Nehmen wir einmal an, eine Datenbank hätte tatsächlich zum aktuellen Zeitpunkt 100.000 verfügbare (aktive und auch zahlende) Mitglieder (mehr hat kaum eine deutsche Single-Datenbank), dann wären dies 400 Mitglieder, davon würden also voraussichtlich rund 200 dem anderen Geschlecht angehören. Nun wäre noch die Frage, wie viele davon auf Ihre Region und Altersgruppe entfallen – dann können Sie sich ausrechnen, dass Sie am Ende durch die Röhre gucken würden – sogar in den wenigen deutschen Millionenstädten.

Die Kalkulationen sind auf Sand gebaut

Wir sehen also: Etwas ist faul in der Kalkulation der „potenziellen Partner“, nicht wahr? Offenbar glauben die Betreiber, niemand würde so etwas nachrechnen.

Ein Mathematiker aus Argentinien (1) will ja ausrechnet haben, dass man den „wirklich perfekten Partner“ durch ein noch feineres Sieb finden könne: Er meint, dass man bei 0,005 Promille passender Matches den „optimalen Partner“ finden könne – aus einer Datenbank mit wahrhaftigen zehn Millionen Mitgliedern also rund 50. Eine solche Datenbank mit „wahren“ 50 Mio. Mitgliedern existiert allerdings bislang nirgendwo auf dieser Welt. Die Liebepur entlarvte diesen Unsinn.

Mathematik schützt also auch nicht vor Dummheit, und die Behauptungen, die der Mathematiker aufgestellt hat, sind ebenso absurd wie die 0,4 Prozent, die sonst oft angegeben werden.

„Passend“ muss eiegntlich im zweistelligen Prozentbereich liegen

Unsere Überlegungen stützten die Annahme, dass alle Theorien, die von „wenigen Promille“ als „in der Persönlichkeit passenden Partnern“ ausgehen, falsch sind. Tatsächlich muss diese Zahl im zweistelligen Prozentbereich liegen, um auch nur annähernd den Bedarf abdecken zu können. Gehen wir wieder von der 100.000-Menschen-Datenbank aus, und nehmen wir an, dass nun 20 Prozent „in der Persönlichkeit“ kompatibel sind, dann fallen davon noch mindestens vier Fünftel aus Altersgründen aus. Gehen wir dazu fiktiv in die Kleinstadt Emden (Ostfriesland). Nehmen wir dabei der Einfachheit halber an, dass Bildung in den 20 Prozent schon berücksichtigt wurde, dann haben wir:

1. 100.000 Mitglieder, davon 50.000 dem anderen Geschlecht angehörig.
2. 50.000 Mitglieder, von denen 10.000 im Alter passen könnten.
3. Ostfriesland hat insgesamt ca. 500.000 Einwohner, Deutschland ca. 80 Mio. (alle stark gerundet) also 0,625 Pozent, rechnen wir mal mit 0,6 Prozent.
4. 0,6 Prozent von 10.000 Mitgliedern sind 60 Mitglieder – das wäre eine wirklich gute Quote.
5. Nun hat die Stadt Emden aber nur rund 50.000 Einwohner, wodurch am Ende rechnerisch noch 6 „Matches“ infrage kommen würden – bei einer Quote von 20 Prozent statt 0,04 Prozent!

Sie können das Beispiel für jede ähnliche deutsche Kleinstadt durchrechnen – Sie kommen auf ähnliche Ergebnisse, wobei noch berücksichtigt werden muss, dass alle Partneragenturen ihre Schwerpunkte im urbanen Raum haben.

Das Fazit: Die Sache mit den „Promille“ ist eine Farce

Jede Behauptung, dass nur wenige Promille der aktuellen Mitglieder in eine Dating-Datenbank zueinanderpassen würden, ist Unfug, selbst wenn dies die Väter der Tests dies so angedacht hatten.
Tatsächlich muss die Anzahl der infrage kommenden Mitglieder mit technischen Mitteln erweitert werden, um wenigstens eine akzeptable Anzahl von „passenden“ Teilnehmern vorschlagen zu können. Sollte jemand anderer Meinung sein, möge er die Zahlen auf den Tisch des Hauses legen.

(1) In einem Kommentar zu diesem Artikel: Perfectmatches., Fernando Ardenghi am 29.01.2012.

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