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Die Woche in Dating: Wahrheiten, Tricks und Frust

Die Branche der Ehevermittler steht bereits seit Jahrzehnten im Ruf, dass ihre Methoden gelegentlich gewöhnungsbedürftig sind – beginnend bei den Anfängen bis zum heutigen Tag. Seit der „Erfindung“ des Ehemakler-Geschäfts“ ist dabei immer wieder die gleiche Problematik zu beobachten: Wer „gut vermittelbar“ ist, taucht oft in der Werbung auf, könnte Hunderte von Blind Dates haben, ist aber deutlich seltener zu einem Rendezvous zu bewegen. Auf der anderen Seite wird für jene, die viel Hilfe bei der Suche brauchen, kaum Werbung betrieben, und sie beklagen sich, dass sie äußerst selten einem Partner vorgestellt werden.

Aufruhr durch einen Rechtsstreit

Warum ich Ihnen das erzähle? Weil es heute beim Online-Dating sehr ähnlich ist. Wer gute Chancen hat und realistisch bleibt, braucht selten über drei Monate, um seinen Partner zu finden, wer hingegen eigentlich Hilfe und Unterstützung bräuchte, wird allein gelassen und von einer Abonnementsperiode in die nächste verschleppt bis er schließlich mit einem viel zu langen Abonnement dasteht, mit dem er sowieso kaum etwas anfangen kann. Im Moment gibt es darüber gerade einen Rechtsstreit über die angeblichen „Enthüllungen“, der von vielen großen Zeitungen aufgegriffen wurde. Die Liebepur berichtete darüber.

Erfolg mit der „Ehrlichkeitsmasche?“

Mich wundert immer wieder (ja, wirklich) wie Menschen auf die Idee kommen, heute noch neue Partneragenturen zu gründen. Entweder sie sehen nicht, wie der Verdrängungswettbewerb heute funktioniert, oder sie erhoffen sich, mit der „Ehrlichkeitsmasche“ einen Blumentopf zu gewinnen. Zum Problem der Ehrlichkeit habe ich schon viel geschrieben, aber offenbar noch nicht genug – ich werde es bald nachholen.

Wahre Informationen sind wenig gefragt

Aufklärung über die Wahrheit ist allerdings auch nicht sonderlich gefragt – schon gar nicht bei „frustrierten“ Partnersuchenden. Sich der Wahrheit zu stellen, bedeutet für die meisten, an sich selbst zweifeln zu müssen – und wer tut das schon gerne? Insofern haben die Partneragenturen ja recht, wenn sie sagen, dass Rat und Hilfe gar nicht so arg gefragt sind. Sollten Sie einen Beweis dafür brauchen: Kaum jemand interessiert sich für die Art, in der „vermittelt“ wird, und noch weniger Menschen wollen wirklich wissen, welche Grundlagen bei Partneragenturen verwendet werden. Mein Basisartikel über den Charakter beispielsweise wurde nur recht wenig beachtet.

Partnerübereinstimmungstests werden neu aufgerollt

Interessanterweise machen sich manche Agenturen jetzt wieder Gedanken über ihre Partnerübereinstimmungstests. Hinter den Kulissen wird immer viel gemunkelt, doch das eHarmony-Blog will wissen, dass der angeblich so perfekte eHarmony-Test jetzt grundlegend überarbeitet wird. Meine (oft ungehörte) Meinung: Diese Tests müssen weitaus häufiger überarbeitet werden, denn die Meinung „in der psychologischen Bewertung würde sich so schnell nichts ändern“, die mir dauernd um die Ohren gehauen wird, steckt ein grober Schnitzer: In dem, was von Wissenschaftlern wahrgenommen wird, ändert sich kaum etwas – die Prioritäten im Volk verschieben sich aber beständig. Der absolute Knackpunkt: Die Forscher wissen viel darüber, was einmal wichtig gewesen sein könnte, wenig darüber, was den Paaren heute wichtig ist und gar nichts darüber, was sie in 20 Jahren bewegen wird. Wer den Beweis dafür sucht, kann die Befragungen des 21. Jahrhunderts aufreihen wie eine Perlenkette: Gesucht wird nicht irgendeine lapidare Übereinstimmung, sondern beispielsweise die gegenseitige Anerkennung als Individuum oder die Gewährung weitgehender Freiheiten – von Humor, Toleranz und Wohlgefühl einmal ganz zu schweigen.

Gleich und Gleich oder Gegensätze? Nichts als ein Trick!

In meinen Artikel „Gleich und Gleich oder Gegensätze?“ griff ich ein ähnliches Thema auf. Bei diesem Thema wollen uns manche Wissenschaftler mit einem rhetorischen Trick aufs Glatteis führen – fallen Sie doch bitte nicht auf diese veraltete Simpel-Psychologie herein – es kann nur zu ihrem Schaden sein.

Partnersuche der Akademikerinnen – Frust ohne Ende?

Wie ich erfahren konnte, wird das Thema der Partnersuche bei Akademikerinnen immer brisanter – und es ist so gut wie unlösbar, wenn nicht bald das Wunder der (Selbst-)Erkenntnis auftaucht. Egal, wie man es rechnet und wer Anderes behauptet: Der Partnermarkt ist übersättigt mit weiblichen Akademikern, die wenig erkennbare persönliche Vorzüge, dafür aber höchste individuelle „Ansprüche“ haben.

(Fast) zum Schluss: Soll man sich in Boomzeiten bei Partneragenturen und Singlebörsen anmelden? Nein, aber man darf dann darauf hoffen, dass mehr unbefangene Mitglieder durch den Zufluss rauschen – und die kann man bekanntlich leichter abfischen als Dateihocker.

Marginalien

Der Schuss in den Ofen kam dieser Tage aus ungewohnter Quelle: Da hat sich jemand weit aus dem Fenster gelehnt, als es um „emotionale vs. Sexuelle Treue“ ging – und von „Commitment“ gesprochen.

In eigener Sache: Das Thema „Dating“ wird immer mehr zum Problemfall der Berichterstattung: Der Boom ist vorbei, die Innovationen bleiben aus, die Seifenblasen werden immer noch verherrlicht – und wer hat, bitte schön, hat die Partnersuchenden im Sinn? Die Liebepur – aber wir haben natürlich keine 10 Millionen Leser und auch keine Werbemillionen im Hintergrund. Vorschläge, wie man das ändern könnte, werden übrigens gerne entgegengenommen.

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