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Die Woche in Dating: Verblödung, Lüge, Information und Moral

Ich lese jeden Tag alles, was die Presse über mein Metier hergibt: Dating, Partnersuche, Partnerwahl, Liebe, Sexualität und noch viel mehr in deutscher und englischer Sprache. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass die Verdummung der Leserschaft durch die Presse größer ist als der Wunsch, Leser glaubhaft zu informieren.

Lauter Lügen über „Online-Dating-Lügen“

Diese Woche in Dating wurde wieder einmal davon geschrieben, dass die Menschen beim Online Dating lügen, dass sich die Balken biegen – Frauen wie auch Männer. Die Quelle war auch diesmal so fragwürdig wie alle Quellen zuvor. Dennoch werden wir in einschlägigen Pressemitteilungen der „Konkurrenz“ demnächst wieder lesen, wie viele Befragungen, Umfragen und Untersuchungen ergeben hätten, dass beim Online Dating „gelogen“ wird. Jeder versucht gegenwärtig, mit dem effektheischenden Lügen-Thema ein bisschen weiter nach oben im Suchmaschinen-Ranking zu kommen – und kaum jemand zweifelt die Glaubwürdigkeit der Quellen an. Das ist, mit Verlaub, eine geballte Verblödung der Leserschaft. Immerhin haben wir eine Zusammenfassung der New York Times nachgelesen – die ist zwar ausgesprochen langweilig, bringt aber viel Fakten.

Egoismus ist ausgezeichnet – Arroganz nicht

Das größte Problem bei der Partnerwahl: Wir sehen uns selbst im Glanz unserer jeweiligen tollen Persönlichkeit und den anderen als ein bloßes Objekt, das wir in unser Leben einfügen wollen. Das kann nicht gut gehen. In einem längeren Artikel widme ich mich dem Thema. Es zeigt, wie gut es ist, egoistisch zu sein, solange man seine Mitmenschen respektiert. Die Gefahr der heutigen Zeit ist nicht der Egoismus – es ist die Arroganz, die sich an deutlichsten in dem Wort „anspruchsvoll“ manifestiert.

Partnersuche mit Freude und andere Tipps

Partnersuche ist gegenwärtig noch das Hauptthema der Liebepur. Einmal muss es gesagt sein: Wer nicht mit Freude sucht, sollte besser gar nicht suchen. Deswegen habe ich das falsch verstandene „Burn-out“ mit der falsch verstandenen „erfolglosen“ Partnersuche verglichen. Übrigens stehen in solchen Artikel auch Tipps, wie Sie die negativen Seiten des Datings ins Positive umkehren können.

Die Dating-Branche und die neusten Umfragen

Was sollte im Datingprofil stehen? Typische „Abturner“ hat vor kurzem ElitePartner veröffentlicht. Dumm-Latein wie „Carpe Diem“ soll offenbar Akademikerinnen beeindrucken. Aber wie umgeht man eigentlich die Dummbacken-Falle? Mit Ideenreichtum und Witz. In meinem Artikel steht, warum das so ist.

PARSHIP hatte sich diesmal um die Schweizer Männer bemüht – was wollen sie von ihren Frauen, was nicht? Die Umfrage ist äußerst interessant, zeigt aber eine Schwäche alle Umfragen: Die Wahrheit liegt zwischen den Zeilen. Während die Männer nämlich mehrheitlich herausposaunten, wie wichtig ihnen Intelligenz bei Frauen ist, wünschten sie sich angeblich, keine Frau, die sie umsorgt – aber dennoch wünschten sie mehrheitlich, dass „Partnerin für sie da ist, wenn sie sie brauchen“. Nein, wir Männer sind keinesfalls perfekt: Wir wollen die brillante, intelligente, schlanke Superschönheit, die uns dennoch das Händchen hält und das Köpfchen stützt, wenn uns der Chef zusammenfaltet oder der Großauftrag an die Konkurrenz ging.

Ach, da wäre noch der „Werteverlust“ – weiter geht es mit Moral und Wissenschaft …Schaumschläger in Wissenschaftler-Tarnung

Die Wissenschaft schlägt immer wieder mal Schaum. Doch selbst, wenn sie recht hat, wird sie (wie ich meine oft bewusst) falsch interpretiert. Davon sind auch Experten nicht frei. Sie konstruierten beispielsweise Ratschläge für das Online-Dating aus Erfahrungen mit dem Speed-Dating.

Warum kommt mir nur immer das Märchen von des „Kaisers neuen Kleidern“ in den Sinn, wenn ich an sogenannte „Wissenschaftler“ denke? Ein Kollege von mir drückt es etwas höflicher aus: „Ihre Objekte seien real und konstruiert zugleich“. Mit anderen Worten: Insbesondere die Psychologie nimmt sich künstlerische Freiheiten, um zu Ruhm und Ehre zu kommen – übrigens nicht nur bei der „polymorphen Perversion“, sondern noch bei viel mehr – vielleicht sollte man einmal daran erinnern, wie viel „Komplexe“ in der Blütezeit der Psychotherapie erfunden wurden, um damit so berühmt zu werden wie Herr Freud. Heute redet kaum noch jemand darüber.

Der Verlust der „ethischen Werte“ in der Liebe und andere alte Leiern

Das dumme Geschwätz um den Verlust ethischer Werte in der Liebe hört nicht auf. Gerade las ich den blühenden Unsinn, dass für „die Liebe heute kaum noch ethische Regeln“ gelten würden. Da liest entweder jemand die falschen Bücher oder er missinterpretiert “Liebe“.

Abgesehen von der Moral der bürgerlichen Epoche, in der es hinter den Fassaden ächzte und krachte, wenn es um die Moral ging – wie ethisch war denn die „Liebe“ der Frauen in den 1920er Jahren, vor allem bei gebildeten und wohlhabenden Frauen? Der Geschlechtsakt mit einem Fremden als „hygienische Übung“ wurde toleriert, wenn die Dame körperlich wenig reizvoll war – dann durfte sie sogar einen Männerpuff besuchen.

Sexuelle Bedürftigkeit und Frauen im Wandel der Zeit

Doch was tut die „bedürftige“ Frau? Die Antworten heißen Casual Dating, Hotelbars und „Friends With Benefits“ . Besonders Letzteres bedeutete eine Abwertung der Freundschaft. Wer wissen will, ob ich für “schnellen Sex“ aka „Casual Dating“ oder für „Beziehungen“ aka Partneragenturen einstehe, dem sage ich klar: Ich befürworte die Liebe – und nichts anderes.

Unterhaltung und Persönliches

Auch die heute als „Dominas“ bezeichneten „Erzieherinnen“ hatten bereits Konjunktur – sie wurden über Zeitungsanzeigen gesucht und gefunden. Der Wunsch eines einzelnen Herrn an eine Dame, doch bitte die versäumte Erziehung an ihm nachzuholen, bezeichnet nur die Spitze des Eisbergs.

Interessieren Sie sich für Kuppel-Shows? Davon können Sie bei mir im Unterhaltungs-Teil etwas lesen.

Am Schluss noch etwas für meine Leserinnen und Leser: die Liebe pur ist kein Werbeblatt für Online-Dating, sondern ein Magazin für die Liebe. Obgleich wir viele zufriedene Stammleser haben, fehlt uns die öffentliche Resonanz. Ich weiß, dass ein großer Teil unserer Leserschaft dies ändern könnte, ich bettele Sie aber ungern persönlich an. Könnten Sie nicht einfach zu dem einen oder anderen Artikel verlinken? Im Voraus vielen Dank.

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