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Partnersuche – Tanz auf dem Seil oder auf dem Parkett?

Dritter Teil der Serie „Stecken bleiben im Flaschenhals“. Welche Risiken sollte man eingehen?

Beim Dating können sie die Chancen und Risiken nahezu nach Belieben selbst beeinflussen. Doch wenn Sie beim Wort „Risiken“ nun bereits blass werden, muss ich Ihnen sagen, dass jeder Schritt in die Zukunft auch Risiken beinhaltet. Deutsche sagen ja „ohne Fleiß kein Preis“, aber ich halte es da lieber mit den Engländern, die sagen, dass es ohne Schmerz keinen Gewinn gibt. Generell lässt sich sagen:

– Ohne jedes Risiko sind Ihre Chancen gleich null – sie bleiben fast sicher im Flaschenhals stecken. Wenn Sie in Beziehungsfragen ein „risikofreies Leben“ wollen – bleiben Sie bitte alleine. Jede Begegnung birgt neue Chancen und neue Risiken.
– Mit einem hohen Risiko können Sie den höchsten Gewinn einfahren, aber auch besonders tief abstürzen. Die emotionalen Abstürze sind dabei allerdings häufiger als Gefahren für Leib und leben. Wenn Sie damit leben können: Versuch macht klug.
– Die meisten Menschen leben mit einem ausbalancierten Risiko. Sie gehen teils höhere, teils geringe Risiken ein. Je besser man Chancen und Risiken einschätzen kann, umso eher stellt sich der gewünschte Erfolg ein.

Ohne Risiken wird Ihnen gar nichts gelingen

Ihnen bleibt also gar nichts anderes übrig, als ein vertretbares Risiko zu wählen. Wenn Sie sich nur auf dem Boden wohlfühlen, sollten sie nicht in luftiger Höhe auf einem Seil balancieren. Wenn Sie allerdings ein „Lebensartist“ sind, der gewohnt ist, auf einem schmalen Grad zu wandern, dann sollten Sie vielleicht den Seiltanz nutzen.

Vor dem Dating-Flaschenhals: der Durchschnittsmensch

Nehmen wir noch einmal den Flaschenhals vor: Wir haben gesehen, dass sich vor allem zwei Altersgruppen im Flaschenhals verfangen. Das ist aber nur der erste Teil der Wahrheit. Der zweite Teil besteht darin, dass die meisten von ihnen in jeder Beziehung „Durchschnitt“ sind, wobei „Durchschnitt“ hier als eine Ansammlung von unsinnigen Allerweltseigenschaften gesehen wird: Jung, nett, vielseitig interessiert, natürlich, freundlich und was dergleichen mehr Plattheiten sind.

Das selbst verschuldete Mittelmaß der Singlebörsen-Kunden

Partnersuchende neigen dazu, sich „stromlinienförmige Profile“ zuzulegen, also solche, die auf keinen Fall negative Komponenten enthalten. Das oft beklagte „Mittelmaß“ bei Singlebörsen rührt vor allem daher, dass nur Oberflächlichkeiten der Persönlichkeit angegeben werden. Leider ist dies auch bei vielen Partneragenturen so: Der viele Text, den manche Agenturen den Partnersuchenden in die Hand geben, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Grundlagen der Persönlichkeitsanalyse in der Regel dürftig sind und oft mit der Partnersuche nicht das geringste zu tun haben.

Wer mehr als Mittelmaß sein will, sollte also damit anfangen, sich selbst in einer Weise zu beschreiben, die eben nicht „Mittelmaß“ ist – dazugehört Selbsterkenntnis, Humor und Offenheit. Sehen Sie, wir alle wissen, dass es keine „perfekten Menschen“ gibt – und es ist deswegen absoluter Blödsinn, sich als „nahezu perfekt“ darzustellen. Beispielsweise ist es den Partneragenturen aufgrund ihrer Erhebungsverfahren nicht möglich, „widersprüchliche“ Charaktere festzustellen und dann beide Seiten zu beschreiben. Der „typische deutsche Intellektuelle“, in dessen Brust laut Goethe „zwei Seelen wohnen“, würde also als „Durchschnitt“ vermascht, weil er sein Kreuzchen mal links, mal rechts gemacht hat, wenn ihm eine ähnliche Frage gestellt wurde.

Wenn Sie also erst gar nicht im „großen Haufen“ landen wollen, dann zeigen Sie bitte Ihre Facetten.

Wozu brauchen Sie überhaupt einen Partner?

Das Zweite, was Sie unbedingt tun sollten, ist eine Überprüfung Ihrer Absichten. Den schönen, verlässlichen, natürlichen, treuen Partner für immer und ewig suchen viel zu viele Menschen, auch solche, die noch gar nicht wissen, was sie mit solch einem Partner eigentlich wollen. Da bitte ich Sie alle: lassen Sie doch die geschilderte Gruppe (schön, verlässlich, bindungswillig) für diejenigen übrig, die tatsächlich heiraten wollen, und suchen Sie sich ihre Interimsbeziehungen auf einem Markt, der dafür geschaffen wurde: Casual Dating. Es nützt nichts, sich einzureden „aber natürlich will ich heiraten“, wenn die letzten drei oder vier Partner „Kurzzeitbeziehungen“ waren – dann liegt es vermutlich an Ihrer Lebensweise, dass sie keinen Partner für dauernd finden.

Das Thema ließe sich noch erweitern: Nur wenn Sie mit jemandem Kinder wollen oder mit jemandem alt werden wollen, oder sie private Partnerschaften mit geschäftlichen verbinden möchten, brauchen Sie einen Lebenspartner. In den vielen anderen Fällen, die Ihnen jetzt vielleicht einfallen, wäre ein Langzeitpartner nett, aber nicht unbedingt erforderlich, und in einigen Fällen, die ich kenne, werden Langzeitpartner gar nicht erst gewünscht, weil sie das eigen leben doch nur „stören“ würden.

Überlegen Sie nun: Sie wollen nicht heiraten, aber eine schöne Beziehung für ein paar Wochen bis zu etwa drei Jahren?

Dann könnten Sie beispielsweise

1. Mit einer Wochenendbeziehung leben, und es muss nicht einmal für jedes Wochenende sein. Diese Art von Beziehung ist oftmals erotisch viel attraktiver als eine Alltagsbeziehung.
2. Eine Frau oder einen Mann treffen, der wesentlich älter oder jünger ist – bis zu 20 Jahren dürfte dies kein Problem sein. Diese Konstellation eignet sich vorzüglich für junge Männer und Frauen ab 40, die lustvoll zusammenleben wollen.
3. Einen Menschen treffen, der Sie für nicht anders benötigt, als sein Wohlbefinden zu steigern – ob er mit Ihnen in die Oper geht oder ins Bett. Solange Sie sich dabei wohlfühlen – warum eigentlich nicht?

Fassen wir noch einmal alle Artikel kurz zusammen:

Der Flaschenhals bei der Partnersuche besteht immer aus Menschen, die

– Aus einer ungünstigen Situation heraus
– Die gleichen Ziele verfolgen wie viele andere
– Und sich dabei in nichts von diesen anderen unterscheiden.

Damit wäre meine Betrachtung zum Flaschenhals in drei Teilen abgeschlossen – nun sind Sie dran, um einen Teil davon zu realisieren.

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