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Wenn die Partnersuche zum Problem wird – was kann man tun?

Zweiter Teil der Serie „Stecken bleiben im Flaschenhals“. Wie sehen professionelle Lösungen aus?

Nach Auffassung von Watzlawick, Beavin und Jackson gibt es drei Arten von Problemen:

– Lösbare, die sich durch „mehr desselben“ lösen lassen.
– Lösbare, die sich durch „etwas anderes“ lösen lassen.
– Unlösbare, an die man keine Mühe verschwenden sollte.

Beginnen wir mit den Dritten, die wir ganz schnell verlassen wollen: Das wäre beispielsweise: „Auf der Liste der Gesuchten ganz oben zu stehen“. Damit werben manche Portale, und bei einigen kann man sich solche Plätze sogar mit Geld erkaufen – ziemlich hirnrissig, wenn Sie mich fragen. Genauso dümmlich ist es, den „perfekten Partner“ oder die „Traumfrau“ zu suchen – Begriffe, die leider auch von seriösen Partnervermittlern verwendet werden. Alle diese Probleme oder Aufgaben sind aber unlösbar – und deswegen sind die Menschen, die damit agieren, listige Schelme.

Dating-Probleme lassen sich nicht durch „Tipps“ lösen

Besonders in Deutschland sind wir gewohnt, Probleme zunächst einmal gar nicht zu lösen, sondern „Lösungen auf Probleme anzuwenden“ – das funktioniert, solange die Sache „sonnenklar“ ist, am Beispiel: Der Kater vergeht wahrscheinlich schneller mit Wasser und Aspirin. Aber unsere Dating-Probleme sind überhaupt nicht „sonnenklar“, sondern trüb wie Dorftümpel. Wer einmal Probleme damit hatte, wird finden, dass keine der oft angepriesenen Patentlösungen aus Zeitschriften passt – das Problem wurde eben nicht genügend analysiert. Was viele nicht wissen: Man kann auch bei Problemen mit der Partnersuche eine Problemanalyse durchführen oder durchführen lassen – aber nur sehr, sehr wenige Menschen entscheiden sich dafür, weil sie etwas langwierig und möglicherweise auch peinlich ist. Sinnreich für alle Partnersuchenden, um dies noch zu ergänzen, ist eine „Analyse Potenzieller Probleme“ (APP). Hier fragt man sich: „Was könnte geschehen und wie wären die möglichen Reaktionen darauf?“ In ähnlicher Wiese werden beispielweise Bewerber auf die Jobsuche vorbereitet.

Springen Sie in einen See, in dem es Krokodile gebe könnte?

Indessen hoffe ich (wie viele andere auch) überwiegend vergeblich darauf, dass sich Partnersuchende solche Analysen erarbeiten. (Nein, ich lebe nicht davon, diese Analysen zu erstellen, falls Sie das vermuten). Indessen sehe ich, wie viele Partnersuchende ins Dating-Wasser springen, ohne zu wissen, wie tief der See ist und ob es dort Krokodile gibt.

Gehen wir also forsch zu den Problemen erster Ordnung – das sind diejenigen, die sich durch „mehr desselben“ lösen lassen. Die Tatsache, dass Sie ein Problem haben, bemerken Sie ganz einfach daran, dass sie keine Dates bekommen. Partnervorschläge, E-Mail und dergleichen bedeuten nicht viel – Dates sind entscheidend. Dabei könnte es dieses Problem geben:

Ihr Anbieter hat Ihnen versprochen, dass Sie kaum etwas tun müssen, um einen Partner zu finden. Sie tun auch tatsächlich kaum etwas, beantworten aber brav E-Mail. Nach zwei Wochen stellen Sie fest: Es bewegt sich nichts.

Dies ist ein typisches Problem, bei dem „mehr“ hilft – nämlich mehr Aktivität Ihrerseits. Wenn Sie häufiger online sind, mehr eigene, sinnreiche E-Mail verschicken und sich vor allem selbst auf die aktive Suche begeben (auch bei Partneragenturen), dann lohnt sich ein Lösungsversuch mit einer Steigerung der eigenen Aktivitäten.

In einem Flaschenhals-Problem stecken sie deshalb noch nicht, solange sie durch mehr Aktion, mehr Fleiß und mehr Initiative etwas erreichen können.

Typisch Flaschenhals: Alle wollen dasselbe

Flaschenhals-Probleme sind in der Regel Probleme zweiter Ordnung: Mehr tun nützt nichts, nur „einen anderen Weg suchen“ bringt die Lösung. Sie geraten in ein Flaschenhals-Problem, wenn Sie

– Wünsche haben, die viele andere auch haben und wenn sie davon nicht ablassen wollen
und

– Wenn das Angebot so gering ist, dass nur wenige Partnersuchende durch den Flaschenhals gelassen werden, um tatsächlich Dates zu bekommen.
Typische Beispiele: Männer zwischen 25 und 65 stehen bei den attraktiven 25 bis 35-Jährigen Schlange, Frauen über 40 versuchen verzweifelt, in den Bus zu gelangen, in dem die attraktiven, ledigen und heiratswilligen Männer ab 50 sitzen.

Die Überwindung von Dating-Problemen ohne genaue Analyse

Kein Problem ist leicht zu lösen. Wenn „mehr desselben“ versagt, hilft nur „etwas andres“, und dazu wäre nun eigentlich wieder eine Problemanalyse nötig, der in einen Plan münden sollte. Es geht aber auch ohne, wenn man darauf verzichtet, die eigene Situation genau zu beschreiben und lediglich das eigene Toleranzfeld ausweitet. „Etwas anderes“ kann ja heißen:

„Ich versuche Dinge in Beziehungen, die ich noch nie versucht habe. Wenn sie mir nicht gefallen, kann ich immer noch ganz andere Wege gehen. Das eigene Toleranzfeld lässt sich ausweiten durch:

1. Die Möglichkeit, auch kurz- und mittelfristige Begegnungen zuzulassen.
2. Die Ausweitung des Radius, innerhalb dessen man sucht. Hier erzielt man mit jedem Kilometer überraschende Resultate.
3. Die Herauf- oder Herabsetzung des Grenzalters. Schon ein Jahr kann hier Wunder wirken, besser ist es, mindestens fünf Jahre zusätzliche Toleranz zuzulassen.
4. Das Überdenken von Wünschen und Ansprüchen, insbesondere der Einkommens-, Bildungs- und Statussituation des Gesuchten.
5. Das Überdenken und neue Abgrenzen von Fragen der Beziehungen, der Lust und der Leidenschaft, kurz: der Bedürfnisse, die man sich gerne schnell und zielsicher erfüllen würde.

Sie mögen sicher von einigen dieser Vorschläge überrascht, von manchen sogar schockiert sein – aber sie wollten wissen, wie sie den Flaschenhals überwinden können – und dies ist das Resultat.

Lesen Sie morgen den letzten Teil zum Thema: „Liebessuche – Tanz auf dem Seil oder auf dem Parkett?“ Hier werden wir versuchen, die Chancen und Risiken alternativer Wege der Partnersuche abzugrenzen.

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