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Frauen – warum der Lebensentwurf falsch sein könnte

Das Vernünftigste, was ich zur Emanzipation, zur Frauenbewegung in letzter Zeit gelesen habe, drückt die Schweizer Journalistin Michéle Binswanger in der Zeitschrift „Der Bund“ aus:

Wir haben hier im Blog schon verschiedentlich nach dem neuen Mann gefragt, der seine Rolle angesichts der erstarkten Frauen neu definieren muss. Dies gilt auch für die Frauen. Sie müssen sich fragen, wie ein souveräner weiblicher Lebensentwurf aussehen könnte. Sexualität gehört meiner Meinung nach dazu. Aber sie muss reflektiert und relativiert werden, auf allen Ebenen. Und zwar vor allem auch von den Frauen selbst. Sonst tut es ja keiner.

Die Aussage trifft alle Frauen, besonders aber solche, die nach einem Partner suchen. Denn nicht nur bei den Teenies herrscht der Zwiespalt, was ein erfülltes Frauenleben eigentlich sein könnte – auch die erwachsene Frau hat da ihre Probleme, und das Stichwort heißt: überzogene Vorstellungen von den Möglichkeiten des Lebens.

Nichts ziert einen Menschen so, wie die Fähigkeiten, seine Chancen richtig einzuschätzen. Sicher, wir bewundern das Straßenmädchen, das den Millionär heiratet, und das Partygirl, das den Kronprinzen bekommt. Beide konnten nicht einschätzen, einmal dorthin zu kommen, wo sie jetzt sind. Doch die Mehrheit der Menschen findet den eigenen Platz in einem realistischen Rahmen, der sehr flexibel sein kann, aber dennoch Grenzen hat.

Wer die Grenzen nicht sieht, wird bald aus dem Rahmen fallen – ziemlich wörtlich. Dieses hörbare Fallen auf den Boden wird dann wieder vom üblichen Wehklagen begleitet sein – und was immer dann gesagt oder geschrieben wird, es ist selten das Eingeständnis, sich selber falsch eingeschätzt zu haben.

Wer rechtzeitig gegen den Trend zum Größenwahn steuert, auf sich selbst vertraut und sich dabei auch durchaus schon einmal das Versagen gegönnt hat, hat viel bessere Chancen als jene, die sich als Traumfrau vermarkten wollen – beruflich wie privat. Das alte Sprichwort vom „Spatz in der Hand“ sollte ruhig einmal wieder hervorgekramt werden, denn ein aktiver Spatz in der Hand ist immer wertvoller als eine lahme Taube auf dem Dach.

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