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Wie Datingseiten Ihre Präferenzen ausforschen wollen

Kaum ein Tag vergeht, in dem in der Datingbranche nicht über „Matchmaking“ gesprochen wird – unter hinter vorgehaltener Hand kann man manches hören, was für einen Journalisten sehr amüsant ist, was man aber aus gutem Grund nicht schreiben sollte.

Weder neue noch sonderlich intelligent – Präferenzen feststellen

Seit einigen Tagen macht eine neue Methode von sich reden, die eigentlich weder neu noch besonders intelligent ist – nämlich bei der Partnersuche in den Datenbanken der Anbieter sogenannte „Präferenzen“ festzustellen. Die Behauptung geht dahin, dass solche Präferenzen mehr aussagen als das Persönlichkeitsprofil, das man auf der Seite hinterlegt hat. Da sich sehr wenige Partnersuchende ausforschen lassen wollen, hat die Sache inzwischen den verschleiernden Kosenamen „Echtzeit-Matchmaking“ bekommen. Die klare Zielgruppe sind Massen-Singlebörsen, weil Partneragenturen andere Methoden des „Matchmaking“, nämlich die sogenannten „Partnerübereinstimmungstests“ verwenden.

Wer viel auf lustvolle Blondinen klickt, wird bald „entlarvt“

Das Verfahren, das bereits bei diversen Online-Shops verwendet wird, soll die „tatsächlichen Präferenzen“ bei der Suche nach einem Partner feststellen. Klickt man also häufig auf Blondinen unter 25 mit deutlich erkennbaren Riesenbrüsten, dann hat der Webseitenbetreiber bald ein Persönlichkeits- und Suchprofil erstellt, aus dem man dann generieren kann: „Dies Produkt (Pardon: diese Frau) könnte Sie auch interessieren“.

Die Wahrheit über Sie durch Klicks auf „schicke Profile“?

Neben der Ausforschung und Entmenschlichung, die dahintersteht, ist vor allem zu beklagen, dass hier Neugierde mit ernsthaftem Interesse an Personen vermischt wird, und das Ergebnis als „Wahrheit“ vermarktet wird. Nehmen wir an, Sie sind eine Dame von 40 (um mal von den Männern wegzukommen), suchen einen seriösen Herrn um 45, aber sehen sich auch gerne mal an, wie „knackig“ die Kerlchen unter 30 sind (und zwar länger, weil Sie eben neugierig sind), dann bekommen Sie möglicherweise bald einen Stempel aufgerückt, der Ihnen gar nicht recht sein kann – und man schlägt Ihnen dann möglicherweise lauter „Zuckerjungs“ vor.

Die neue Ausforschungswelle kann man überlisten

Abhilfe ist einfach: Entweder, sie bleiben bei der Singlebörse Ihrer Wahl bei einer einzigen Zielgruppe und befriedigen Ihre Neugierde (oder möglicherweise auch mehr) auf einer anderen, dann verfestigt die geheime Software Ihre Wünsche, oder aber, sie klicken sich „durch den gesamten Gemüsegarten“, dann hat die Software nicht genügend Daten, um korrekte Ergebnisse zu liefern. Ganz generell aber: Menschen sind keine Ware, und wer Ihnen wirklich gefällt, kann kein Matching-Verfahren feststellen: Das können nur Sie.

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