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Keine Revolution für die Partnersuche: das semantische Web

Einige Menschen auf dieser Erde wollen mit dem World Wide Web schnell Geld verdienen – und einer von ihnen ist David Siegel. Der Mann ist Web-Designer und Web-Utopist, potenzieller Datingseitengründer und hat kürzlich ein Buch geschrieben, das gerade Furore macht: PULL.

Genau genommen ist es eine Nullnummer: Als man einen gewissen Wechsel von unternehmensbasierten Webseiten zu publikumsbasierten feststellte sprangen ein paar Leute schnell auf einen Karren, den sie Web 2.0 nannten. Damals sollte alles anders werden, kein Stein auf dem anderen bleiben und eine Revolution der Kommunikation ausbrechen. Vor allem Dating-Seiten sollten revolutioniert werden, so sensationell, dass wir uns dies alle gar nicht vorstellen konnten: In Freundesnetzwerke sollten wir eintauchen, dort schwimmen wie die Fische und dabei viele, viele potenzielle Partner(innen) kennenlernen. „Das natürliche Kennenlernen kommt zurück“ habe ich zwar erst jetzt wieder gehört, aber im Grunde ist es der alte Käse: Freunde, die keine Freunde sind, sondern Zufallsbekanntschaften, sollen uns den Weg zu potenziellen Ehefrauen und Ehemännern zeigen.

Nun also Web 3.0 – bereits lange im Gespräch, aber nicht konkret. Man sagt dazu auch das „Semantische Web“, wohinter sich nichts anderes verbirgt als eine neue Software, die nahezu alle Informationen unter erweiterten Gesichtspunkten auswerten kann. Dies, so glauben die Prediger des „Semantischen Webs“, könnte auch dazu führen, über das Internet bessere Paarbeziehungen herzustellen.

Das Interview mit David Siegel bringt kaum etwas Neues: Einmal ein Profil anlegen, und dieses beliebig transportieren zu können – das ist im Moment das Ziel. Warum ausgerechnet dies ein interessantes Ziel für Partnersuchende sein soll, bleibt rätselhaft.

Ein anders Ziel des Herrn Siegel ist weniger rätselhaft: Er will Geld machen, und zwar mit einer neuen Dating-Seite, und die soll so aussehen:

Meine Idee besteht darin, eine Webseite aufzubauen, die mit eHarmony konkurriert und die für den Benutzer frei ist und deren Finanzierung auf Werbung basiert.

Nicht so schrecklich genial, finde ich. Doch David Siegel nimmt den Mund voll, wie Sie online selber lesen können: Er kann alles beim Dating besser. Nun, er wird es beweisen müssen – der Weg von einer neuen Software-Entwicklung bis zur Marktreife der darauf basierenden Ideen kann lang sein. Das Wichtigste aber – die Liebe zwischen zwei Menschen, konnte noch kein Datenabgleich erzeugen – und um mehr handelt es sich schließlich auch bei „Web 3.0“ oder dem „Semantischen Web“ nicht.

Die Revolution findet einmal mehr nicht statt – denn die Liebe ist nicht so manipulierbar, wie das die Bitquäler (aka Programmierer) oft gerne hätten.

Anmerkung: Das Thema wird auch in der Online Dating Post diskutiert.

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