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Partnersuche: neunzehn Monate sind zu lang

Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts tns infratest im Auftrag von partner.de (meetic-gruppe) glauben Alleinstehende, bei der Partnersuche im Internet „durchschnittlich 19 Monate“ zu benötigen, um einen Partner zu finden.

Wörtlich heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung:

Auf durchschnittlich 19 Monate schätzen die Befragten den Zeitbedarf für eine Partnersuche im Internet. Jeder dritte Single gibt sieben bis zwölf Monate an, mehr als 40% schätzen den Zeitbedarf auf mehr als ein Jahr. Innerhalb von sechs Monaten einen Partner zu finden, glauben nur 20% der Singles mit Erfahrungen bei Online-Partnervermittlungen.

Nun sind Meinungsbefragungen generell mit äußerster Vorsicht zu genießen, und Schätzungen innerhalb von Meinungsbefragungen sind so gut wie gar nichts wert. Soviel zu der Meinung von „1.609 partnersuchende Singles zwischen 35 und 60 Jahren in Deutschland“.

Kommen wir lieber einmal zur Mathematik, die in solchen Fällen immer sinnvoll ist: Wer sich auf „aktive Partnersuche“ begibt, also nicht nur „gefunden werden will“ oder sich „anmeldet und abwartet“, kann emotional mindestens eine Verabredung pro Woche „verkraften“. Normalerweise ist das Angebot so groß, dass man diese Zahl auch tatsächlich erreichen kann, wenn man hinreichend attraktiv ist.

Wer weniger als durchschnittlich attraktiv ist oder wer bereits hohe Erwartungen an die Partnerin oder den Partner hat, sollte wenigstens noch auf ein Date alle 14 Tage kommen – wer hingegen nur ein Date pro Monat oder noch weniger hat, ist entweder bei der falschen Firma oder zu passiv oder zu anspruchsvoll – oder er macht andere Fehler.

Nun wissen wir aus Studien und Erfahrungen, dass etwa jedes siebte Date zum Erfolg führt – und diese Daten wurden unter Menschen erhoben, die nicht vorn vornherein sehr selektiv vorgingen. Es ist möglich, dass bei entsprechend selektiver Suche bereits eine von drei Begegnungen zum Erfolg führt.

Warum wir 19 Monate für zu viel Zeit halten

Wäre es so, dann müsste der attraktive Alleinstehende, der aktiv sucht und keine zu hohen Erwartungen hat, innerhalb von drei Monaten 12 Begegnungen haben können, von denen mit großer Wahrscheinlichkeit ein „Treffer“ dabei ist.

Der etwas weniger attraktive Partnersuchende oder der mit hoher Erwartung könnte diese zwölf Begegnungen innerhalb eines halben Jahres haben, und die Wahrscheinlichkeit, in dieser Zeit einen Treffer zu landen, ist ebenfalls vorhanden.

Wir kommen also auf eine Zeit von der Suche bis zum Erfolg von maximal sechs Monaten. Was aber ist mit den anderen, die behaupten, länger zu brauchen?

Nun, die meisten von diesen, so meine Schätzung, suchen nicht wirklich aktiv sondern mit zwei Auffassungen, die nicht greifen: „Na, mal sehen, was da so kommt“ oder „ich will niemals suchen, ich will gefunden werden“.

Warum auch aktive Partnersucher stranden

Diejenigen, die tatsächlich aktiv suchen, also Vorschläge ansehen, Profile genau ansehen, sich mit einzelnen Profilen auseinandersetzen, Partner gezielt anschreiben und dergleichen, müssten eigentlich Chancen haben, doch auch sie scheitern oft an drei Klippen: Die größte Klippe ist dabei ein zu enger Radius um den Wohnort, die zweite eine zu enge Altersbegrenzung und die dritte – und mit Sicherheit gefährlichste – besteht in völlig übertriebenen Ansprüchen an den Partner. Besonders an dieser Klippe ist schon das Schiff manches Partnersuchenden zerschellt.

„Durchschnittliche“ neunzehn Monate scheinen mir aus jeder beliebigen Sicht zu viel zu sein. Dabei meine ich nicht nur die theoretisch möglichen 80 Begegnungen während dieser Zeit, sondern auch das Problem, emotional überfordert zu werden. Zudem weiß fast jeder Mensch aus der eigenen Sichtweise, wie schnell Entschlüsse wieder abebben, wenn sie nicht konsequent verfolgt werden. „Dran bleiben“ kann man meiner Meinung nach allerhöchstens sechs Monate, dann verliert man – mit oder ohne Dates – das Ziel der Partnersuche aus den Augen. Hatte man entsprechend viele Verabredungen, dann wird ein Spiel daraus – und hatte man sie nicht, dann erstickt man nach und nach im Frust. Beides sind sichere Anzeichen dafür, dass man mit dem Online-Dating besser aufhören sollte – oder jedenfalls einmal für längere Zeit pausieren.

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