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Zögern, Zaudern und Zieren – ein Handel mit dem Körper?

Der Lohn des Zögerns

Der Lohn des Zögerns

Zögern, Zaudern und Zieren – ist das ein Handel mit dem Körper? Ich meine – nicht nur in diesem „Tacheles“-Beitrag (1) , dass viele Frauen ihren Körper als Trophäe anbieten, mal spielerisch und mal knallhart kalkulierend. Und sollte dies so sein, dann dürfen sich die betroffenen Damen gerne einmal fragen, wofür Männer sie eigentlich halten.

Es gab Zeiten, in denen es als sehr feminin und sogar ein bisschen frivol galt, bei einem Mann erotisch zu zaudern, den Weg ins Bett zu verzögern und sich beim Entkleiden zu zieren.

Der wenig seriöse Handel mit dem eigenen Körper

Damen, die dieses Spiel beherrschten, fanden darin entweder ihr Amüsement oder sie trieben mithilfe solcher Verfahren den Preis in die Höhe. Auch heute noch wird dergleichen diskutiert: Wann, wie und mit wem darf sich eine Dame lustvoll vergnügen? Wie viel „Tribut“ muss er zahlen, bevor er den ersehnten Körperkontakt erhält? Wie lange kann sie ihn „hinhalten“, bevor er sich seinen Honig bei einer anderen Dame holt?

Fall sie denken: „Ach, es geht doch nicht um Prostitution“, dann haben Sie etwas missverstanden: Es geht um einen Tauschhandel. Denn wenn Sie beginnen, zu kalkulieren, wann Sie ihrem neuen Liebhaber ihre Gunst schenken, dann treiben Sie einen Handel mit Ihrem Körper.

Einschub: Gunst gegen Geld und Geldeswert

Es gibt viele Varianten zu diesem Thema. Sofortiger Sex gegen Euroscheine ist diejenige, die Sie als Dame von Welt sicherlich zutiefst verachten. Die nächste Stufe, exklusive Dinner- oder Premiereneinladungen – nun ja, da wird schon mal das Bett gemacht und die Vornehmheit vergessen. „Auf diese Weise Danke sagen“ heißt es dann. Je höher die Beträge, und je weniger die Gunst im direkten Austausch gewährt wird, umso „anständiger“ wird die Dame dann wieder: teuerer Schmuck, ein Appartement oder ein Fahrzeug? Da siegt schnell einmal die Möglichkeit, alles in feuchter Währung zu vergüten. Und: Man kann sich die Beziehung dann eben auch „schön reden“. Soweit der Tausch „Gunst gegen Geld“.

Der Tauschhandel: Gunst gegen Macht, Ansehen und Ehehoffnungen

Wahrscheinlich fragen Sie sich nun: „Was denkt sich dieser Mann eigentlich? Wofür hält er eigentlich FRAUEN?“ Nun, haben Sie das Wort Frauen gerade im Geiste kurz ausgesprochen oder lang? Wenn sie es kurz ausgesprochen haben, ist das für mich vermutlich positiv. Denn dann meinen Sie wahrscheinlich: „Frauen sind doch nicht so, wie der meint …“ Außerdem haben Sie auch noch recht: Frauen (kurz ausgesprochen) sind nicht so, wie ich sie beschrieb – und ich habe das auch nicht behauptet. Fall Sie allerdings intern FrAU-EN gedacht haben, und die Vokale dabei noch etwas in die Länge gezogen, dann müssen wir reden.

Denn es geht letztendlich wirklich selten um den Tausch „Gunst gegen Geld“. Meist geht es um „Gunst gegen Macht“, oder „Gunst gegen Ansehen“ oder „Gunst gegen Kontakte auf Augenhöhe“, wie eine vornehmere Formulierung lauten würde. Heißt: Die süßen kleinen feuchten Frivolitäten werden eingetauscht gegen das, was der Mann zu bieten hat: Macht, Ansehen, Sicherheit, die Aussicht auf eine Ehe oder einfach einen schönen Körper.

Dazu dienen dann – gestern wie heute – die merkwürdigen Verhaltensweisen, mit denen die Sozialtaler (2) oder Emotionsgulden (2) eingestrichen werden, die – wer wollte es bezweifeln – natürlich viel edler sind als der profane Tausch „Gunst gegen Geld“.

Wenn Sie also zögern, zaudern, zagen und sich zieren, weil Sie glauben, damit etwas einhandeln zu können – tun Sie, was Sie nicht lassen können. Aber erwarten Sie bitte von keinem Mann, dass er Sie deshalb für ehrenhaft hält.

(1) Anderer Meinung? Empört? „Tacheles“ Beiträge sind seit 2006 dazu da, um zu provozieren. Sagen sie Ihre Meinung!
(2) Etwas wissenschaftlicher und dezenter „Psychisches Einkommen“ genannt. Eigentlich der Handel mit Emotionen.
Bild: Historische Illustration,nachträglich retuschiert

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