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Singles online ohne „Abzocke“ – wie vorgehen?

Wer dieser Tage BILD las, der konnte die Überschrift „Wie Singles ohne Abzocke ihre große Liebe finden“ lesen. Der Artikel ist – mit Verlaub – äußert mehrdeutig.

Zunächst: Ob sich reine „Single-Börsen“ und Online-Partnervermittler wirklich voreinander unterscheiden, ist eine Frage der Sichtweise. In der Theorie unterscheiden sie sich so:

1. Reine Singlebörsen stellen Datenbanken zur Verfügung, in denen Singles mehr oder weniger strukturierte Profile einstellen können. Bezahlt wird also – etwas unscharf formuliert – eine Nutzungsgebühr für die Datenbank. Dennoch kommen auch hier gelegentlich sogenannte „Matching-Algorithmen“ zum Einsatz, die nachträglich aus den vorhandenen Daten generiert werden. Ob diese Kriterien irgendeine Bedeutung haben, ist fragwürdig – sie regen die Mitglieder jedoch an, miteinander Kontakt aufzunehmen.
2. Online-Partnervermittler bauen ihre Datenbanken strukturierter auf, weil sie mehr Kriterien erfassen und diese präziser formulieren. Dabei kommen angeblich „psychologisch“ fundierte Fragebögen und „wissenschaftliche“ Partnerübereinstimmungstests zum Einsatz. Daraus generiert ein Computerprogramm dann Vorschläge für angeblich „passende“ Partner. Was zu Anfang plausibler klingt, ist am Ende eine Kombination aus Exklusivität, Struktur, Glaube an die Psychologie, Barnum-Effekt und Vorstellungseffekt –denn ein „wissenschaftlich fundiertes Matching“ kann nicht bewiesen werden.
3. Andere Partnervermittler gehören eigentlich nicht zum Online-Geschäft. Sie arbeiten zu hohen Kosten und größtenteils unter Bedingungen, die vom Kunden nicht nachvollziehbar sind. Hier muss man genau hinsehen, wie das Unternehmen arbeitet. Tipp: Bestehen Sie darauf, mit dem Inhaber/der Inhaberin persönlich zu spreche.

Ich wäre vorsichtig damit, auf quasi-juristische Ratschläge in Publikumszeitschriften zu hören. Als „Abzocke“ werden heute alle möglichen und unmöglichen Vorgänge bezeichnet, beispielsweise:

1. Für Dienstleistungen Geld zu verlangen. (Absolut normal, korrekt und keine „Abzocke“)
2. Mit Lockvögeln zu arbeiten. (Lassen sich die Firmen durch AGB absichern).
3. Sex-Dating zu betreiben, ohne über einen entsprechenden Stamm an weiblichen Mitgliedern zu verfügen. (Sehr weit im Graubereich angesiedelte Praxis).
4. Viel Geld für minderwertige oder nicht vorhandene Leistungen zu fordern. (leider vielfach der Fall).
5. Abos anzubieten, die ständig „automatisch“ verlängert werden. (Umstrittene Praxis, da seriöse Partnersuche und Abonnement nicht zueinander passen).

Ohne wirkliche „Abzocke“ eine Partnerin oder einen Partner zu finden, sollte eigentlich der Normalfall sein – und er ist es auch. Bekanntermaßen werden Tricks hauptsächlich im Sex-Dating eingesetzt, gefolgt von Firmen, die um jeden Preis an den schwindenden Markt wollen. Die Opfer der echten „Abzocker“, als solcher Firmen, die mit den ebenfalls bekannten „fiesen Tricks“ arbeiten, sind leider sehr oft Menschen, die am Rand des Partnermarkts angesiedelt sind. Mein Vorschlag:

1. Geld einsetzen, aber nicht mehr Geld im Quartal, als Sie in 10 bis 20 Arbeitsstunden verdienen können.
2. Die Top-Drei der jeweiligen Branche in Erwägung ziehen (z. B. beim Singlebörsen-Vergleich).
3. Aktiv suchen, und parallel privat weitersuchen.
4. Abo deutlich vor Ablauf des „letzten Drückers“ kündigen.
5. Beim Verfestigen einer seriösen Beziehung: Sofort Abo kündigen.

Auf keinen Fall: Spontan auf einschlägige Anzeigen im Internet klicken. Falls doch: niemals sofort kostenpflichtiges Mitglied werden. Sorgfältig prüfen, ob der Dienst geeignet ist – und vor allem: AGB lesen, nicht einfach übergehen.

Übrigens: Leider wurde der mit großem Aufwand gestartete Selbstverpflichtungs-Kodex namhafter Single-Börsen und Online-Partnervermittler aufgelöst. Das ist an sich schon kein gutes Zeichen für den Zustand der Branche. Aber darüber redet offenbar niemand gerne …

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