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Partnersuche – Beratung am Scheideweg?

Partnersuche – Beratung am Scheideweg? – Erster Teil: Was nützt Lebensberatung?

Dies ist der erste Teil einer geplanten Serie – und ein Spiel mit meiner Leserschaft und den Berater-Kolleginnen und -Kollegen: Je mehr Reaktionen ich bekomme, umso mehr schreibe ich zum Thema.

Auf keinem Gebiet der Lebensführung wird soviel Hokuspokus und offenkundiger Unsinn geredet wie auf dem Gebiet der Partnersuche. Würden Berufs- oder Karriereberater so viel Blech reden, wie es die selbst berufenen oder nicht-einmal-berufenen Berater für die Partnersuche tun – dann müssten sie ihre Büros längst schließen.

Zunächst ein paar Worte zu den allgemeinen Beratungen zur Lebensführung, die sozusagen die „Mutter aller Beratungsmodelle“ ist. Der typische Ratsuchende ist in einer Sackgasse, das heißt, er ist festgefahren und findet weder den Weg zurück noch den Weg, der ihn weiterführt. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, zu glauben, er sie zwar auf einem Weg, der weiterführt, aber dieser habe sich als ungeeignet erwiesen. Nur selten finden wir Menschen, die zwar auf dem richtigen Weg sind, die aber nicht über die nötigen Werkzeuge und Vehikel verfügen, um auf diesem Weg voranzuschreiten.

Berater lieben die „einfachen Fälle“

Sie werden unschwer feststellen, dass Berater diese dritte Kategorie lieben, sie gerne privat auf ihren Sesseln sitzen sehen und sich freuen, wenn sie in ihre Seminare kommen. Ihnen kann man leicht imponieren mit Phrasen wie „Selbstmotivation“, „Zeitmanagement“ , Erfolgsmethoden und ähnlichen Schlagworten. Es ist nun keinesfalls so, dass diese Methoden nicht anwendbar sind – doch sie eignen sich nicht für jeden Menschen in gleicher Weise.

Ich selbst bekenne, eine dieser Methoden zu verwenden, die allerdings weitgehend unerkannt ist: die Problemanalyse, die ich gemeinsam mit anderen und andere „strukturellen“ und logischen Methoden anwende. Sie ist nicht vor mir – hat sich aber bestens bei mir bewährt. Ich habe daraus eine Mini-Methode entwickelt, die den Vorteil hat, Abweichungen innerhalb kürzerer Zeit zu ermitteln, wenn das Problem nicht allzu komplex ist.

Die Kernfrage der Lebensführung

In der Lebensführung ist die Kernfrage ja stets: „Wo bin ich und wo will ich eigentlich hin?“ Wer eine andere Frage zuerst stellt, macht sich die Antworten unnötig kompliziert. Diese Frage stellt aber kein Problem dar, sondern gehört zu den Lebensumständen, denen der freie und selbstbestimmte Mensch jeden Tag ausgesetzt ist. Zum Vergleich: Ein Sklave würde sich diese Frage ebenso wenig stellen wie ein Handwerker im Mittelalter oder eine Ehefrau in der Blüte des Bürgertums.

Zweifeln ist ein Privileg des freien Menschen

Nur beim freien, selbstbestimmten Menschen tauchen die zeittypischen Probleme auf. Sie bestehen normalerweise darin, dass ein Wunsch, eine Vorstellung nicht verwirklicht werden konnte, oder ein Ziel nicht erreicht wird. Ist dieser Fall gegeben, gibt es zwei Methoden: Entweder sich als „nicht verantwortlich“ zu erklären oder aber sein Leben neu zu ordnen und den Versuch zu wiederholen.

Etwas ändern, ohne dass sich etwas ändert – das Paradoxon

Dies ist der Punkt, an dem Beratung sinnvoll sein kann. Die übliche Forderung an den Berater besteht darin, „den Klienten zu waschen, ohne ihm das Fell nass zumachen.“ Das mag bereits paradox klingen, aber in der Praxis ist alles noch paradoxer:

„Ich will mein Leben grundlegende verändern, aber bitte so, dass möglichst alles so bleibt, wie es ist.“

Man geht also zu Beratern mit einem Problem, behauptet, eine Lösung zu wollen, verhindert sie aber zugleich dadurch, dass man die meisten Lösungen bereist ausschließt.

Es gibt einfache Worte – aber keine „einfachen Lösungen“

Ich denke, Sie als Leserin oder Leser erkennen nun, warum es keine „einfachen, bequemen Lösungen“ gibt. Trügerische Berater versuchen in dieser Situation, das Prinzip: „Sie müssen nur …“ zu verkaufen, um zu behaupten, dass es sie eben doch gibt, die einfachen Lösungen.

Wertloser Rat aus der Konserve

Viele Autoren – unter anderem Paul Watzlawick, Dr. Ankowitsch, aber auch ich, haben mehrfach darauf hingewiesen, wie trügerisch einfache Lösungen sind. Den Grund kannte schon der humorvolle Dichter Eugen Roth, der schrieb:

Zwar stimmte jeder Rat genau,
doch jeweils nicht für jede Frau.

Ein Rat der „schrecklichen Vereinfacher“ unserer Tage ist meist noch weniger wert: Er betrifft nicht uns, und er trifft nicht unsere Absichten.

Doch welche Lösungen gibt es denn? Nun, zunächst kann ich Ihnen sagen: Mehr als eine. Dann kann ich Ihnen verraten: Je anpassungsfähiger das Verfahren, dass sie verwenden, umso sicherer haben Sie die Erfolge im Kasten.

Das ist Ihnen sicher nicht genug an Information, nicht wahr? Dann verrate ich Ihnen jetzt, dass ich hier bald weiterschreibe. Und so viel kündige ich Ihnen an: Es gibt den Weg „erst feststellen, was machbar ist“ und den Weg „erst feststellen, wer ich bin“. Und dazu noch viele, viele andere Wege, die davon abhängig sind, welche Erfahrungen Sie persönlich bisher gemacht haben, und welche Lösungswege bisher in die Irre führten.

Damit verlasse ich Sie für heute. Ich bin gespannt auf Ihre Reaktionen, denn ich werde ein Spiel mit Ihnen spielen: Je mehr Reaktionen ich bekomme, umso eifriger schreibe ich zu diesem Thema.

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