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Dating Regeln – fast ausschließlich für den Müll

Datingregeln: Alles auf den Müll

Datingregeln: Alles auf den Müll

Über sogenannte „Dating-Regeln“ wird neuerdings auch in Deutschland diskutiert. Bei einem Gespräch mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ diskutierten unter anderem Pamela Moucha vom Singlebörsen-Vergleich und Eric Hegmann, der bekannte Autor und Kenner der Online-Dating-Szenerie. Das gemeinsame Fazit: Die meisten Regeln taugen nicht viel, vor allem solche, die aus den USA stammen.

Ich schicke mal dies voraus:

1. Warum überhaupt Dating-Regeln?
Dating-Regeln dienen in den USA dazu, den Partner relativ unverbindliche Treffen zu ermöglichen, bei denen Nettigkeiten ausgetauscht werden. Ob die Treffen Erfolg haben oder nicht, entscheidet sich erst hinterher. Erfolg bedeutet aber nur, ein zweites Date zu vereinbaren – und nicht etwa, eine Beziehung zu erwägen. Die Dating-Regeln wurden angeblich erfunden, um jungen amerikanischen Frauen Treffen mit verschiedenen Männern zu ermöglichen, ohne in „schlechten Ruf“ zu kommen.

2. Welche Dating-Regeln können Sinn haben?
Im Grunde gar keine, denn es handelt sich nicht wirklich um Regeln, sondern um Rituale, die man auch gut und gerne als „Kaspertheater“ bezeichnen könnte. Wesentlich besser ist es, die allgemeinen Regeln im Umgang mit Fremden zu beachten, ein gewisses Selbstbewusstsein an den Tag zu legen und zu wissen, worauf man hinauswill.

Worüber darf man beim Date sprechen?

Besonders hat mich als Ex-Kommunikationslehrer interessiert, was die Experten über die Kommunikation zu sagen hatten. Dabei zeigten sich die Teilnehmer deutlich offener als die meisten selbst ernannten „Kommunikationsfachleute“, die uns raten, um des Himmels Willen nicht in sogenannte „Fettnäpfchen zu treten“. Am interessantesten fand ich allerdings Pamela Mouchas Meinung:

Während die politische Gesinnung bei einem neuen Lebenspartner ein entscheidendes Kriterium ist, dürfte das bei einem Techtelmechtel eher von sekundärem Belang sein.

Tatsächlich hat Pamela recht: ONS und Affären bedingen keine Übereinstimmung, sondern werden oft umso heftiger ausgelebt, je weniger die Partner intellektuell harmonieren. Im Klartext: aufregend Vögeln kann man auch ohne weltanschauliche Gemeinsamkeiten, beim Wunsch nach Beziehungen ist es aber sinnreicher, einmal auszuloten, welche Auffassungen man vertritt.

Umkehrschluss: Was ist, wenn Sie NICHT über Ihre Weltanschauung reden?

Würde man nun den Rückschluss ziehen (und das sollte man gelegentlich), so würde diese Einlassung allerdings auch bedeuten: Wem politische, soziale oder weltanschauliche Themen schnuppe sind, der will sowieso nur vögeln. Und aus dieser Sicht ist eben richtig, sich möglichste keine Zwänge aufzulegen, sondern die Auffassungen sanft zu erforschen. Was Ex-Beziehungen angeht, so sind Informationen über die Anzahl und Dauer der Ehen und Langzeitbeziehungen sowie ein kurzer Satz darüber, warum die letzte Beziehung beendet wurde, keinesfalls unüblich. Man kann dieses Thema aber kurz anschneiden und jederzeit dadurch beenden, dass man sagt: „Soweit zu der Vergangenheit – wir leben aber im Jetzt.“ (An dieser Stelle empfiehlt sich, eine Frage über zukünftige Vorstellungen an den Partner zu stellen).

Es gäbe noch viel zu dem im „Kölner Stadtanzeiger“ veröffentlichten Gespräch zu sagen. Aber wenn Sie Zeit haben sollten – lesen sie es einfach einmal vom Anfang bis zum Ende.

Hinweis: Wir haben uns erst jüngst mit dem Thema „Datingregeln“ beschäftigt, als die FAZ einen unsäglich „verkopften“ Artikel zu Datingregeln geschrieben hatte.

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