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Liebe gesucht? Warum so pessimistisch?

Das erste Apfelessen - mit unsicherem Ausgang

Das erste Apfelessen – mit unsicherem Ausgang

Das Leben besteht sicher nicht aus einer Aneinanderreihung von Partys, sinnlichen Verführungen und sozialen Erfolgserlebnissen. Auch in meinen Leben gab es Erniedrigungen, Rückschläge und Perioden der Unsicherheit.

Und doch denke ich, Theodor Heuss hatte recht, wenn er sagt „>der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.“ Ebenso tat es Wilhelm Kaisen, der seinen Mitmenschen, die in Schutt und Asche, Kälte und Entbehrung entgegenrief: „Kiek nich in Muusloch, kiek inne Sünn (1)!“

Wie’s der Zufall so ergibt, war ich gerade in einem Tanztheater, in dem ich erleben musste, wie man sogar dort noch den Pessimismus adelt. Der Held, „Joker“ genannt, fällt vom Himmel, als käme der christliche Religionsstifter zurück, wird farbig aufgemotzt und verteilt Joker auf der Straße – so, wie es lästige und aufdringliche Sektenmitglieder bisweilen tun. Sein Gegner, „Pinguin“, ist das personifizierte Übel, unschwer als „Kapitalist“ und „Teufel“ zu erkennen. Natürlich geht s auch um eine sinnliche Frau, um die schließlich ein Kampf entbrennt. Das Problem an allem: Das Gute versagt, das Böse versagt, und die Erotik versagt am Ende auch.

Mit anderen Worten: Alles vergeblich, alles versinkt im Staub, oder gleich: Das Leben ist Scheiße, egal, wie du es angehst.

Pessimismus und Sparverträge aufs Glück

Auch Menschen auf Partnersuche werden immer pessimistischer, je länger die Suche dauert. Die Botschaft „fang das Glück ein, und wenn du es hast, halte es fest“, kommt bei ihnen nicht mehr an. Es scheint mir manchmal, als würden Partnersuchende einen „Bausparvertrag aufs Glück“ abschleißen: „Wenn genügend angespart ist, dann kann leiste ich mir mal was Festes“.

Interessant dabei ist, dass viele Menschen nicht einmal das Glück fangen, das so nahe an ihrem Mund vorbeifliegt, dass sie nur die Lippen öffnen müssten, damit es hineinfliegt. Typisch: „Es muss ganz sicher „was Festes“ sein, sonst hat es keinen Zweck.“

Ich denke, diese Menschen ahnen gar nicht, was ihnen entgeht. Sicherlich sind „Kurzzeitbeziehungen“ oder „partielle Beziehungen“ nicht jedermanns/jederfraus Sache. Ich weiß auch, dass sich viele Menschen genutzt/benutzt/ausgenutzt fühlen, wenn die Liebe nach ein paar Monaten wieder zerbricht. Aber all dies ist eine Frage der Bewertung. Wer die Liebe positiv sieht, genießt die glücklichen Momente, wer sie negativ sieht, fürchtet die Gefahr, verlassen zu werden.

Chancen, Risiken und Versagen

Wenn das Vertrauen einer Frau in einer Liebesbeziehung „mehrfach missbraucht“ wurde, dann hat dies Ursachen, die nicht im Charakter ihrer Lover liegen, sondern im Eigenen. Meist haben diese Frauen viele ausgesprochen sinnliche Stunden erlebt – doch die zählen am Ende nicht mehr. Wäre es da nicht klüger, an der eigenen Person „zu arbeiten“ und den Genuss der Liebe unabhängig von ihrer Dauer zu schätzen?

Ich denke, wir tun alle gut daran, das Versagen einzukalkulieren. Das klingt pessimistisch, ist aber in Wahrheit ausgesprochen optimistisch: Denn wenn wir das Versagen einkalkulieren, sind wir umso glücklicher, wenn es nicht eintritt. Und sollte es dennoch zum Versagen kommen, wissen wir: Es gibt einen Neuanfang. Wir haben ja „damit gerechnet“.

Die gegenwärtige Gesellschaftsordnung bringt, vor allem bei den Pseudo-Eliten, Menschen hervor, die eine Risiko-Glücksversicherung abschließen wollen, um das Glück nicht zu verlieren. Doch dabei geht es Ihnen ähnlich wie bei einer Risikolebensversicherung: Wenn der „Versicherungsfall“ eintritt, haben sie persönlich nichts mehr davon, weil das Glück ohnehin futsch ist.

Was ist so schlimm daran, die Liebe einmal zu verlieren?

Ich rate allen Partnersuchenden dringend, die Chancen des Glücks vor das Risiko zu stellen. Der Psychotherapeut würde jetzt fragen: „>Was kann den schlimmstenfalls passieren, wenn Sie einmal eine Liebe verlieren?“

Finden Sie bitte Ihre Antwort selbst – was wäre denn wirklich so schlimm daran?

(1) Schau nicht ins Mauseloch (wo alles dunkel ist), schau lieber in den sonnigen Tag,“
Bild: Skulptur eines südafrikanischen Künstler nach der biblischen Schöpfungsgeschichte, dreiteilig, fotografischer Zusammenschnitt der Figuren.

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