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Feminismus – lesbisch motiviert oder einfach verknöchert?

Charlotte Roche, die angebliche „Skandalautorin“, sagte im Interview mit FOCUS:

Wenn ich heterosexuell bin und mit Männern klarkommen und von ihnen auch attraktiv gefunden werden will, hilft mir der alte Feminismus oft nicht. Mir kommt er manchmal sehr lesbisch vor. Es ist schließlich einfach, auf Männer zu verzichten, wenn man nicht mit ihnen leben will.

Wissen Sie, was ich glaube? Der „alte“ Feminismus hat niemandem geholfen. Die Entwicklung eines neuen weiblichen Selbstbewusstseins allerdings sehr wohl, weil es mit wirtschaftlicher Eigenständigkeit einhergeht. Alles, was angeblich „für die Frauen“ erreicht wurde, haben die heute 30– bis 50-jährigen Frauen aus sich selbst heraus geschaffen, selbst wenn die eine oder andere Errungenschaft auf dem Feminismus aufbauen sollte.

Und die einstige „feministische Bewegung“? War sie nicht weitgehend eine überintellektualisierte, an der Wurzeln durchaus menschenfeindliche Bewegung mit Gutmenschenfassade, die man getrost in die Nähe anderer gefährlicher Ideologien stellen könnte? Immerhin waren es die Frauen selbst, die das Modell „Schwarzer-Feminismus“ weitgehend abgelehnt haben und sich stattdessen einen komfortablen, eigenständigen Lebensstil aufbauten, der mit den Extremistinnen der alten Schule so gut wie gar nichts mehr gemeinsam hat. Die Feministinnen versuchen inzwischen auch gar nicht mehr, die heute erfolgreichen Frauen zu erreichen – sie sind viel zu weit entfernt.

Ich denke allerdings, Frau Roche sollte etwas vorsichtiger mit der Nähe des Feminismus zur lesbischen Lebensweise sein. Eine lesbische Frau ist ja nicht lesbisch, weil sie feministisch ist, sondern weil sie anders liebt. Das eine ist eine Lebensweise, das ander eine Ideologie. Wo wir Lebensweisen antreffen, blüht in der Regel auch Lust, Erotik und Intimität – wo wir Ideologien antreffen, stirbt alles, bevor es überhaupt Knospen ansetzt.

Im Grund ist der Feminismus der heutigen Großmutter-Generation tot – und möglicherweise trauert ihm nicht einmal jemand nach. Oder doch? Vielleicht die Wissenschaftlerinnen, die immer noch an seinem Tropf hängen.

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