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Erotische Wünsche – seufzen oder realisieren?

Erotische Träume sind anders als Wirklichkeiten

Erotische Träume sind anders als Wirklichkeiten

Wir leben mit unseren Partnern in einer relativen Sicherheit. Wir wünschen uns, dass unser Partner morgen wieder neben uns aufwacht, wir wünschen uns Treue von ihm, und wir erwarten von der Beziehung Zuverlässigkeit und Kontinuität. Aber – wir haben auch dieses verborgene Verlangen nach Abenteuern, dem Neuen, dem Unbekannten, dem Unerwartete. Wir schieben diese Wünsche ganz nach hinten in unsere Preziosen-Schatulle, die wir nur öffnen dürfen, wenn wir allein sind. Manche dieser Wünsche sind so exotisch, dass wir uns gar nicht trauen dürfen, ihre Umsetzung zu planen, vor anderen fürchten wir uns selbst zu sehr, um sie zu realisieren. Nur ganz wenige dieser Fantasien werden in Realszenerien oder Rollenspielen jemals verwirklicht – und nicht immer wird unser Ehepartner auch unser Gespiele/unsere Gespielin sein, wenn es um die Ausführung geht.

Das alles hat nicht das Geringste mit Moral oder Unmoral, ethischem oder unethischem Verhalten zu tun. Es passiert in unseren Gehirnen und ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die animalischen Teile unseres Verhaltens isoliert werden müssen, um unser alltägliches soziales Leben erfolgreich zu gestalten. Je mehr wir uns innerlich erforscht haben, umso mehr sind wir auf diese Phänomene gestoßen, und je mehr Fantasie wir dabei entwickelten, umso farbiger wurden die Bilder.

Was bedeutet: Nicht erschrecken über „ganz gewöhnliche“ erotische Fantasien. Fantasien zulassen, sofern sie uns nicht quälen, und sie nutzen, wenn sie uns bei der Befriedigung unsere Lust helfen.

Es bedeutet allerdings nicht, erotische Fantasien zu verwirklichen. Wie ich bereits erwähnte, hat die Realität selbst einige Hürden aufgestellt, und eine zweite, wohl noch größere Hürde sind die Ängste, gefolgt von einer dritten Schwierigkeit: Die Ressourcen zur Verwirklichung spezieller, nicht verbotener, aber dennoch geächteter erotischer Wünsche sind knapp.

Dies alles sagt uns: nein. Tun wir es nicht. Es bereitet Schwierigkeiten. Soziale Probleme können auftreten. Fremde sind nicht immer ehrlich, aufrichtig gesund. Kontakte zu „professionellen“ Frauen und Männern sind nötig. Ehen können gefährdet werden, und unsere Innenwelten können geschädigt werden. Ja, es können sogar dauerhafte körperliche Schäden auftreten, die nicht voraussehbar waren.

Was für den einen unerfüllbare Fantasie ist, ist für den andere „eine Art Realität.“ Sofern sich zwei miteinander bekannten heterosexuellen Personen in der Stille ihrer Villa mit Rollenspielen ergötzen, ist die Fantasie bereits ins „erotische Theater“ übergegangen – das allerdings auch keine „Realität“ ist. Spiel bleibt Spiel, und „künstliche Realitäten“ enden nach einiger Zeit. Das Spiel ist – in vielen Formen – ein durchaus interessantes Ventil für das Ausleben der Fantasien.

Alle Fantasien, zu deren Verwirklichung man Dritte, „fremde Zweite“ oder „Uneingeweihte“ benötigt, bergen Gefahren oder ziehen Kosten nach sich. Sobald wir einem Fremden gestatten, in unsere Privatheit einzudringen, laufen wir Gefahr, dass dieser Teil auch nach außen dringt. SM-Spiele mit Uniformen? Da ist angeblich eine ganze Nation geschockt. Bi-Ambitionen? Das könnte morgen im Gemüseladen erzählt werden. Ein jüngerer, sklavischer Lover für eine Dame über 50? Schlecht, wenn sie zu den Honoratioren einer Kleinstadt gehört. Besonders schlimm, wenn die anfängliche, als sensationell und erregend empfundene Begegnung mit einer sexuell dominanten Person später in Widerwillen oder gar Hass umschlägt. Dann ist so gut wie sicher, dass es gewaltigen Ärger gibt.

Zumeist ist es mit den Fantasien so, wie mit Georg Kreislers Traumfrau „Barbara“. Er wünschte jedem Menschen eine Barbara – in Wirklichkeit, doch besser noch im Traum.

Falls Sie nun immer noch meinen, dass erotische Fantasien doch ohnehin nur „männliche Perverse“ haben, dann sage ich mal: 70 Millionen Käufer (schätzungsweise 200 Millionen Leser), die meisten davon Frauen, können eigentlich nicht restlos pervers sein. Ja, die Rede ist abermals von den „Fifty Shades of Grey“. Diese Damen, meist Mütter in mittlerem Alter, haben einfach erotische Fantasien, die sie sie sich von den Protagonisten erotischer Romane erfüllen lassen. Von wem sonst?

Auszüge aus diesem Artikel erschienen auch in meinem Blogbeitrag: Warum ist das Verbotene so erotisch?

Mehr Informationen hatte auch die „Huffington Post

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