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Exklusiv: Wie bedeutend ist Gleich und Gleich für Beziehungen?

Gleich und Gleich?

Gleich und Gleich?

Exklusiv für die Liebe Pur: Wie bedeutend ist Gleich und Gleich für Beziehungen? Ich werde oft gefragt: Woher kommt eigentlich diese Theorie, dass „Gleich und Gleich“ in Beziehungen am besten passt? Ich stolperte bei der Recherche über griechische und römische Quellen, fand ein Alternativbeispiel in der englischen Sprache und stellet fest: Bis ins Mittelalter reicht der begriff in jedem Fall zurück – aber er ist keinesfalls „positiv besetzt“. Huren und Freier waren auch „Gleich und Gleich“ Ursprünglich heiß es wohl noch „Gleiches gesellt sich gerne“ oder „Gleiches und Gleiches gesellt sich gerne“. Doch schon bald wurde daraus ein „Gleich und Gleich“ , beispielsweise: „als man gemainklich spricht: gleich und gleich gesellet sich gern.“ (A. Schellhorn (1797) , zitiert nach Grimm). Wohlmeinend war der Spruch nicht immer. Oftmals meinte man damit “Gesindel findet sich immer zusammen“, oder „gleiche Beweggründe führen zusammen“ wie etwa in „Huren und Buben – Gleich und Gleich“. (Zitiert nach Grimm, „Deutsches Wörterbuch“) Gleich und Gleich auf „wissenschaftlich“ heißt Homogamie Wie kommt nun die Wissenschaft auf die Idee, den Spruch auf die Beziehungen anzuwenden? Nun, das Wort ist über die Biologie in die Soziologie übernommen worden und wird dort in wissenschaftlichem Überschwang ebenfalls als Homogamie bezeichnet, was nichts anderes heißt, als dass Partnersuchende angeblich nach „gleichartigen“ Exemplaren forschen. Soziologen glaube also (nach Wikipedia), dass Partnersuchende nach Personen fahnden, die

möglichst gleichen Bedingungen (Abstammung, Alter, Bildungsniveau, sozialer Status, finanzielle Lage, Hobbys, politische Neigung, Religion) (entsprechen).

Bereits an der Stückelung, die wie ein „Eintopfgericht“ wirkt, kann jeder Laie erkennen, wie unscharf diese Wissenschaft ist, und man benutzt deshalb seitens der Soziologie allerlei Krücken, um die Theorie glaubhaft zu machen. Seit die Psychologie eine Eintrittskarte in die Partnerwahl erschwindelt hat, mischt auch sie kräftig mit am sogenannten „Gleichheitsprinzip“. Sie behauptet allerdings, dass Persönlichkeitsmerkmale (früher auch Charaktereigenschaften genannt) die Partnerwahl beeinflussen würden, wobei eine auffällige Gemeinsamkeit mit der Astrologie besteht, die dies ebenfalls behauptet. Grundlage der meisten Theorien über „psychisch passende Partner“ ist das „Fünffaktorenmodell“ – eine Methode zur Klassifizierung von Persönlichkeitseigenschaften. Das aus dem Modell abgeleitete Prinzip der „psychischen Gleichheit“ von Paaren wurde mehrfach infrage gestellt, zuletzt sogar von den Befürwortern selbst. Seither gibt es drei Varianten zum Thema: 1. Das Modell ist richtig, aber „Gleichheit“ ist nicht nötig, sondern „gewisse Ähnlichkeiten“ auf manchen Gebieten, Gegensätze auf anderen. 2. Das Modell ist nur zu einem geringen Teil richtig – nur eine oder zwei Eigenschaften spielen überhaupt eine Rolle für die Partnerwahl. 3. Das Modell ist unrichtig, aber es gibt andere psychische Kriterien, sogenannte „beziehungsrelevante“ Eigenschaften. Man kann unschwer erkennen, dass alle drei Argumente der Rechtfertigung dienen. Man möchte die Psycho-Modelle gerne noch „gesundbeten“, obgleich sie sich als unsinnig erwiesen haben. Gleich und Gleich gibt es – aber anders „Gleich und Gleich“ ist kein psychologischer Grundsatz, sondern eine Folge der sozialen und örtlichen Unbeweglichkeit der Menschen, die bis ins 20. Jahrhundert hineinreichte. Man blieb an einem Ort, übte einen Beruf aus, gehörte zu einer Bevölkerungsgruppe. Nur selten wurde die Regel „bleibe am Ort und nähre dich redlich“ durchbrochen, etwa von den Fürsten und deren Beauftragten, von Dichtern und Denkern oder von reisenden Händlern. Auch die Standorte von Hochschulen boten mannigfache Gelegenheit der „Durchmischung“ von Intellektuellen und Handwerkerschaft. Dabei erwies sich soziale „Ungleichheit“ gelegentlich als ausgesprochen fruchtbar. „Gleich und Gleich“ war und ist allerdings keinesfalls ausschließlich positiv. Wir „verdanken“ diesem angeblichen Grundsatz auch Inzucht, Klassengesellschaft, bürgerliche Abschottung und den aktuellen Wahn, die „Ansprüche“ auf „Gleichheit auf hohem Niveau“ durchzusetzen. Das Fazit Gleich und Gleich ist ein Prinzip der Partnersuche, das jahrhundertelang aufgrund äußerer Umstände galt. Es ist weder falsch noch richtig, sondern schlicht die „einfachste und nahe liegendste Lösung“, eine Partnerschaft einzugehen. „psychische Gleichheiten“ als Beziehungsklebstoff entstammen aus dem Gedankengebäude von Psychologen. Sie haben, wenn überhaupt, nur eine sehr geringe Bedeutung für Partnerschaften. Schärfer formuliert und etwas ausführlicher auch im „Datingrat„.

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