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Die Woche in Dating: Geldgeilheit, Frauen, Gewalt, Fakes und Huren

Smartphone-Apps in Datingbereich werden immer populärer – und sie haben vornehmlich zwei Zielgruppen: Erstes junge Menschen, die unverständlicherweise „online“ gehen, statt sich der realen Welt zu stellen. Und zweitens schnellen Sex, einmal zwischen „Gleichgesinnten“ oder zwischen Freiern und Huren. Angeblich solle es Apps geben, die ganz edel notgeile Männer an sexhungrige Frauen vermitteln. Wer’s glaubt, wird vermutlich selig.

Wir haben keine Fakes: Das sind Unterhaltungsküsterinnen

Das größte Ärgernis der Branche wurde in Deutschland größtenteils unter den Teppich gekehrt: Entweder die Journalistinnen und Journalisten haben nicht verstanden, worum es ging, oder sie haben die Sache bewusst verschwiegen. Nachdem es nämlich Gerüchte gab, dass eine finanzkräftige „Seitensprung-Börse“ Profile von Frauen von Autorinnen erfinden lässt, gab es – ja, nicht einmal eine Recherche. Ach, liebe Presseleute, das nimmt man einfach so hin, nicht wahr? Ist ja ohnehin eine Sache, die man am besten nur mit der Kohlenzange anfasst, nicht wahr? Immerhin hat ein Wirtschaftsmagazin nachgefragt, um dann mit einem Mausklick festzustellen: Das sind keine Falschprofile, das ist ein Beitrag zur Unterhaltung, der in den AGB verankert ist. Wie bitte? Ja – genau so ist es. Nur, dass viele Männer, dies sich dort anmelden, diesen Passus offenbar nie gelesen haben.

Kontrovers: Das erste Date – zu Hause ist am gefährlichsten – oder doch nicht?

Ich bin bei keinem Thema so gespalten wie bei dem Blind Date zu Hause: Eigene (positive) Erfahrungen kreuzen sich da mit Horrormeldungen. Grundsätzlich rate ich: Tu es nicht. Andererseits bewundere ich Frauen und Männer, die es dennoch tun. Doch in einem Punkt bin ich anderer Meinung als die Masse der Berater (und Abschreiber): Die eigentliche Gefahr für Frauen liegt nicht darin, einen fremden Mann in die eigene Wohnung einzuladen, sondern darin, sich eine Smartphone-App mit Verortung zu leisten und sich damit öffentlich ungewollt zu prostituieren. Übrigens bin ich dabei auch auf das „Blind Date“ an sich eingegangen – und habe dabei den „ganz normalen Sexismus“ wiedergefunden. Frauen sind edle, hilfreich und gut, engelgleich, schutzlos und ausgesprochen gefährdet – und dürfen ihre Identität deshalb verschleiern. Männer hingegen müssen sofort die Privatheit aufgeben und möglichst auch gleich den Kopfinhalt preisgeben. Ein Skandal? Nein – da ist inzwischen eine ganz normale Auffassung. Merke: Frauen sind niemals, niemals, niemals kriminell – es sei denn, sie wären es.

Manche Frauen sind skrupellos – das wird oft vergessen

Manche Frauen sind skrupellos, egoistisch und geldgierig. Das passt den Feministinnen natürlich nicht. Sie sollten mal in die Ecke gucken, in denen berechnende Frauen psychisch angeknackste Männer ausnehmen wie die Weihnachtsgänse.

Freier, Huren und die Zukunft der Lustbranche unter „Gutmenschenherrschaft“

Da die Männer, die ihre Lust bei Frauen suchen (und sonst nichts) sowieso alle Dreckschweine sind und die sogenannten „Freier“ angeblich der Abschaum der Menschheit, dürfen sie nach schwedischem Brauch kriminalisiert werden – das wollen jetzt auch die Franzosen einführen. Die Diskussion schlägt hohe Wellen, und das ist es doch gut, wenn einmal eine Frau zu Wort kommt, die sich tatsächlich auskennt. Sie sagt, was sich nur noch wenige Menschen zu sagen trauen: Die Prostitution wird nicht dadurch abgeschafft, dass man sie verbietet oder Männer als Huren-Kunden kriminalisiert. Apropos „Huren“: Erotik-Masseurinnen und Dominas bezeichnen sich traditionell nicht als solche und Escort-Frauen auch nicht. Ach ja, die verkaufen ja nicht „ihren Körper“ – wie konnte ich da nur vergessen?

Forsche Forscher und Horrormeldungen über Teenager

Leichtfertige und populistische Forschungen bringen Ergebnisse, die schnell verbreitet werden. Ob sie relevant sind, ist allerdings eine andere Frage. Ich habe ein abgrundtiefes Misstrauen gegenüber Forschungen, die auf FACEBOOK basieren. Andere belobhudeln solche Forschungen, wenn sie ihnen „in den Kram passen“.

Ah ja – Forschung. Jetzt wollen deutsche Forscher festgestellt haben, dass Teenager-Dating unglaubliche emotionale Gewalt freisetzt. Ja klar, wir hatten da doch so eine Ahnung, nicht wahr? Die Frage ist nur, ob die Forscher es tun, um international bekannt zu werden oder ob es ihnen tatsächlich um die Jugend geht. Die Forderung an die Schulen ist jedenfalls restlos absurd.

Noch ein Beitrag zur Forschung gefällig? Es geht um den weiblichen Orgasmus. Hat frau ihn wirklich eher (oder intensiver) in der Beziehung oder beim Sofortsex? Und ist das überhaupt ein relevantes Thema? Die NYT war Vorreiter bei der Veröffentlichung einer weiteren fragwürdigen Forschung – und ELLE lässt zwei Kolumnistinnen zu Wort kommen.

Marginalien aus der Pressearbeit

Mangels sinnvoller Meldungen macht die PR der Branche gegenwärtig das, was sie am besten kann: Irgendwelche Umfrage veröffentlichen. Immer mal wieder: „Dialekt macht sexy“. Am besten ein kerniger Nikolaus, der bayrisch spricht? Ach, das steht noch aus: die Liebe nach dem Skifahren, die Marotten in der Beziehung, der Partner, mit dem man nicht glücklich ist – und das Soziale am Dating.

Frauen und Pornografie – ist die Schwiegertochter längst Porno-Darstellerin?

Auch nicht schrecklich repräsentativ, aber unterhaltsam: Frauen sehen Pornografie. Wundert mich nicht, aber wie viele tun es? Gar schreckliche Nachricht für Mütter und Schwiegermütter: Sie drehen sogar eigene Pornos – und zwar angebliche 40 Prozent. Schockiert?

Christ darf Sexismus in den USA verbreiten – mithilfe von Dating-Vorträgen

Wenn’s nicht so traurig wäre, dann wäre es schon beinahe lustig: Da darf in den USA ein rechtskonservativer Christ über Dating in Colleges sprechen und dabei munter betonen, wie Gott Frau und Mann erschaffen hat – nämlich mit beinahe diametral gegensätzlichen Eigenschaften und Wünschen.

Sex im Büro als Umfrage von einer an sich seriösen Partneragentur? Nun, bald stehen Weihnachtsfeiern an, und dann wird man sehen, wie oft jemand ins Honigtöpfchen tappt. Vorläufig halten wir’s mal mit dem Humor: Frauen bevorzugen Konferenzräume, Männer das Archiv.

Die Liebe Pur tut es noch – und wer sonst?

Die Woche in Dating wäre langweilig geworden, wenn es nicht die Liebe Pur gäbe – andere haben längst aufgehört, über die Liebe, die Lust und die Branche zu berichten – entweder ist die Branche zum Schmuddelkind geworden – oder sie bringt nichts hervor, was erwähnenswert wäre.

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