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Die Woche in Dating – Lügenprofile von IMK-Schreibern und Frauenlust

Die deutsche Presse hat etwas gefundene, das „schick skurril“ ist. Da verklagt doch tatsächlich eine in Kanada lebende Brasilianerin eine dieser unsäglichen Seitensprungagenturen, weil sie bei der Arbeit für sie „überlastet“ wurde – sagen die Medien. Das eigentlich Brisante darin: Die Frau behauptet, für die kanadische Dating-Agentur massenhaft Fake-Profile am Schreibtisch erfunden zu haben. Wer genau hinliest, merkt bald: Da wurde eine Masche in die Öffentlichkeit gebracht, die in der Branche leider nur allzu bekannt ist: Ein Großteil der Profile in mancher Datenbank ist gefälscht – von externen Mitarbeitern der Unternehmen. Dass diese Unternehmen das „dürfen“ steht teilweise ein den AGB, wenngleich etwas verschleiert. Dort heißt es, dass Mitarbeiterinnen unter verschiedenen „Identitäten“ den (für blöd gehaltenen) Kunden ansprechen können. Was an sich harmlos klingt, sieht dann so aus: Eine Mitarbeiterin kann theoretische mehrere Dutzend Profile „betreuen“, die nichts als Fakes sind. Im Vertrauen hat mir mal eine der Inhaberinnen erzählt, man könne gut und gerne hundert Fake-Profile von Frauen und mehr „betreuen“ – und sogar noch mit einigen der Mitglieder chatten.

Das Thema hat nun auch der SPIEGEL aufgegriffen – undercover schrieb die Autorin für zwei Singlebörsen als sogenannte IMK–Schreiberin. Das Interessante: die Tatsache, dass täglich Tausende von gutgläubigen Kunden mit firmeneigenen Fake-Profilen hintergangen werden, interessiert offenbar im Verbraucherschutzministerium niemanden – wie sich überhaupt die gesamte Branche darin sonnen kann, von einschränkenden gesetzlichen Auflagen verschont zu werden.

Logik und Journalismus sind offenbar keine Freunde

Leider hat sowohl die SPIEGEL-Autorin wie auch zuvor schon eine FAZ-Autorin ein Zahlenspiel verbreitet, das etwas unseriös wirkt. Wer also SPIEGEL oder FAZ glaubt, der soll auch glauben, dass nur zwei Prozent der unverheirateten Menschen in Deutschland per Online-Dating zueinanderfinden – was erneut beweist, dass Logik offenbar nicht zu den Stärken deutscher Journalisten/Journalistinnen zählt.

Die Wissenschaft vermisst Orgasmen – beim Casual Dating

Oh, die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt … und so weiter, dass Gelegenheitssex für Frauen wenig Orgasmen enthält. Mir kommen die Tränen – notgeil und dann nicht mal einen Orgasmus? Fragt sich nur, was uns die Forscherinnen damit sagen wollen.

Ach, wie schick kann man Huren verachten

Das Gequatsche der Medien über Huren geht mir auf den Keks. Wie immer trennt man sauber zwischen „Hure hier“ und „anständigen Frauen“ dort. Doch „Sex gegen Geld“ oder „Sex gegen Vergünstigungen“ betrifft nicht nur die Frauen, auf die unsere Mittelstandfrauen mit kalter Verachtung herabschauen: Huren im Puff oder auf der Straße. Die Damen in den eigenen reihen, die sich „quasi“ prostituieren oder die als Freierinnen auftreten, zählen offenbar (noch?) nicht. Ach, bitte nicht täuschen lassen: Nahezu alle angeblich „anständigen“ Frauen verachten Huren – dass sei diesen Frauen helfen und sie beschützen wollen, ist größtenteils ein Lippenbekenntnis.

Die Frauenlust und der neueste Aktfoto-Trend

Wenn eine Frau eine Beziehung hat – darf sie dann noch masturbieren? Na klar „darf“ sie – aber manche Frauen haben Gewissensbisse, es zu tun. Ina erklärt Ihnen, warum Sie’s trotzdem tun sollten.

Leidenschaftliche Frauen – meistens als Single lebend – führen ein anderes Leben als die Mehrzahl der heutigen Frauen, die vom Beruf besessen sind. Doch warum ist es anders? Ina weiß es jetzt.

Die Frau, die ihr lustvolle Seite auch bildlich ausdrücke kann, sollte dies tun – und Ihrem Mann etwas schenken, was immer noch hoch begehrt ist: ein Erotik-Foto. Es hat das bisherige intime Lieblingsgeschenk, das Aktfoto, abgelöst. Der neue Name für die verruchte Fotografie heißt „Boudoir Foto“ und knüpft an die „französischen Postkarten“ an.

Anständige Frauen tun’s nicht – jedenfalls bei den Amis – und wenn sie „es“ tun, dann warten sie zwei Monate. Warum „es“ Frauen dennoch tun, erklärt Ihnen Miss Y. in der Liebeszeitung.

Marginalien, Google und Satire

Meine Lieblingsseite „HowAboutWe“ kann von Partnersuchenden nun auch per App und auch in Deutsch erreicht werden. Irgendwie werden wir bald alle „verappelt“, scheint mir.

Wenn Google Anfragen ergänzt, lassen sich trefflich Satiren schreiben. „Sie sucht Körperkontakt“, fordert beispielsweise dazu heraus.

Was mir so auffiel in Deutschland (auch gestern bei der BAMBI-Verleihung): Wir feiern uns alles schön, so profan es im Einzelfall auch sein mag. Wir interessieren und für Schauspieler(innen) oder Schlagersänger(innen) und verehren sie teilweise glühend. Mit einem Satz: Wir wollen eingelullt werden in eine Scheinwelt, mag sie auch ab und an sozial angestrichen werden. Aber die Substanz, der schöpferische Geist, der scharfe Intellekt, die einfache und knallharte Logik – die wollen wir nicht. Ebenso wenig wie die Erkenntnis, dass wir nicht nur „Edelmenschen“ sind – sondern auch animalische Züge haben, die danach schreien, befriedigt zu werden.

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