Die Chancen und die Gene
Na klar: Die Gene schaffen sich den attraktiven Körper, der wird auf den Markt getragen und dann weiß Frau (und auch Mann) in Millisekunden, wer zu ihr oder ihm passt. Das alles stimmt ein wenig und ist dennoch so dumm und dreist, dass es nur von Wissenschaftlern stammen kann, denen die Realität weitgehend abhanden gekommen ist.
Tatsache ist: Wir müssen uns aufgrund unseres etwas veralteten Affenverhaltens in Millisekunden entscheiden – aber was beinhaltet unsere Entscheidung? Sie können zwar in Millisekunden sagen: „Der nicht!“, aber nicht „der in jedem Fall!“ Denn bevor man wirklich miteinander lebt, muss mehr zusammenkommen als ein bisschen biologische Anziehungskraft. Denken wir daran: Das biologische Ziel sind Nachkommen. Sie müssen sich als Äffin innerhalb von Millisekunden entscheiden, weil sie innerhalb von Minuten geschwängert werden könnten. Deshalb. Als Menschin brauchen sie das nun wirklich nicht.
Biologische Ziele sind nicht gleichbedeutend mit Lebenszielen. In jungen Jahren muss beides stimmen – und je älter man wird, umso mehr geraten die Lebensziele in den Fokus. Sie verändern sich – und diesen Änderungen muss man als Paar standhalten können.
Die neue Zeit hat uns die Möglichkeit gegebene, Partner vom ganzen Erdball ins Haus zu holen – und etwa zur gleichen Zeit sagt und die Wissenschaft, dass die ersten Millisekunden des Zusammentreffens zählen. Wie viele Männer hatte ihre Großmutter oder ihre Urgroßmutter zur Auswahl? Wenn es zwei waren, waren es viele, waren es gar drei, war sie eine Attraktion in ihrer Stadt. Und Sie? Überlegen Sie einmal in einer ruhigen Minute, was sie daraus lernen können. Sie werden Ihre Chancen danach vermutlich anders einschätzen.