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Große Partnerauswahl im Internet – Tatsache oder Behauptung?

Sprüche wie auf dem Jahrmarkt: die große, freie Auswahl

Erster Teil – Marmelade ist auch keine Lösung.

Einen der meiststrapazierten Sätze in Artikeln über die Online-Partnersuche fand ich heute in einem Artikel:

Das Angebot an Gleichgesinnten beziehungsweise anderen Partnersuchenden ist enorm groß.

Wie groß ist enorm groß? Ist es so groß, dass die Theorie des Marmeladenversuchs greift? Oder ist es gerade mal so groß, dass man zwei bis drei tatsächliche Chancen hat? Oder liegt die Anzahl der angebotenen Partner unter der 0,1-Prozent-Grenze?

Nun, über „Dating“ und „Partnersuche“ werden größtenteils unqualifiziert geäußerte Behauptungen abgeschrieben und dann weitergetragen. Dazu gehört auch das „enorm große“ Angebot, und weil dies so ist, müssen die Fakten auf den Tisch.

Bestätigung oder Verwerfen des Marmeladenversuchs?

Der Marmeladenversuch erläutert, warum ein kleines Angebot angeblich besser ist als ein großes. Ich zitiere auszugsweise:

„Bei der A-Variante wurden lediglich 6 Marmeladensorten präsentiert, bei der B-Version ganze 24 Sorten. Die kleinere Auswahl lockte lediglich 40% aller Besucher an den Stand, die große Auswahl dagegen 60%. Das wirklich verblüffende daran war, dass bei der großen Auswahl lediglich 2% aller Besucher zu Käufern wurde, während bei der kleinen Gruppe … 12% zum Glas griffen.“

Mann nennt dies auch „The Paradox of Choice“ – das „Paradoxon der Auswahl“.

Können wir dies nun wirklich auf die Partnersuche anwenden?

Partnersuche ist kein Marmeladenkauf

Nein – das können wir nicht. Denn von den sechs oder 24 Marmeladensorten waren alle erhältlich – man hätte sie also einfach in den Warenkorb legen können. Zudem ist es schwer, bei Marmeladengläsern eine emotionale oder intellektuelle Entscheidung zu fällen – sie sind einfach zu beliebig. Bei der Partnersuche hingegen ist nur ein Bruchteil der infrage kommenden oder vorgeschlagenen Partner wirklich erhältlich – die anderen sind nicht interessiert. Wenn überhaupt, trifft uns die Paradoxie der großen Auswahl also erst beim Blind Date … und schon aus diesem Satz wird deutlich, dass sie uns so gut wie niemals trifft, denn mehr als vier Blind Dates pro Monat verkraftet kaum jemand.

Der Artikel wird fortgesetzt: Online-Dating: Große Chancen, Geringe Chancen oder Aussichtslos?

Bild © 2012 by rosinentexte.de

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