Der „ideale“ Partner unter 10 Millionen Singles?
Gibt es den „idealen“ Partner unter 10 Millionen Singles? Ein Mann in Argentinien glaubt daran – nur fehlt im der Beweis.
In Argentinien lebt ein Mann, der errechnet haben will, dass es den „wirklich idealen Partner“ gibt – vorgesetzt, man steht das von ihm favorisierte psychologische Auswahlverfahren ein. Allerdings würde man für diese „Feinsiebung“ eine Datenbank mit 10 Millionen Menschen benötigen. Falls sie die Zahl nicht beeindruckt, weil sie glauben, FACEBOOK und ein paar andere hätten noch größere Datenbanken: Erstens sind diese Mitglieder nicht alle Single, zweitens über die ganze Welt verstreut und schließlich haben sie nicht den umfassenden Fragebogen ausgefüllt, der nötig wäre, um das Verfahren anzuwenden. Dabei habe ich noch gar nicht über den Schwachpunkt gesprochen: Das „Matching“ selbst hat mit dem Test gar nichts zu tun – es wird anhand des Tests mit wenigen Annahmen und viel Vermutungen maschinell festgestellt – teils auf Biegen oder Brechen. Schließlich müssen am Ende ein paar mehr Partner herauskommen als bei dem Argentinier, sondt laufen den Agenturen die Kunden weg.
Das perfekte Match – nur für träge Partnersuchende
Verlassen wir einmal die Tests: Die Mehrheit der Singles sucht nach einem idealen Partner, hält sich selber aber nicht unbedingt für ideal. Warum suchen die Singles, die sich selbst nicht für ideal halten, nach einem idealen Partner? Warum redet man ihnen ein, dass er oder sie das „perfekte Match“ sein müsste?
Ganz einfach: weil wir uns wünschen, einen Partner zu finden, der „nahtlos in unser Leben passt“. Wir wollen schlicht und einfach vermeiden, uns mit Menschen auseinanderzusetzen, uns mit ihnen zusammenzuraufen, mit ihnen gemeinsam Wege zu finden und letztendlich – mit ihnen Kompromisse zu schließen.
Der ideale Partner existiert nicht
Wer lange Zeit gesucht hat und zu der Einsicht kam, in Zukunft unverkrampft nach einem Partner zu suchen, der wird wissen, dass es den „von vornherein idealen Partner“ nicht gibt. Vielmehr suchen wir nach Menschen, in denen wir eine gewisse Möglichkeit vermuten, sich mit uns für ein Leben zu zweit arrangieren zu können. In diesem Fall rede ich nicht von Liebe oder dergleichen, sondern davon, welche Menschen wir überhaupt ansprechen oder beim Online-Dating kennenlernen würden. Es sind diejenigen, bei denen uns unsere bisherige Erfahrung sagt, dass sie näherungsweise zu uns passen könnten.
Dating-Mäuse und selbst erstellte Mausefallen
Natürlich können wir uns dabei auch täuschen, was sich in dem Satz manifestiert „ich gerate immer an den Falschen“. Besser sollte man sagen: „Ich wurde wieder Opfer meiner Wunschvorstellungen, die sich bereits mehrfach als unrealistisch erweisen haben.“ Wer ständig „an den Falschen“ gerät, muss „den Falschen“ ja einmal kennengelernt haben, ihn attraktiv gefunden haben, mit ihm ins Bett gegangen sein und dies genossen haben. „Man möchte hier in Anlehnung an das Zitat des Gutachters sagen: „Das Zurechtschneiden der Wahrheit ist für sie nicht fremd“. Wer sich ständig in Mausefallen hineindirigiert, sollte einfach aufhören, Maus sein zu wollen – oder sich damit abfinden, dass Mäuse eben in Fallen gehen.
Lesen Sie bitte weiter: Die Suche nach dem Idealpartner – was, wenn das Kartenhaus zerfällt?
Die übrigen Teile:
1. Die Suche nach dem Idealpartner – was, wenn das Kartenhaus zerfällt?
4. Ein Satz, eine Einstellung, ein Erfolg: anders daten
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