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Was ist falsch daran, feminin zu sein?

Blümchenkleid und Spitzenunterwäsche haben die ToT (1) veranlasst, die Emanzipation für gescheitert zu erklären.

Sämtliche Emanzen, die den folgenden Artikel lesen, werden sich wahrscheinlich die Haare raufen. Was in Gottes Namen hat die Emanzipation gebracht? Nichts! Denn die Frauen von heute wünschen sich einen zuverlässigen Ehemann in Lederjacke, mit Bad-Boy-Touch und umfangreicher Erfahrung im Bett. Deutsche Männer träumen hingegen von einer Partnerin, die das Cover eines Kochbuches aus den 1950er Jahren zieren könnte.

Feminine Dessous? Ja, bitte!

Die dazugehörige Pressemitteilung von BetterDate, einem Ableger von eDarling, wurde selbstverständlich dennoch hübsch eingearbeitet, obgleich ihr Inhalt höchst fragwürdig ist. Das alte System geschönter Statistiken wurde nämlich auch dort praktiziert: Antworten können nicht dümmer sein als die Fragen, die gestellt werden. Und also mussten Männer, die eine romantische Liebe suchten, wohl zwangsläufig die Frau im Blümchenkleid und in Spitzenunterwäsche ankreuzen. Schließlich standen bei der Blümchenkleid-Fee nur drei Alternativen zur Wahl: Der „knackig eng sitzend Hosenanzug“, der Nuttenlook und die Rockerbraut. Auch bei den Dessous war die Auswahl recht einseitig: Man konnte nur zwischen Spitzen, Tanga, Korsagen (Strapse) und gar nichts wählen. Die Mehrheit hatte in Wahrheit auch nicht Spitzenwäsche gewählt, sonder nackte Brüste: Fast 50 Prozent votierten insgesamt für die Optionen „nackt“ und „nichts als einen Tanga“.

Fragt sich, was wir daraus lernen können – und siehe: Etwa die Hälfte der Männer erwiesen sich als Liebhaber sinnlich gekleideter, feminin wirkender Frauen, während der Rest dieser Männer in Frauen offenbar nichts als „Weiberfleisch“ sahen. So betrachtet wären die Männer, die Frauen in schicken Dessous sehen wollen, eigentlich diejenigen, die der Emanzipation näher stehen. Ich gebe zu, dass dies eine Interpretation ist. Aber zu einer selbstbewussten Frau gehört eben auch, das sie sich selbstbewusst so kleidet, wie sie am besten wirkt.

Ist es falsch, feminin zu sein, wenn man eine Frau ist?

Was ist nun falsch daran, feminin zu sein? Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau … und warum sollte sie es nicht sein? Wenn sich Emanzipation daran zeigt, ob Frauen ihre BHs verbrennen, das Gedankengut lesbischer Hardlinerinnen verbreiten und in Jesuslatschen und Latzhosen zum Date kamen, dann waren die 1970er Jahre die erfolgreichsten Emanzipationsjahre für Frauen.

Wir wissen heute, dass dies ein groß angelegter Bluff war, denn die wirkliche Emanzipation war die Befreiung hin zum selbstständigen, nicht mehr von Männergunst bestimmten Lebensentwurf. Ob sie nun Flatterkleider, Businessoutfit oder Mode frisch vom Laufsteg tragen, müssen wir alle (Frauen wie Männer) schon den Frauen selbst überlassen. Jedenfalls steht so viel fest: Kaum eine Frau will nicht dann und wann feminin aussehen. Zum Date ist sowieso das verführerischste Outfit, das in der Situation noch angemessen ist, gerade gut genug.

Bild: Aus „La Vie Parsienne“ von Armand Vallée, gegen 1920

(1) Die Bloggerinnengemeinschaft ToT musste Namen und Domizil wecheln. Die Seite könnte vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr erreichbar sein.

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