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Emanzipation oder pseudointellektueller Schmus?

Na schön, und wie kommen Frauen nun zum Mann?

Der neue Keil, der zwischen Frauen und Männer getrieben wird, hat einen Namen: Eva Illouz und einen Titel dazu: „Warum Liebe weh tut“. Wer solche Bücher liest? Die intellektuelle Mittelschicht, jene, die das Denken verherrlichen, aber es sich dennoch lieber interpretieren lassen, als selbst nachzudenken.

Na schön – wenn man in „Ismen“ denkt, ist die Welt immer einfach zu interpretieren. Es ist ja der Pferdefuß der Pseudo-Intellektuellen, gar nicht von den „Ismen“ wegzukommen – typischerweise wird daher in der ZEIT zunächst zitiert:

Das ist der Gedanke, der Feministinnen heute eint: Kapitalismus und Patriarchat passen hervorragend zusammen.

Buhmänner ahoi! Und natürlich der Kapitalismus …

Das System funktioniert natürlich nur, wenn man Buhmänner hat (haben sie je von „Buhfrauen“ gehört?), und wenn man sie nicht personifizieren kann, dann sind es eben „das Patriarchat“, „die Männer“ und „der Kapitalismus“. Jeder auch noch so dümmliche Ansatz, und käme er auch aus der Trivialliteratur, wird zum Anlass genommen, das Prinzip wieder aufzubauen.: „Männer sind Schweine, die Frauen unterdrücken wollen, Frauen sind so blöde, sich gerne unterdrücken zu lassen.“ Irgendwie scheint die Berichterstattung der Boulevardpresse bis in die Redaktionen der deutschen Volks-, Bildungs- und Bürgerpresse eingegangen zu sein.

Ein schicker Sex-Groschenroman für Frauen und die Folgen

Ein Buch aus dem eher groschenheftartigen Genre (50 Shades of Grey“) muss reißerisch dafür herhalten, dass Frauen nun angeblich „in Unterwerfungsfantasien schwelgen.“ Nun wäre es wohl die Privatsache jeder Frau, wenn sie nun statt Arztromanen jetzt Unterwerfungsliteratur lesen würde oder statt Emma nun „Financial Times“, aber privat gibt es bekanntlich für die Spitznasen der Vulgär-Soziologie nicht. Es muss ein Grund gefunden werden, warum „die Frauen“ jetzt so handeln – und zwar, bevor man gründliche Analysen durchgeführt hat. Wer als Erste veröffentlicht, hat die Nase bekanntlich vorne.

So kommen solche Zitate zustande:

«Es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich dich entmachte – tun wir doch noch einmal so, als wär alles wie früher.»

Blödsinn in einfachen Sätzen – nichts stimmt

Der Satz ist Blödsinn, aber das interessiert niemanden. Denn weder tut es den machtvollen Frauen leid, Macht zu haben (warum auch?) noch „entmachten“ sie Männer (weil sie die Macht nicht aus einem Machtspiel heraus gewinnen). Ja und schließlich – tun sie nicht so, als wäre „alles, wie früher“, denn früher war, es nicht so: Da konnte eine Frau nichteinfach sagen: „Liebling, fessle mich“ ohne dass dem Gatten der Gedanke an einen psychischen Defekt der Ehefrau kommen konnte.

Frauen: Labern wir uns doch mal die Welt zurecht!

Es scheint so zu sein, dass eine bestimmte Gruppe von Frauen (nicht DIE Frauen) sich öffentlich ein neues Frauenbild „zusammenlabert“, das keinen Bestand hat: hier eine Information, dort eine Meinung und dann noch eine Soziologin als Ikone: Punk, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Weltbild, das heute und vielleicht noch morgen gilt und übermorgen längst wieder die Elbe heruntergespült wird. Es ist eine Welt aus Schmus, nicht aus Denken und Fühlen, die hier aufgebaut wird –und im Grunde ist sie peinlich für ihre Vertreterinnen.

Kritische Stimme aus der ZEIT

Die Autorin der ZEIT lässt es nicht dabei – sie ist nicht eine von den Frauen, die ich hier meine. Denn soviel steht fest: Sich Meinungsbilder zu entwerfen, sie an die Wand zu projizieren und zu sagen: „Seht, so ist es“, das geht nicht lange gut. In Wahrheit hat man nämlich keine wirkliche Erklärung für die vielen Zeitphänomene, die zwischen Frauen und Männer herumschwirren wie die Kolibris. Man könnte sagen: „Es sind Moden“, weiter nichts – und wer älter als 40 ist, der hat schon viele solche Moden gesehen. Also wie ist es? Sagen wird doch einfach: „Es entwickelt sich noch“. Die Partnersuche ist dafür ein gutes Beispiel.

Partnersuche – die letzte private Insel

Leichter wird es nicht …

In der Welt der Partnersuchenden gibt es keine „Ismen“ – sie ist möglicherweise die letzte Insel, die (trotz mancher Versuche) von den Piratenschiffen der Psycho- und Soziologen noch nicht okkupiert wurde. Bei den Ehe- und Beziehungssuchenden offenbart sich in einem Mikrokosmos, was wirklich zählt: Wenn ich es schwer habe im Beruf und du es schwer hast im Beruf, dann brauchen wir sinnvolle Möglichkeiten, um uns miteinander leicht zu fühlen.“ Ich behaupte nicht, dass dies zu den „Blind Dates“ schon vorgedrungen ist, denn auch hier finden wir die Pseudo-Intellektuellen, die ihre Ansprüche vor sich hertragen, statt sich um ihr Wohlergehen zu bemühen.

In der ZEIT heißt es wie eine Art Fazit:

Ein mutiger Feminismus müsste sich jetzt mit den Widersprüchen des eigenen Erfolgs quälen. Frauen haben ein großes Stück der Macht erobert. Was wollen sie nun damit machen? Warum schrecken sie so oft davor zurück, durch Türen, die sie selber aufgestoßen haben, hindurchzugehen?

Warum wir unsere Meinungen zur Partnersuche ändern müssen

Das ist richtig, soweit es die Karriere betrifft. Auch in der Beziehung erwarten Männer Selbstbewusstsein, und eine mächtige Frau an der Seite eines weniger mächtigen Mannes ist heute keine Seltenheit mehr. Die Frage ist bei den Beziehungen nun allerdings: Die alten „Gesetze“ gelten nichts mehr, und die alten Kriterien gehören auf den Müll. Freude am gemeinsamen Leben, liebevoller Umgang miteinander, Humor, Verständnis und Toleranz sind unerlässliche Prioritäten. Emanzipation bedeutet auch, andere Elemente der Partnerschaft zu betonen.

Zitate aus der ZEIT (teils rezitiert, siehe Online-Ausgabe) Bilder © 2012 by rosinentexte.de

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