Die Woche in Dating: Realität verloren, Dating begonnen?
Es ist keine Frage mehr: Das Internet steuert die Realität – das ist zwar sehr vereinfacht ausgedrückt, hat aber einen wahren Kern. Tatsächlich ist es so, dass die Masse der Wünsche und Illusionen durch das Internet bestätigt wird, und man die Realität dann daran misst. Das Erstaunlichste daran ist für mich, dass es nicht die Leichtgläubigen sind, die ihr Weltbild überwiegend aus dem RTL plus und BILD beziehen, sondern sehr ernst zu nehmende Frauen und Männer, die mit Abitur und Studium ausgestattet sind.
Wie auch immer – ich untersuche für Sie Realität und Lust, Realität und Liebe, Realität und Sex und noch viel mehr.
Informationen, Illusionen und Psychologen
Übrigens verwirren uns nicht nur Fernsehsender und Gazetten, sondern auch manche Psychologen. Sie hängen an der „romantischen Liebe“ wie die Kletten am Wollpullover und bezichtigen nach wie vor dem Online Dating, die Romantik plattzumachen. Sollten sich besser informieren, die Leute.
Die Theorie der Liebe und der Partnerschaft – ach, sie ist grau
Grau, mein Freund, ist alle Theorie – und die Theorien der Liebe sind noch eine Spur grauer, weil sie dort entwickelt werden, wo die Liebe nicht im Mittelpunkt steht. Uns so verbleibt selbst dann ein lästiger Grauschleier auf dem Ganz der Liebe, wenn „Experten“ in der Sache nicht ganz unrecht haben, aber sich ihre Begründungen aus den Fingern saugen.
Fehlinformationen und Illusionen nützen Geschäftemachern
Die Fehlinformationen von allen Seiten, das Nähren alter Illusionen und das Internet-Phänomen, eine neue Form der emotionalen Geistesspaltung zu erzeugen, hat jede Menge miese Geschäftemacher hochgespült: Sie wissen, dass der Markt der chancenreichen Partnersuchenden leer gefegt ist und sie stürzen sich deshalb auf männliche Verlierer. Die zahlen gerne mal zwischen 60 und 120 Euro, wenn sie glauben, dass sich eine „Zuckermaus“ zu ihnen verirrt.
Das „Richtige“ tun? Nein, danke
Fehlinformationen kommen – das ist jedenfalls meine feste Überzeugung – aus den nach Hunderten zählenden, unqualifiziert geschriebenen Beratungsbüchern über Dating. Wenn wir keinen Erfolg haben, so das Credo, machen wir etwas falsch, und wenn wir etwas falsch machen, dann brauchen wir Rat. Der Haken an der Kiste ist nur: In Wahrheit würden wir Rat brauchen und nicht die dümmlichen Rätchen, die in den Büchern stehen – und vor allem nicht den Blödsinn, der als Extrakt nahezu täglich durch die Presse geistert. Der Clou am Ganzen: Was als „Richtig“ oder „Falsch“ etikettiert wird, ist in Wahrheit völlig belanglos. Warum? Das lesen Sie nur in der Liebepur und nirgendwo sonst.
Luftblase oder geile Zukunft? Mobile Dating – auf der Suche nach den Frauen
Das „nächste große Ding“ ist die nächste große Luftblase: Mobile Dating wird schön geredet, weil man damit inzwischen eine Menge Kohle machen könnte. Um das zu erreichen, muss vor allem Frauen die Anmeldung mit allerlei Tinnef versüßt werden. Klar: Wer die Frauen hat, verdient an ihnen. Fragt sich nur: Nützt „Mobile Dating“ nun aber den Frauen oder werden sie von den Betreibern für Mobile Dating ausgenutzt? Diese Frage stellt sich natürlich auch in der Sex-Dating-Branche – nur ist es dort wesentlich einfacher, eine Menge blankbusiger „Fakes“ zu generieren.
Flirtdienste machen von sich reden
Ich habe keine Ahnung, warum Flirtdienste einen Dienst an der Menschheit tun und halte sie deshalb alle für Zeitverschwendung, denn echte Flirts oder gar Beziehungen, die daraus entstehen, sind Raritäten. Wahrscheinlich ist es so: Die „Nähe zum Kribbeln im Bauch“ ist besser als das Kribbeln selbst. Wie die Flirtbörse Badoo arbeitet, wussten eine Dame, die sich dort angemeldet hatte – und das Handy-Flirtprogramm Lovoo will jetzt Europa erobern.
Von der Lüge des „gleichen Fühlens“
Seit es psychologische Gruppen gibt, geistert das Phänomen des „gleichen Fühlens“ immer wieder durch die Landschaft. Früher sagte man: „Mitfühlen“ – und war um ein Vielfaches ehrlicher. Denn das „Gleiche“ zu fühlen, ist völlig unmöglich – je schneller wir uns damit abfinden, dass „gleiches Fühlen“ Illusion ist, umso besser. Dies trifft vor allem beim Blind Date zu – da kann die Gefühlslage noch gar nicht stimmen. Gefühle wachsen langsam, und sie sind niemals absolut transparent.
Verführungen – Liebe, Lust, Hiebe gefällig?
Eine Diskussion, die niemals zu Ende geht: Wer soll wen zu was verführen? Neben den Kirchgängerinnen, die Verführungen grundsätzlich für Teufelswerk halten, sitzen heute die Edel-Verführerinnen, die ihre Werke für lobenswert halten, wenn daraus Beziehungen entstehen. Wie denn überhaupt gilt (dies Wort richte ich besonders an die Akademikerinnen): Nur eine gezielte Verführung mit mehrfacher Anbindung an interessante Eigenschaften führt in die Ehe.
Doch nicht immer steht die dauerhafte Beziehung im Vordergrund. Nach Zehntausenden zählende Sekretärinnen, Hausfrauen und Packerinnen (um nur einige zu nennen) lesen die „Shades of Grey“, und nicht wenige überlegen sich hinterher, wie sie wenigstens ein bisschen davon ins heimische Schlafzimmer holen können. Doch wie groß ist die Chance? Rennen die Damen Fifty-fifty offene Türen ein? Sind die Männer empört und lassen sich scheiden? Oder sollte man den eigenen Ehemann zu erotischen Spielen verführen? Kann man Männer auch „Umerziehen„? Das wird mit recht kontrovers diskutiert.
Nicht zuletzt
Für den Fall, dass Sie mit mir zusammenarbeiten wollen, beachten Sie bitte, dass ich kein Produkt und keine Dienstleistung verkaufe, das sich für den Massenmarkt der Liebe eignet. Link-Partnerschaften sind deshalb für mich völlig uninteressant. Interessant ist die Zusammenarbeit nur dann, wenn Sie Vorschläge für neue, innovative Projekte haben, die in den Rahmen meiner Möglichkeiten passen. Darüber informiere ich Sie selbstverständlich gerne.