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Todsünden beim ersten Date?

Todsünde Wollust, Todsünden-Ranking und Schlampen

Wir wussten, dass es Todsünden gibt – jedenfalls innerhalb der katholischen Kirche. Doch dass es Todsünden beim ersten Date gibt, wussten wir nicht. Allerdings ist der Autor dieser „Todsünden“ ein bekannter Boulevardjournalist – da darf man wohl nicht so genau hinsehen.

Jedenfalls stellt news.at ein „Ranking“ der Sünden vor – Sündenranking ist ein interessantes Wort, nicht wahr? Vielleicht schreibt uns ja demnächst einmal ein Pfarrer ein Buch über „Sündenranking“.

Doch zurück zum „Dating“. Wir vermerken mit entzücken, dass wir mit Tipp Nummer eins einiggehen: Zum Date schenkt man nichts – wirklich gar nichts. Beim zweiten Punkt werden wir bereits hellhörig, denn da kommt die flapsige Sprache hervor: Themen, die die „andere Seite null interessieren“. Toller Rat, wirklich. Ich würde mal im gleichen Tonfall sagen: „Den kannste voll ignorieren, Macker, ey?“, wohingegen ich Rat Nummer vier unbedingt beherzigen würde: Den anderen nicht totreden. Allerdings kommt da noch etwas nach: Totschweigen. Schweigen ist ein Thema, über das man gründlicher nachdenken müsste – in einem Satz gesprochen, ergibt es keinen Sinn.

Nach sexuellen Vorlieben zu fragen oder eigene bekannt zu geben ist eine Frage der Etikette einerseits und der Absicht des Dates andererseits. Es gibt mittlerweile „Casual Dating“ – und da geht es sehr wohl darum, über sexuelle Vorlieben zu sprechen. Der Zweck des Dates heiligt also die Mittel. Ansonsten stimmen wir von der Liebepur fast vollständig mit dem Artikel überein – bis auf ein Pünktchen, das wir für eine krasse Fehlleistung halten: Nach Auffassung des Autors soll man nicht frage, was denn „nun aus dem Kontakt werden soll“.

Wir halten, ganz im Gegensatz dazu, diese Frage nach einem längeren, ernsthaften Date für absolut angebracht. Gerade Menschen, die weite Wege gefahren sind, und die den Anruf von ihrem neuen Schatz (oder Nicht-Schatz) nicht in einer Konferenz oder gar beim Kunden entgegennehmen wollen, freuen sich darüber, dass dieses Thema gleich nach dem Date (in der Abschlussphase) angesprochen wird. Schlecht ist lediglich, die Person, die man getroffen hat, gleich auf dem Nachhauseweg wieder neu zu kontaktieren.

Übrigens: Wer die positiven Regeln liest (statt der Negativen) wir schnell erkennen, dass sich jeder dieser Ratschläge gut anhört – aber auch, dass nicht alle leicht auszuführen sind. Denn wie man beispielsweise interessiert zuhören kann und dennoch das Gespräch im Gleichgewicht hält – das gehört schon zur hohen Kunst der Kommunikation.

Übrigens: Ein Sünden-Ranking hatte auch schon BILD. Über die Frauensünde Nummer eins haben wir uns hier schief gelacht: „promiskuitiv“ leben. Auf deutsch heißt das: Das Leben einer Schlampe öffentlich führen – oder „vorehelichen Geschlechtsverkehr haben“ oder auch „den Sexualpartner häufiger wechseln“. Na, suchen sie sich etwas aus – aber dann sagen Sie uns auch, was bei Ihnen das Wort „häufig“ bedeutet.

Bild: Pieter Bruegel der Ältere, historisch

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