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Online-Dating ist kein Trend mehr – aber was kommt dann?

Die Studie, auf die ich mich beziehe, um eine neue Trendanalyse zu wagen, stammt aus den USA, und sie sagt aus, dass sich die Paare in den USA heute zu etwa 22 Prozent online treffen – ähnlich stark stieg nur das US-typische Treffen in Bars oder Restaurants.

Trends, die es vor dem Online-Dating gab

Suchen wir nun nach den Trends, die zwischen 1940 und 1990, also in den Zeiten, in denen die Jugend zur Selbstständigkeit aufbrach, stark zunahmen, so sehen wir, dass dies folgende drei Trends waren:

1. Kennenlernen durch Freunde (im Freundeskreis kennenlernen).
2. Kennenlernen bei der Arbeit (gleicher Arbeitgeber, Konferenzen).
3. In Bars kennenlernen (durch Ansprechen, typisch für die USA).

Ehemalige Trends, die so gut wie mausetot sind

Diese Kennenlern-Möglichkeiten ließen hingegen nach 1940 durchgängig erheblich nach:

1. Kennenlernen in der Familie, durch die Familie.
2. Kennenlernen in der Grund- Haupt- und Mittelschule.
3. Kennenlernen durch oder von Nachbarn.

Ex-Trends, die durch Online-Dating abfielen

Welche Kennenlern-Möglichkeiten fielen nun aber deutlich seit dem Internet-Boom ab?

1. Kennenlernen durch Freunde.
2. Kennenlernen von Kollegen, durch den Arbeitsplatz.
3. Kennenlernen durch die religiöse Gemeinschaft (Kirche).

Gründe für das Abfallen von Trends

Was war der Grund von alldem? Vor allem, dass man nach 1940 der Partnersuche durch Eltern, Nachbarn und anderen Personen misstraute, die eng in Bezeihung zur Familie standen. Auch die „Sandkastenbekanntschaft“ stand nicht mehr so hoch im Kurs, was allerdings auch darauf zurückzuführen ist, dass man heute länger in Ausbildung ist und später heiratet.

Wir stellen also fest: Bis etwa 1990, also fast 50 Jahre lang, waren Freunde, Arbeit und Bars (neben dem Studium) die beliebtesten Kennenlern-Möglichkeiten. Erst ab 1990 kam das neue Phänomen des Online-Datings (oder der Blind Dates) auf, das zwischen 1995 und 2005 kometenhaft anstieg und dann – zwischen 2005 bis heute auf hohem Niveau gleich blieb. (Gegen 22 Prozent). Durch Online-Dating verfiel in erster Linie die Partnersuche im Freundeskreis, aber auch die Suche am Arbeitsplatz und (typisch für die USA) die Partnersuchen in der Kirchengemeinde.

Wie erkennt man daraus neue Trends?

Wenn eine Kennenlern-Möglichkeit ihren Zenit erreicht hat, bleibt sie in der Regel dennoch über einige Jahre stabil. Es ist also zu erwarten, dass sich Online-Dating beziehungsweise Blind Dates auch weiter durchsetzen werden, jedoch wird der Trend sich nicht steil nach oben fortsetzen, sondern weiterhin auf hohem Niveau stagnieren.

Nach allem, was wir heute wissen, wird das Kennenlernen am Arbeitsplatz abnehmen – dafür spricht auch, dass immer mehr Menschen gar keine „festen Arbeitsplätze“ mehr haben, sondern zwischen Büro, Heimbüro und Arbeitsplatz beim Kunden wechseln.

Das Kennenlernen in Bars (teils durch typische Single-Veranstaltungen) ist wieder bei jenen „im Kommen“, die Online-Dating misstrauen, und obgleich „Genosse Trend“ dagegen spricht, bleibt auch das Kennenlernen durch Freude Prozentual auf einem relativ hohen Niveau erhalten.

Klare Verlierer stehen fest

Doch die genannten sind nicht die typischen Verlierer – deutliche Verluste können wir nur bei der Jugendliebe (Sandkastenliebe), der Familie, den Nachbarn und vor allem den Kirchen ausmachen, die in den USA früher eine erstaunlich große Rolle bei der Partnerwahl spielten.

Was aus der Partnersuche wird? Kein neuer Trend erkennbar!

Gegenwärtig spielt die Zeit also nicht gegen Online-Dating, sondern diese Form des Kennenlernens hat ihren Sättigungsgrad erreicht – es wird also Zeit, über andere Formen der Partnersuche nachzudenken. Für die USA gilt dies nicht einmal so extrem: Hier finden sich Paare inzwischen wieder verstärkt in Bars (gegen 24 Prozent, nach einem Abfall von unter 20 Pozent im Jahr 2000). In Deutschland sind solche Kennenlern-Möglichkeiten allerdings selten, sodass man sich mit Fug und Recht fragen darf, wo sich junge Leute eigentlich in Zukunft kennenlernen sollen.

Interessanterweise gelten die Zahlen, die hier genannt werden, nur für heterosexuelle Kontakte. Homosexuelle lernen sich inzwischen bereits zu nahezu 70 Prozent im Internet kennen, doch auch bei ihnen steigt der Anteil jener, die sich in Bars kennenlernen, seit 2005 wieder leicht an.

Datenquellen: Basis USA: Rosenfeld und Thomas, zusätzlich 2012, eigene Beobachtungen und Trendanalysen.

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