Die Woche in Dating: erfolgreichere Dates mit Liebepur
Der ultimative Datingratgeber wäre da – leider nichts als Buch, sondern in diesem Magazin. Dass er mit der „Müllabfuhr“ fragwürdiger, unsicherer oder falscher Behauptungen beginnt, ist Absicht: Ich hoffe immer noch, dass ein Verleger ein Einsehen hat und doch noch einmal ein Buch herausbringt, das weder populistisch vergiftet noch psychoverseucht ist.
Der falsche Partner – bewusst gesucht, sicher gefunden
Ich begann die Woche mit dem Artikel um den „Falschen“ und den „Richtigen“ – eines der meistdiskutierten und am schlechtesten fokussierten Themen der Partnersuche. Bei den Gründen für den „Falschen“ sind sich fast alle einig – aber der „Falsche“ wird ganz bewusst gesucht – wie könnte man das ändern? Wissen Sie, wenn Sie Liebepur lesen, bekommen Sie zwar keine „Dating-Tipps“, aber dafür den gesamten Hintergrund der Partnerwahl – und das nützt Ihnen viel mehr.
Überhaupt etwas zum Thema „sich ändern“ – im Freundeskreis, aber auch in jeder beliebigen Diskussion kann man feststellen: Partnersuchende sind überwiegend „beratungsresistent“. Je festgefahrener sie sind, umso sicherer sind sie, dass sie keine Hilfe brauchen.
Liebesglück durch Anpassung
Ein besonders heikles Thema für Partnersuchende ist die Anpassung – da sagen viele Partnersuchende gleich mal: „O Schreck, o Graus“ – und liegen damit völlig daneben. Anpassung ist ein Lebensprinzip – und keifen Beziehung kommt ohne Anpassung aus. Vermutlich hat ein großer Teil der Partnersuchenden überhaupt noch nicht über „Anpassung“ nachgedacht – das lässt sich aber nachholen.
Wie attraktiv sind Sie wirklich?
Die meisten Partnersuchenden aus dem „oberen“ Segment überschätzen ihre Attraktivität – das ist nicht sonderlich neu, überrascht aber die Betroffenen immer wieder. Wenn sie es nicht glauben: Selbstüberschätzung ist beweisbar.
Selbsterkenntnis und Partnerschaft – wie kommt das zusammen?
Noch etwas anders ist die Sache mit der Selbsterkenntnis: Manche überschätzen sie, aber Andere fangen nicht einmal mit dem Begriff etwas an – geschweige denn, sie hätte sie. Wenn jetzt Praktiker behaupten, durch Dates könne man Selbsterkenntnis gewinnen, gehen vermutlich 90 Prozent der Psychologen hoch wie die Raketen. Die restlichen 10 Prozent wissen, dass es durchaus üblich ist, bei Dates mehr über sich selbst zu erfahren – manchmal mehr, als den Partnersuchenden lieb sein kann.
Gründlich untersucht: So lösen Sie den Partnerschafts-Knoten
Ich habe die zugrunde liegenden Thesen mitsamt allen erkennbaren Auswirkungen untersucht. Dabei konnte ich feststellen, wie wenig wir über uns wissen, wenn wir dieses Wissen auf eine Beziehung übertragen wollen. So weit der erste Teil eines dreiteiligen Artikels aus meiner Ratgeber-Serie. Im zweiten Teil beruhige ich Sie und sage Ihnen, warum sie dergleichen auch nicht wirklich wissen können, und im dritten Teil verrate ich Ihnen, wie sie die draus entstehenden Probleme lösen können – oder damit leben, ohne sie zu lösen.
Die Branche – in Deutschland kaum Neues
Aus der Branche hörte ich nicht viel. Georg Pagenstedt von ElitePartner gab dem Singlebörsen-Vergleich ein Interview, aber man erfuhr kaum etwas Neues, höchstens, dass seitens ElitePartner etwas moderatere Töne angeschlagen werden, was dem Unternehmen gut tun dürfte.
USA: Dating-Branche unter schwerem Wissenschaftler-Beschuss
Die Branche (diesmal in den USA) hat einen schweren Schlag von „richtigen“ (analytisch arbeitenden) Wissenschaftlern erhalten: Die Psychotests eines der angeblich renommiertesten US-amerikanischen Partneragenturen hält nach deren Aussagen einer Überprüfung schon deswegen nicht stand, weil die Grundlagen falsch sind. Nun werden die Grundlagen von nahezu allen Praktikern und Theoretikern angezweifelt, doch so massiv wie derzeit wurde noch nie gegen die Leute in den eigenen Reihen geschossen, die solche Tests entwickelt haben. Offenbar gilt nicht mehr, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt.
Das misslungene lesbische Date
Das „lesbische Date“ ist einer der wenigen Versuche der Liebepur, sich einmal mit der Frage sexueller variierender Identitäten zu beschäftigen. Das Thema ist heißer, als Sie denken: Bisexuelle werden nicht so ernst genommen wie Homosexuelle, und sie bekommen weniger Anerkennung. Oh – und noch etwas aus der Liebeszeitung: Wer ist eigentlich „bisexuell„?
Ein wenig Unterhaltung
Unterhaltsam, gut für die Presse in Hamburg, München und Köln, ansonsten aber belanglos: Die Single-Hochburgen und ihre Lebensqualität wurden von PARSHIP untersucht. So etwas muss mal sein, kommt aber über den Unterhaltungswert nicht hinaus – wer daraufhin die Stadt wechseln möchte, sollte sich alles noch mal gründlich überlegen.
Dumm, dumm – die Wissenschaft geht um
In der preisverdächtigen Kategorie „Dumm, Dumm, die Wissenschaft geht um“ haben wir diesmal Frauen, die im Frühling erblühen und Männer, die bis zum Spätsommer warten. Auch die Meinung eines Professors, „Frauen seine moralischer“ gehört auf den schmalen Steg zwischen Lächerlichkeit und Ablächeln.
Mehr oder weniger freiwilliger Humor
Ja, und der Humor? Diesmal zum Erröten: Kleider mit Gucklöchern am Po sollen unheimlich sexy sein – aus privater Produktion.
Unfreiwilliger Humor kommt aus der Dominikanischen Republik: Von dort sollen mal wieder die „Traumfrauen“ kommen.
Humorvoll kann ich auch noch die Werbung für „persönliche Dating-Seiten“ nehmen – man könnte darüber allerdings auch anders denken. Domänen und Sub-Domänen als personalisierte Datingseiten verkaufen? Darauf muss man erst einmal kommen.
Eine schöne Frühlingswoche für Sie – und denken sie daran: Verlieben können sie sich ohne Theorie – und Kondome sind umso wichtiger, je sicherer Sie sind „es“ auf keinen Fall zu tun.