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Hirnlose Herzchen – das Elend der Bekanntschaftsanzeigen

Machen wir uns nichts vor – erst wird sich angemeldet, dann wird nachgedacht. So ist es beim Online-Dating im Grunde generell, und so ist es auch bei der „guten alten Zeitungsanzeige“, der Bekanntschaftsanzeige, die neuerdings „von Herz zu Herz“ oder noch schlimmer betitelt wird.

Es sind aber in Wahrheit die Anzeigen selbst, die hirnlos beginnen – und leider auch oft hirnlos enden. Man muss dazu wissen: Das erste Wort wird meist fett gedruckt – und was ist das erste Wort?

„Ich“, zum Beispiel – wie sinnig. Oder „Hallo“, „Hi“ und dergleichen. „Suche“, „Hast“ und „Bin“ und „Auf“ waren auch dabei. Immerhin waren unter den 35 getesteten Anzeigen der Frauen wenigstens einige wenige, die mehr aussagten. Zwar warben die Inserentinnen überwiegend mit Gemeinplätzen für sich, ihnen fiel aber wenigstens noch „sympathisch“, niveauvoll“, „attraktiv“ oder „gesellig“ ein. Ein paar Worte befanden sich hart an der Grenze („Helga“, „Engelchen“), und 23 begangen tatsächlich mit den oben angeführten Null-Attributen. Einen konkreten Beruf suchte man vergeblich. Bei den 24 getesteten Herren war es ähnlich: Nur drei von ihnen sagten wirklich etwas über sich aus (zärtlich, bodenständig und ähnlich). Der Rest (18) zeigte sich als gedankenlos. Auch die Männer legten wenig wert darauf, ihren Beruf zu nennen, einige aber wiesen sich wenigsten als alleinerziehende Väter oder sonst wie als Väter aus.

Hohlbegriffe führen bei Bekanntschaftsanzeigen zu Enttäuschungen

Im Grund ist noch alles so, wie vor 50 Jahren: Selbstinserenten und Selbstinserentinnen denken nicht nach, sondern schreiben einfach, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Selbst, wenn ich zuvor noch ein paar Damen ob ihres „ersten Wortes“ gelobt habe: Im Grunde wimmeln Zeitungsanzeigen auch heute noch von Hohlbegriffen: Nett, treu, vielseitig interessiert, sympathisch, attraktiv, natürlich – und was dergleichen mehr ist. Kein Wunder, wenn sich dann Interessenten melden, die selber nicht wissen, was sie eigentlich wollen.

Abhilfe? Nichts leichter als das. Setzen sie das Wichtigste über sich (für einen anderen Menschen) an erste Stelle, nennen sie erst dann Alter, Beruf und weitere handverlesene Eigenschaften (bitte vorher nachdenken) und sagen sie zuletzt, WEN Sie für WAS suchen.

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