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Die Woche in Dating: Edles Sex-Dating und andere Abwege

Ein Seitensprung in einer unaufgeräumten Junggesellinnenbude mit herumliegenden Dessous und Essenresten auf dem Teppich ist nicht jedermanns Geschmack, und wenn im vergleichbaren Junggesellenschlafzimmer das Bettlaken drei Monate lang nicht gewechselt wurde und überall Spermareste vorgefunden werden, ist dies auch nicht so herzallerliebst. Deswegen geht die Tendenz weg von Bekanntschaften in Bars mit angetrunkenen Schmuddelmädchen und Jungs mit dreckigen Gedanken – und hin zum seriösen Online-Seitensprung. Bei der neuen Seitensprung-Agentur Prime Date soll es angeblich besonders exklusive Seitensprünge geben.

Immer wieder: Seitensprünge und Lesbenküsse

Was mir sehr merkwürdig vorkommt, ist die Tatsache, dass immer mehr Artikel über Seitensprünge geschrieben werden, die mehr oder weniger direkt auf traditionellen Singlebörsen weisen. Ob man seitens der Singlebörsen fürchtet, dass man durch Seitensprung-Agenturen und Sofortsex-Agenturen Kunden verliert?

Übrigens: Zwar bezweifle ich, dass „immer mehr“ Frauen Seitensprünge haben (sie hatten immer welche), aber inzwischen schient es schicker zu sein, Affären auch zuzugeben – jedenfalls im Vereinigten Königreich: Dort gaben bei einer sehr seriösen Volksbefragung etwa zwei Prozent mehr Frauen als Männer an, ihren Partner schon mal betrogen zu haben.

Wenn Frauen andere Frauen küssen (Stichwort: Lesbenküsse), soll ihren Hetero-Partnern angeblich Schaum vor dem Mund stehen – die befürchten dann, ihre Freundin könnte zum anderen Ufer überwechseln. Die Studie ist freilich nur bedingt seriös.

Keine Chance mehr für psychologische Gleich-und-Gleich-Theorien

Die seriöse Partnersuche? Da gibt es ein Phänomen: Alle Zeichen der Wissenschaft (und übrigens jedes Erfahrungsbereichs) deuten darauf hin, dass die psychologische Gleichheitstheorie bei der Partnerwahl von vornherein eine unbeweisbare Konstruktion war – man könnte auch sagen: Das war Tinnef von Anfang an. Aber keine Sorge: Die Wissenschaftler, die dies in möglicherweise unredlicher Absicht behauptet haben, werden nicht einmal einen Widerruf veröffentlichen, sondern ihre damit verdiente goldene Nase weiterhin pudern. Da fragt sich natürlich, was denn eigentlich mit den Partneragenturen geschieht, die ihre Übereinstimmungstests auf diesen Sand gebaut haben? Ich verrate es ihnen: gar nichts. Die Vorausschauenden von ihnen haben schon lange nachgebessert, die anderen machen einfach so weiter – es merkt sowieso kaum jemand.

Allerdings graben sich deutsche Singles das Grab des Versagens offenbar gerne selber: durch eine entsetzliche, schwerwiegende Störung in der Wahrnehmung, die man gemeinhin Aberglaube nennt. Sie meinen tatsächlich zu mindestens 43 Prozent, es gäbe “den Einen“ oder „die Eine“.

Daten im Dunkeln – das Höschen blieb oben, die Brille auch

Das Fernsehen hat sich mal wieder ins Gespräch gebracht: mit einer dieser dümmlichen Kuppelshows. Die neue RTL-Show „Dating im Dunkeln“ brachte zwar diesmal nicht das Voyeur-Motto: „Ey, guck mal, wie blöde Leute sein können“, aber dafür blieb das Schema durchsichtig: Eine Frau, die jeder haben will, eine, die man so „mitnimmt“, wenn man nichts anderes bekommt und eine, die sowieso herausfällt. Wie es war, wenn man im Dunkeln redet? Wie telefonierten mit anfassen – nicht nur die Höschen der Teilnehmerinnen, sondern auch die Brillen blieben oben. Ersteres verstehe ich, das Zweite nicht.

Aus den Blogs

Was war noch? Aha – Männer verändern. Das wollen ja angeblich „die Frauen“, wenn einem Blogbeitrag Glauben schenken will. Nun, und dann, dass Casanova auf die Lippen küsste – vor lauter Schreck hätte ich beinahe den Weltkusstag auf den Dezember verlegt. Vielleicht erklärt ja noch jemand den Nikolaustag zum „Intimkusstag“? Apropos Nikolaus: Alle Jahre wieder schreiben PR-Agenturen, dass man sich auf Weihnachtsmärkte begeben soll, um abgeschleppt zu werden – Pardon: Um einen Partner kennenzulernen. Was meinen Sie, an was angesichts des Glühweinkonsums eher glaube: ans Abschleppen oder an die Beziehung?

Wort „flirten“ wird aus Suchmaschinen-Optimierungsgründen immer wieder verhunzt – macht ja nichts – ist ja nur ein Wort – und die PR-Fritzen verhunzen eben alles so, wie es ihnen Spaß macht. Da gefallen diese Tipps schon besser.

Weihnachten und andere Schwierigkeiten

Oh ja, die Woche in Dating. Die graue Zeit ist angebrochen, in der die Menschen, die keine Liebe fanden, nun vermutlich lange darben müssen. Kein Wunder, dass viele Singles Weihnachten als Horror empfinden. Ob man etwas dagegen tun kann? Ja – mutig gegen den Strom der Familienidylle und der „stillen Heiligen Nacht“ schwimmen. Singlethemen in den Vordergrund stellen, laut sein – und hin und wieder auch etwas frivoler, als es die Gutmenschenschaft eigentlich zulässt.

Süßer die Glocken nie klingen? Wenn die Glocken mal richtig klingen sollen, wollen manche Frauen wissen, wie „pervers“ sie bereits sind oder jedenfalls wie pervers sie sein könnten, wenn sie sich trauen würden. Dann ist Jolie zur Stelle: die haben einen „Perversentest“ für Frauen.

Übrigens noch mal apropos Nikolaus, Frauen und Perversentest: In diesem Jahr sind Zubehörteile für die Disziplinierung der „bösen Jungs“ und „bösen Mädchen“ ganz groß in Mode, wie ich von einem einschlägigen Händler erfuhr. Wie heißt es doch noch? „Stecke diene Rute ein, ich will auch immer artig sein“. Na, bitte.

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