Gefangen wie eine Ratte im Anspruchsdenken?
Manchmal muss man einfach einmal lesen, was gedacht wird, zum Beispiel dies im SPIEGEL:
Die häufigste Antwort auf die Frage, warum Singles keinen Partner finden, lautet nach einer Umfrage von Elite Partner: „Ich bin zu anspruchsvoll“. (Link führt zur ElitePartner-Pressemitteilung).
Singles sind also offenbar nicht nur zu anspruchsvoll, sie wissen es auch. Doch wenn sie es wissen, so ergibt sich doch sofort die unausweichliche Gegenfrage: „Ja, und was bitte, tun sie gegen diesen schwerwiegende Störung ihres Seelenlebens, das zur sozialen Isolation führen könnte?“
Der SPIEGEL gibt in seiner Druckausgabe viele Antworten. Es sind allesamt Antworten, die nicht helfen, sondern neue Zweifel nähren. Denn die Lösung, dann eben einen Partner zu wählen, der „gut genug“ ist, sei laut SPIEGEL „irgendwie nachvollziehbar, gleichzeitig aber etwa weltfremd“.
Nun ist es so: Wenn der SPIEGEL die einzig mögliche Lösung bereits als „weltfremd“ bezeichnet, was nützt den Spiegel-Lesern dann der ganze Artikel? Man will doch nicht „weltfremd“ sein, nicht wahr?
Das „gut genug“ klingt dem SPIEGEL-Redakteur nach Kompromiss – und wenn ein Deutscher das Wort „Kompromiss“ überhaupt schon riecht, dann läuft er davon. „Mein Engagement im Beruf ist nicht maximal, sondern nur gut genug. Wie erkläre ich das einem Motivationstrainer?“, schreibt der SPIEGEL.
Mal ehrlich Männer, wenn ihr euch fragt, wie ihr eurem Motivationstrainer etwas erklären könnt, was eigentlich selbstverständlich ist – nämlich zu leben und zu lieben und dabei glücklich zu werden, dann solltet ihr am besten „ich bin eine Ratte und sitze in der Falle“ auf eure Brust tätowieren lassen. Dann weiß wenigstens jede Frau, woran sie ist, wenn sie mit euch ins Bett geht.
Zitate: Der SPIEGEL Nr. 45/2010, Printausgabe.
