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Ashley-Madison: Vermarktungsstrategie Empörung

Noel Biderman, der Chef von Ashley Madison, hat gut lachen – er braucht gar keine Werbung, weil sich andere über seine Firma empören – und jede Empörung bringt ihm neue Kunden.

Biderman macht Ashley-Madison, und aus Ashley-Madison ist die größte Seitensprungagentur dieser Welt. Man macht sich gar nicht erst die Mühe sich als „Casual Dating-Agentur“ zu tarnen, sondern hat voll die Zielgruppe im Auge, die man erreichen will: Verheiratete Menschen, die nach Sex suchen – aber nicht mit dem eigenen Partner. Kaum eine andere Agentur sagt dies so deutlich.

Dabei gibt sich Ashley-Madison durchaus auch moralisch. Mögen in anderen Causal-Dating-Agenturen geldgierige Frauen und Männer auf der lauer liegen, die sich als „Sugar Baby“ oder „Toyboy“ ein bisschen „Sponsoring“ verschaffen wolle (was im Klartext heißt, mit Sex Geld einzunehmen), so soll dies bei Ashley-Madison kaum vorkommen. Zwar wollten nach einer jüngst veröffentlichen Analyse etwa 18 Prozent der Teilnehmerinnen bei Ashley-Madison einen wohlhabenden Mann, aber dies könnte man auch so auslegen, dass die Geliebte einen Luxushotel-Aufenthalt gegenüber einem Zelt bevorzugt.

Inzwischen haben wir alle den kleinen Trick erkannt, mit dem sich Noel Biderman und Constantin Dietrich in die Öffentlichkeit beamen, und wie das geht, dazu zitiere ich Ihnen die WELT:

Dass Biderman und Dietrich moralischen Widerspruch geradezu herausfordern, ist weder Mut noch Dummheit, sondern eine Vermarktungsstrategie. Denn das Verbotene ist das Alleinstellungsmerkmal ihres Angebots gegenüber Hunderten von Datingportalen. Etwas mediale Empörung käme da gerade recht.

Ich denke, wir werden noch mehr von der medialen Empörung hören. Schon im Vorfeld haben sich Stimmen aus konservativen und klerikalen Kreisen gemeldet, die dazu Stellung beziehen wollen.

Sie sollten eines wissen: Mit jedem Wort, das sie gegen Ashley Madison schreiben, stärken Sie das Bidermansche Seitensprungportal – die Einzigen, die sich davor fürchten könnten, wären Bidermans Konkurrenten.

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