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Parallelwelten im Dating: wie die üblichen Konflikte entstehen

einsamkeit verschiedener abstufungen reicht nicht, um die partnersuche sinnvoll zu beginnen

Wenn Sie sich fragen, warum so viele Menschen vom Online-Dating enttäuscht wurden, dann sollten Sie sich vor allem nach dem Verhältnis von Erwartungen und Möglichkeiten erkundigen.

Ich will Ihnen dies verdeutlichen, indem ich es ins Extrem bringe – denn beim Dating treffen Parallelwelten aufeinander, an den deren Grenzen es dampft und zischt:

Auf der einen Seite existiert die Welt der wundervollen Menschen, die sich in vollem Selbstbewusstsein nach reiflicher Überlegung verantwortlich dafür entscheiden, hier und jetzt einen Partner zu suchen, nachdem die alle Umstände sorgfältig abgewogen haben. Was möglich ist? Die typische Antwort wird sein: „Man wird sehen“.

Auf der gleichen Seite, aber in einer anderen Ecke stehen die schicken Selbstdarsteller(innen), die ihre „Ansprüche“ kennen und wissen, dass sie einen ganz einfachen Geschmack haben: Sie wollen nur das Beste. Nahezu jeder dieser Personen wird Ihnen sagen, dass man keine „überzogenen Erwartungen“ hegt, aber eben „bestimmte Ansprüche“ hat. In Wahrheit aber sind die Ansprüche unendlich hoch – verglichen mit dem, was möglich ist.

So, und nun kommt der Clou: Sie alle treffen dabei unter anderem auch auf Menschen, die

1. Nicht wissen, was Sie überhaupt wollen.
2. Nur Ihre Einsamkeit überwinden wollen.
3. Sich mal Ausheulen wollen.
4. Ab und an menschlichen Kontakt suchen.
5. Das Glück des Zufalls genießen wollen.
6. Ab und an mal ausgehen wollen.
7. Ihre Fetische mit Ihnen ausleben wollen.
8. Nur ein Kind wollen und sonst nichts.
9. Mit Ihnen ins Bett wollen und sonst gar nichts.
Diese Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen.

Der Schwabe würde dazu sagen: „Es menschelt halt überall“, und ich frage Sie: Was hatten Sie erwartet: das Schlaraffenland in dem Ihnen die gebratenen partnersuchenden Tauben in den Mund geschoben werden? Eine heile Welt, in der alles nach Ihrer Fasson geregelt wird?

Nur der Gelassene (mein erstes Beispiel) wird auf Dauer damit umgehen können, auch eigenartige Begegnungen zu haben, und er wird kernen, sie eher amüsiert als empört zu betrachten.

Der bekannte britische Kolumnist und Blogger Rhodri Marsden hat gerade darüber im „Independent“ geschrieben, aber er hat eines nicht getan: differenziert. Denn so viel dürfte klar sein: Auf kostenlosen Singlebörsen, die eher Spielwiesen der Liebe gleichen, ist die Wahrscheinlichkeit, die flatterhaften „einsamen Herzen“ zu treffen höher als bei den Online-Partneragenturen, die vor allem eine Schwelle aufgebaut haben: das Eintrittsgeld.

Ich kann nicht garantieren, dass eine Online-Partnervermittlung (oder Partneragentur) nur wirklich überlegte, selbstbewusste und weitgehend illusionslose Mitglieder hat. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dort weniger Frauen und Männer treffen, die nur der Einsamkeit entfliegen wollen und sich dabei in den erstbesten Arm werfen, der für sie offen ist.

Bild © 2006 by dragonflaiii

Der Artikel im „Independet“ wurde über Online Personal Watch gefunden.

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