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Partnerwahl und Psychologie: Möglicherweise lauter Irrtümer

Die Frage, was wirklich wichtig für eine tragefähige Beziehung ist, wird immer wieder neu gestellt, und eine der neuesten Antworten lautet:

– Die gängigen Persönlichkeitsmerkmale, wie sie in Partnerübereinstimmungstest leider immer noch abgefragt werden, sind für Beziehungen vermutlich völlig unbedeutend.

Nun könnten Sie sagen: Nun gut, das ist vielleicht eine Meinung … aber es gibt schließlich auch andere, nicht wahr?

Es fragt sich nur, welche anderen. Die neueren Bücher, die mir vorliegen, bestätigen die Aussagen nicht, dass „psychologische Persönlichkeitsmerkmale“ eine wesentliche Rolle bei der Partnerwahl spielen. Diese sind nach allgemein anerkannten psychologischen Regelwerken:

– Neurotizismus (stabile oder labile Persönlichkeit)
– Extraversion (nach außen oder nach innen gerichtet sein)
– Offenheit (Offenheit für Neues vs. Beibehaltung des Alten)
– Verträglichkeit (Egoist oder sozialer Mensch)
– Rigidität (organisiert leben oder locker leben)

Erstaunlicherweise bestätigt auch keine neue Umfrage solche Ergebnisse. Gerade die wissenschaftlich fragwürdigen Dualismen (es kann nur so ODER so sein) entsprechen überhaupt nicht mehr der modernen Welt, sondern sind ein Relikt aus den Zeiten, in denen man noch fast gar nichts über menschliche Verhaltensweisen wusste und man Menschen lediglich in Schuhkartons zu verpacken verstand. Man stempelte sie sozusagen ab, drückte ihnen den Stempel auf, WAS sie sind und kümmerte sich kaum darum, WIE sie sind.

Ich sage Ihnen das am Beispiel:

Jemand, der etwas für die eigene Karriere und das eigen Einkommen tut, tut dies auch, um seien Familie zu ernähren. Er ist also egoistisch, indem er altruistisch ist.

Wer einen Vortrag über den Jugendstil hält, muss zwangsläufig extravertiert sein können, um den Vortrag zu halten, aber auch introvertiert genug, um den Jugendstil verinnerlichen zu können.

Die Liste solcher Beispiele von Menschen, die „Sowohl-als-auch“ sind, ließe ich beliebig fortsetzen, und doch würden wir dabei kaum auf partnerrelevante Eigenschaften stoßen.

Was ist denn nun wichtig?

– Die Fähigkeit, sich mit einem anderen Menschen wohlzufühlen.
– Die Kunst, auftretende Probleme zu meistern.
– Die Überzeugung, ähnlichen Werten zu folgen.
– Die Möglichkeit, das Leben humorvoll zu nehmen.
– Die Lust an der Liebe und an der Sexualität.
– Die Freude daran, ähnliche mittelfristige Ziele zu verfolgen.

(gelesen, modifiziert und ergänzt nach dem Lovegeist Report unter Verwendung weiterer Beobachtungen)

Es gäbe noch andere Kriterien, je nachdem, wie man das Leben sieht – die Freude an Kindern, die Lust, auf dem Land zu leben und vieles mehr. Aber die traditionellen Psychothemen – die scheinen wie weggeputzt zu sein.

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