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Diese Woche (25/2010) in Dating: Mehr Toren als Tore

Tore gab es diese Woche nicht viele, aber Torheiten durchaus, sodass ich versucht bin, zu sagen: Fußball schadet der Intelligenz zwar nicht unmittelbar, bringt aber Autoren und PR-Leute offenbar dazu, das Hirn vorübergehend auszuschalten. Spitzenreiter war dabei diesmal eine Pressemitteilung von BeautifulPeople.com, die virtuelle Eier und Samen in die Presse schleuderte – die Sache ist übrigens gelungen. Zwar haben so gut wie alle Autoren zynisch auf die Unverschämtheiten des Kopenhagener Datingdienstes reagiert, aber auch eine schlechte Presse ist für diese Leute ja eine gute Presse.

Wenn unsere US-amerikanischen Freunde Dating-Ratgeber schreiben, stehen die Signale sowieso auf Rot: Erstens ist die Szene dort mit der deutschen Partnersuche nicht vergleichbar, und zweitens lässt sich in den USA jedoch auch noch so blöde Theorie irgendwie vermarkten. Man muss wirklich nicht schön sein, um bei der Partnersuche Erfolg zu haben, aber so blöd muss man nun auch wieder nicht sein, um manchen Dating-Ratgebern zu vertrauen.

Auch die großen der Branche waren nicht frei davon, ein paar Tore ins Nirvana zu schießen: PARSHIP wollte uns den „wahren Charakter“ des Mannes nahebringen und ElitePartner hatte mal wieder die 5oPlus-Generation am Wickel, die offenbar ganz besonders hilflos ist, wenn es um Blind Dates geht.

Genug davon? Nun ja – wenn Fußball König ist, dann pfeifen die armen Partnersuchenden aus dem letzten Loch – rein pressemäßig, versteht sich.

Auch in unseren Eigenbeiträgen mag dies ja gelegentlich durchgekommen sein – in Beziehungen leben und dennoch „bi“ sein war ein der Themen, die eher einen begrenzten Leserkreis fanden. Interessierter waren meine Leserinnen und Leser schon die Sache mit den „Ost-West-Beziehungen“ – auch ein Verlegenheitsthema, aber immerhin eines mit Zündstoff: Die „Altemanzen“ in Westdeutschland werden ihres Lebens nicht froh und sorgen dafür, dass sich altersmäßig passende Männer mit Grausen abwenden und im Osten die Sonne aufgehen sehen.

Beim Online-Dating erklären wir Ihnen, warum Sie Nischenseiten in Deutschland den Hasen geben können – und warum sie in den USA soviel Zulauf haben. Außerdem halten wir mal einem US-amerikanischen Klugschwätzer vor, dass bezahlte Datingseiten noch lange nicht den Bach runtergehen, obgleich das sicherlich manche Betreiber sogenannter „kostenloser“ Datingseiten ganz gerne hätten. Immerhin sage ich Ihnen auch, warum beide nichts davon haben und alles Makulatur ist, was darüber geschrieben wird.

Wichtig ist eine ganz andere Frage, nämlich ob Liebe ein sinnvoller Treibstoff für Sex ist. Die Liebeszeitung hat dazu umfangreiche Recherchen auf einer ganz anderen Ebene angestellt: Immer mehr Frauen beklagen sich, dass im Bett nichts mehr los ist, sie ihre Männer aber immer noch sehr lieben würde – na, klingelt da ein Glöckchen?

Kommen wir nun zu den übrigen Torheiten, die bei mir unter „Humor“ landeten – jedenfalls größtenteils.

Die Kunden von Partnervermittlern wollen eigentlich alle nichts als Partner finden und suchen normalerweise keine „vereinheitlichende Ideologie“ – ich bin ja persönlich sehr froh, dass es in Deutschland kaum noch Tendenzen gibt, Menschen zu ideologisieren. Doch da kommt die Ausnahme: „Left Dating“ oder „Links-Dating“. Ja, ich weiß, der Geist war mal Links – früher mal. Aber ob er sich da noch wohl fühlt? Zweifel sind angebracht.

Bliebt noch die Körpersprache des Mannes, die er nicht willentlich beeinflussen kann. Da lacht doch das Herz, nicht wahr? Am Ende hatte ich dann sogar noch Zuse, Konrad. Der ist dafür verantwortlich, dass unser Computer auf dem Binärsystem basiert – und damit auch dafür, dass wir Menschen „matchen“ können. Das behauptete übrigens auch schon ein sattsam bekanntes Partnerinstitut, das im vorigen Jahrhundert Furore machte, wobei ich Ihnen dies berichten darf: Früher glaubten die Leute noch an die Allmacht der Computer und warben mit ihren „Elektronengehirnen“ – und heute verstecken sie Name wie „Computer“ und „Programm“ uns sagen, dass ein wissenschaftliches Verfahren zur Partnerübereinstimmung zum Einsatz kommen würde.

Man sieht – die Welt wandelt sich und wir wandeln uns mit ihr. Ich hoffe nur, diese Woche keine Eigentore zu schießen mit der Liebepur, wünsche Ihnen allen noch viel Vergnügen bei Freistößen und Eckbällen und hoffe, dass sie eher Tore als Torheiten erleben.

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