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Wenn „er“ weniger Geld verdient

Eigentlich ist es ein Pseudo-Problem: Sie hat schon den fetten Job in der Wirtschaft, er quält sich noch mit der Promotion herum. Nun wollen sie zusammenwohnen, und da geht es natürlich darum: Welche Wohnung können wir uns leisten?

Fem.com hat die Frage an einen Laien und einen Experten weitergeleitet, und kommt zu einem für mich kaum überraschendes, im Kern übereinstimmendes Ergebnis: „Männer sind so, weil sie die Ernährer spielen wollen“ – gut, es gibt auch praktischen Rat – aber ich farge mich, ob man zu Anfang des 21. Jahrhunderts eigentlich noch alle Probleme geschlechtsspezifisch behandeln muss. Könntet man die Sache nicht auch mal geschlechtsneutral sehen?

Natürlich kann man das – man muss nur wollen. Im Allgemeinen zeugt es in Partnerschaften von Verantwortungsbewusstsein, wenn man sich am gemeinsamen Budget orientiert. Zwei Geschäftspartner müssen sich ebenso darüber klar sein, welches Büro sie sich leisten können wie sich auch ein Leibespaar darüber klar werden muss, welche Wohnung man sich gemeinsam leisten kann. Sicher mögen dabei „psychologische“ Probleme mitspielen – doch zunächst ist „Common Sense“ angesagt: Man kann nicht mehr Geld ausgeben, als man hat. Wenn einer mehr verdient als der andere, dann muss über einen Ausgleich verhandelt werden. Es zeugt vor allem von Verantwortung, wenn man sich hohen finanziellen Dauerbelastungen widersetzt, auch wenn der Partner derzeit über genügend Geld verfügen mag, sie zu finanzieren. Partnerschaften sind Verträge für die Zukunft – und die Zukunft ist immer eine Herausforderung, deren genaue Modalitäten man nicht kennt.

Belustigt hat mich im Übrigen, mit welcher Selbstverständlichkeit Menschen heutzutage davon ausgehen, das sich ihr gutes, festes Einkommen niemals ändern wird.

Main Fazit: Man darf sicher geschlechtsspezifische Komponenten bei der Partnerschaft nicht außer Acht lassen: Wenn Männer die Ernährer spielen wollen, dann ist dies eine Komponente, eine andere ist aber auch, dass Frauen im Allgemeinen darauf ausgerichtet sind, die Finanzen in guter Balance zu halten. Wichtig ist aber allein die dritte Komponente: Einen Ausgleich der Interessen zu finden – und der ist eben nicht geschlechtsspezifisch, sondern rein pragmatisch zu sehen. Wer das nicht schafft, sollte besser gar nicht erst anfangen mit einer Partnerschaft.

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