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Tacheles: um Gottes Willen – kein AIDS

Die Deutsche Bischofskonferenz macht es sich leicht: Sie lässt über die Nachrichtenagentur KNA verkünden, dass sie alles richtig machen würde, wörtlich „Die Bischofskonferenz hält dem einen ganzheitlichen Ansatz im Kampf gegen Aids entgegen – eine rein medizinische Betrachtungsweise greife zu kurz.“

Da haben wir es: Offenbar greifen heute mal wieder alle zu kurz – nur die katholische Kirche nicht. Sie verweist darauf, wie viel Gutes sie tut, ja, sie sei „einer der wichtigsten Akteure im Kampf gegen HIV und Aids“.

Da laufen mir die kalten Schauer über den Rücken. Es soll ja gar nicht bestritten werden, dass die katholische Kirche, beispielsweise in Brasilien, eine vorbildliche Arbeit für AIDS-Kranke leistet, aber da dürfte sie sich eher an den Auftrag des Religionsstifters erinnern als an ihre Sexualmoral.

Die Stiftung “Sociedade Padre Constanzo Dalbesio“ beispielsweise kümmert sich um Kinder, die an AIDS erkrankt sind. Das ist ein normaler Seelsorgeauftrag der Kirche – und das ist gut so. Betreuer der Einrichtung ist ein Padre Valerio, und der sagt, was weder Papst noch Bischof sagen darf – und er eigentlich auch nicht:

Zitat:

Was nützt es, den Katholiken zu sagen, sie dürften keine Kondome benutzten? Löst das irgendein Problem?“ Das werde weder im Bereich Moral etwas lösen, noch im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Wenn ein Mensch noch nicht in der Lage sei, nach den Werten des Evangeliums zu leben, solle er doch um Gottes Willen bitte auf das hören, was die Wissenschaft sagt: “Benutz ein Kondom, Junge! Denn das ist zu deinem Wohlbefinden und zum Wohlbefinden aller.“

Ich will den Satz stehen lassen, obwohl ich die „Werte des Evangeliums“ anders einschätze – doch dieser Pater ist einer jener Helden, die diese Welt braucht. Er hat nicht nur den Religionsstifter verstanden, sondern auch Gottes Wille – und der ist mit Sicherheit nicht, dass Menschen an AIDS erkranken.

Ach ja, die Bischofskonferenz – sie hat ja den „ganzheitlichen Ansatz“ und die „rein medizinische Betrachtungsweise greift zu kurz“. Natürlich liebe Bischöfe – und wie war das jetzt mit Gottes Willen?

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