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Die sexuelle Tragödie, die Jugend und Herr Pastor

Geschehen ist in den letzten Tagen nur das, was sonst auch geschieht: Junge Leute haben Sex – viel zu früh und in einer Art und Weise, die nichts Gutes ahnen lässt – soweit, so schlecht.

Aber wenn es ein Buch gibt, dann tut die Presse so, als sei mit einem Male alles anders -SPIEGEL TV ging offenbar fernsehgerecht den Fällen nach („Deutschlands gefühlskalte Jugend“), während BILD sie gleich mal im Titel brachte: „Berliner Jugend-Pastor schlägt Sex-Alarm“.

Das Buch stammt von einem Berliner Pastor Namens Bernd Siggelkow – und sein Verleger, der dem Christentum verpflichtete Verlag „Gerth Medien“ spart nicht mit einem reißerischen Titel: „Deutschlands sexuelle Tragödie“.

Klappentext: „Die Jugendlichen wissen nicht mehr, was Liebe ist. Welche Folgen hat diese Entwicklung für unser Land? Kann man einer solchen Hypersexualisierung überhaupt entgegentreten?“

„Die Jugendlichen“ sind offenbar die Klienten von Herrn Pastor, dem wir hier nicht übel wollen – er handelte sicherlich aus tiefster Überzeugung. Vor kurzem wies er sich noch als Experte für Kinderarmut aus – und nun ist er Sexualexperte. Woher er die Chuzpe nimmt, nun pauschal über die gesamte Jugend herzufallen („Die Jugendlichen wissen nicht mehr, was Liebe ist“), weiß ich nicht – aber es erinnert mich verdächtig an die Polemik der Adenauerära.

Ich meine jedenfalls, dass Deutschland keine „sexuelle Tragödie“ zu beklagen hat, sondern einige Jugendliche, die das Leben gründlich missverstanden haben. Wenn ich mich recht erinnere, gab es die in den 1950er Jahren auch schon – und die Argumente waren den heutigen recht ähnlich.

Bitte lesen Sie auch den Folgeartikel.

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